Die Geliebte des Prinzen
da schlug ihr Herz höher vor Freude.
„Du kleiner Dummkopf“, schimpfte er. „Ich habe dir verboten, hierher zu kommen.“
„Ich bin nicht deine Gefangene“, stieß sie hervor.
Er musterte sie grimmig. „Das könntest du bald sein, wenn du mein Kind noch einmal in Gefahr bringst.“
Wie konnte er es wagen, ihr vorzuwerfen, sie gefährde ihr Kind, nur weil sie sich wie ein ganz normaler Mensch verhielt?
„Ich habe es satt, dass du mich ständig herumkommandierst.“ Trotzig warf sie den Kopf in den Nacken. „Und wo ist Francesca? Erzähl mir nicht, du hättest schon wieder mit ihr Schluss gemacht.“
„Du mit deiner unsinnigen Eifersucht!“
„Ich bin nicht eifersüchtig“, fuhr sie ihn an. „Von mir aus kannst du jede Nacht mit ihr ins Bett gehen. Ich liebe dich nicht. Ich will dich nicht.“
Da fasste er sie um die Taille und zog sie an sich. „Wer lügt denn jetzt?“
Ihre Augen weiteten sich, als sie erkannte, was er vorhatte. „Nein …!“
Doch schon presste er seine warmen Lippen auf ihre. Während die Silvesterraketen ein Feuerwerk von Farben an den dunklen Winterhimmel zauberten, hielt Maxim sie fest in seinen Armen und küsste sie stürmisch auf den Mund. Sie versuchte ihm zu widerstehen, trommelte mit ihren kleinen Fäusten gegen seine breite Brust, doch stärker noch als er war ihr eigenes übermächtiges Verlangen nach ihm. Schließlich gab sie nach, ließ sich in seine Arme sinken und erwiderte seinen Kuss.
Vor der malerischen Kulisse der festlich erleuchteten Basilius-Kathedrale küssten sie einander in einer Mischung aus Zorn und glühender Leidenschaft, umgeben von einer halben Million Menschen, die ausgelassen den Beginn des neuen Jahres feierten.
Am Tag ihrer Hochzeit hatte Maxim beschlossen, Grace zu bestrafen. Er hatte sie nach Moskau gebracht, in eine ihr fremde Stadt, und sie allein in den Palast verbannt, der eigentlich als glückliches Liebesnest hatte dienen sollen. Die Zärtlichkeit, die er einst für Grace empfunden hatte, war bitterem Zorn gewichen.
Damals, als er ihr Hals über Kopf nach Kalifornien gefolgt war, hatte er ihr die Wahrheit gesagt. Hatte sie angefleht, ihm seine einzige Lüge zu vergeben. Eine kleine Bitte im Vergleich zu dem Opfer, das er zu bringen bereit gewesen war.
Er hatte diese Frau liebevoller umsorgt als jede andere zuvor. Er hatte ihre Interessen über seine eigenen gestellt. Und alles, was er zurückbekam, waren Beleidigungen und Lügen. Sie hatte sogar versucht, ihm sein Kind vorzuenthalten!
Er hatte gedacht, sie sei etwas Besonderes. Jetzt wusste er es besser. Sie mochte noch Jungfrau gewesen sein, als er zum ersten Mal mit ihr schlief, doch davon abgesehen war sie genau wie Francesca: egoistisch, boshaft und besitzergreifend.
Als Elena ihn anrief, um ihm mitzuteilen, dass sie Grace auf dem Roten Platz aus den Augen verloren hatte, war er außer sich vor Zorn gewesen. Und vor Sorge. Nur um das Baby natürlich, wie er sich einredete.
Er war sofort losgefahren, hatte sich von Elena ihren Standort beschreiben lassen und sich einen Weg durch die Menge gebahnt, um nach Grace zu suchen. Als er sie dann entdeckte, ganz allein und verloren zwischen all den fröhlichen Menschen auf dem Roten Platz, hatte ihn erneut rasende Wut gepackt. Und noch etwas anderes: brennendes Verlangen. Verlangen nach der Frau, von der er sich seit Tagen fernhielt, um sich nicht eingestehen zu müssen, wie sehr er sie begehrte.
Er hatte nicht vorgehabt, sie zu küssen. Er hatte sich geschworen, sie nicht anzurühren. Doch er konnte der Versuchung nicht widerstehen.
Ihre Hand fest in der seinen, zog er Grace aus dem Gedränge heraus und zu seinem Wagen. Durch die Trennwand vor den Blicken des Chauffeurs geschützt, drückte er seine Frau in das Polster und küsste sie hart auf den Mund.
Die Mütze war ihr vom Kopf gerutscht. Nun zog er ihr auch den Mantel aus, drängte sich an sie und ließ seinem wilden Verlangen, sie zu küssen und zu streicheln, freien Lauf. Sie küsste ihn ebenso leidenschaftlich zurück, biss ihn in die Lippen, grub die Finger in sein Haar.
„Ich hasse dich“, flüsterte sie.
Statt einer Antwort zerrte er ihr den Pullover über den Kopf, riss ihre Bluse und ihren BH auf und begann ihre prallen, nackten Brüste zu küssen. Er reizte die harten Knospen mit Lippen und Zunge, nahm sie sanft zwischen die Zähne, saugte daran, bis Grace sich ihm atemlos vor Begehren entgegenbog.
„Hasse mich, wenn du willst“, sagte er mit rauer Stimme,
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