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Die Geliebte des Piraten

Die Geliebte des Piraten

Titel: Die Geliebte des Piraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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Willa sich an ihm satt, labte sich an seinem Anblick und ihr fiel sofort auf, dass er unrasiert und seine Kleidung zerknittert war. Und das ließ ihn noch drohender wirken als die dunkle Kleidung und die Sammlung von Waffen, die er trug.
    Als er die Kabine schließlich betrat, folgten ihm fünf seiner Männer auf dem Fuße. Sie alle ignorierten Willa, als sie sich um den großen Tisch versammelten. Von den Männern, die den Ritt durch den Dschungel mitgemacht hatten, fehlte nur Nealy Perth, und Willa fragte sich, ob Raiden dem Mann noch misstraute.
    Kahlid fing ihren Blick auf und nickte höflich. »Mylady«, sagte er.
    Sie brachte ein Lächeln zustande. »Es ist Euch gut ergangen seit dem Ritt durch den Dschungel?«
    Er grinste. »Bis auf meine Beine, die sich noch nicht wieder an die Schiffsplanken gewöhnt haben, ja.«
    Ohne aufzusehen sagte Raiden: »Wenn Ihr damit fertig seid, mit meiner Geisel zu plaudern, Kahlid, dann kommt her.«
    Willas Zorn flackerte auf. »Du verweigerst mir sogar ein kleines bisschen Unterhaltung?«
    Raiden schaute auf. Seine Miene machte Willa deutlich, dass sie weniger als willkommen war und still sein sollte. Auf der Bank sitzend, wandte sich Willa ab. Das Schiff krängte plötzlich. Der Wind hatte aufgefrischt, und heftiger Regen schlug gegen die Fenster. Es klang, als prasselten Nägel auf einen Holzboden. Der Monsun kündigte sich an, und wenn er einsetzte, würde die Kraft des Windes die Renegade schneller vorantreiben, als irgendjemand sich vorstellen konnte. Und ihr Kurs würde sie direkt zu den Gewürzinseln bringen.
    Willa hörte zu, als die Männer miteinander redeten. Sie wusste, dass alles, was sie hier erfuhr, ihr weiteres Schicksal bei diesen Männern betraf. Unruhig erhob sie sich, ging einige Schritte hin und her und betrachtete Raidens Auswahl an Büchern, ehe sie sich auf das Bett setzte und eines der Kissen an ihre Brust drückte.
    Raiden zog einen Stuhl heran, drehte ihn mit der Lehne zum Tisch und setzte sich rittlings darauf. Sein Kinn ruhte auf der Lehne, als er die Karten studierte.
    »Wir werden hier anlegen, um die Vorräte aufzufüllen«, erklärte Tristan und wies auf einen Punkt auf der Karte. »Anschließend segeln wir weiter nach Malakka, zur Regard. «
    »Ein Mann, der unersättlich ist, wird an seiner Gier sterben«, warf Kahlid ein.
    »Dann sterben wir alle glücklich und reich«, fügte Vazeen grinsend hinzu.
    Willa räusperte sich. Als Raiden aufschaute, sah er sie auf seinem Bett sitzen und die Kehle wollte sich ihm zuschnüren. Allmächtiger, kannte diese Frau denn kein Erbarmen?
    »Ihr werdet die Queens Regard nicht in Malakka finden.«
    Sechs Männer fuhren herum und starrten sie an.
    »Eure Informationen sind falsch«, erklärte Willa.
    Raiden richtete sich auf. »Und woher willst du das wissen?«
    Sie warf das Kissen beiseite, erhob sich und ging zu ihm. »Ich habe mit Barkmon zu Abend gegessen – drei Tage, bevor mein Leibwächter ermordet wurde.« Manavs Bild tauchte vor ihr auf, und ihr Herz zog sich zusammen. »Ich hatte die Gelegenheit, etwas zu sehen … etwas Gegenteiliges.«
    »Und was könnte das wohl gewesen sein?«
    Sein herablassender Tonfall machte Willa wütend. Es gab keinen Grund, so grob zu ihr zu sein, besonders nicht vor seinen Männern. »Hast du je darüber nachgedacht, warum Manav umgebracht wurde, warum dieser Offizier in der Schänke versucht hat, mich zu erschießen? Warum Barkmon von allen Orten dieser Welt ausgerechnet in Syriam ist? Und wie er so schnell dorthin gekommen ist?«
    Raiden musterte sie mit schmalen Augen.
    »Ich sehe, du hast darüber nachgedacht. Und?«
    »Barkmon tut, was Alistar befiehlt, und das bedeutet, dass er in der Nähe ist, was wiederum bedeutet, dass Mason hier ist.«
    »Du greifst nach einem Strohhalm.« Raiden wandte sich wieder der Karte zu.
    Willa weigerte sich zu glauben, dass Mason verloren war, und sie hasste Raiden dafür, dass er versuchte, ihre Hoffnungen zu zerschlagen. »Alistar versucht, mich zum Schweigen zu bringen.«
    Er sah sie an. »Aus welchem Grund sollte er das tun?«
    »Mir gehört die Hälfte von Delaney Shipping. « Raiden zog die Augenbrauen hoch und richtete sich auf dem Stuhl auf. »Es war meine Mitgift«, fügte Willa hinzu.
    »Dann gehört dieser Anteil jetzt ihm.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein, erst wenn ich sterbe.« Sie schlang die Arme um sich. »Lord Eastwick hat so gut wie keine Ahnung von Schiffen und Importen, aber er erkannte den Vorteil, den ihm

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