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Die Geliebte des Rebellen

Die Geliebte des Rebellen

Titel: Die Geliebte des Rebellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Langan
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vorsichtig an. “Wenn Ihr so weiteresst, bleibt bald nichts mehr für unseren Freund in der Zelle übrig.”
    “Vorsicht, Bursche. Nimm die Finger weg. Dein Freund wird schon nichts dagegen haben. Er kann ja die Frau anschauen. Das wird ihn gehörig aufmuntern.” Er verzehrte noch zwei weitere der kleinen süßen Pasteten. Schließlich war nur noch ein Gebäckstück übrig, das er sich nach kurzem Zögern ebenfalls in den Mund stopfte. Er rülpste laut und gab dann AnnaClaire und Innis ein Zeichen, ihm zu folgen.
    “Das ist doch nicht derselbe Weg, den wir neulich gegangen sind”, bemerkte AnnaClaire, nachdem sie schon eine geraume Weile in dem dunklen Verlies unterwegs waren.
    “Nein, ich habe einen anderen Weg gewählt, damit wir nicht zufällig irgendwelchen Wachen begegnen. Und passt auf, wohin Ihr tretet. Es gibt allerlei unangenehme … Dinge auf der Erde wie zum Beispiel Ratten.” Hämisch lachte er in sich hinein und rechnete damit, dass AnnaClaire hysterisch kreischen würde. Doch zu seiner Enttäuschung blieb sie ganz ruhig.
    Abermals kicherte er vor sich hin, als er AnnaClaire und Innis noch tiefer in die finsteren Gewölbe des Kerkers führte. Schließlich war er sicher, weit genug vom Eingang entfernt zu sein, um mit den beiden tun zu können, was er wollte. Er blieb stehen und drehte sich um. Erbost stellte er fest, dass er allein war. Unter übelsten Flüchen begann er, den zuvor eingeschlagenen Weg wieder zurückzugehen.
    “Seid Ihr sicher, dass dieses der richtige Gang ist, Mylady?”
    “Ja, Innis”, erwiderte AnnaClaire. “Ich erinnere mich an diese Zelle hier.” Ihr graute bei dem Anblick der Männer in ihren Eisenketten. Der Klang ihrer Schreie und Rufe würde sie noch lange in ihren Träumen verfolgen.
    Sie ging jetzt immer schneller, rannte beinahe vor Angst, der Wärter könnte ihre List bemerkt haben und ihr Vorhaben vereiteln. “Hier ist es, Innis.”
    Sie bog um eine dunkle Ecke, dicht gefolgt von dem Jungen. Ihre Augen hatten sich an die Dunkelheit gewöhnt, sodass sie die rostige Tür mit dem Schlüsselloch erkennen konnten.
    Innis steckte den Schlüssel hinein, den er dem Wärter von seinem Schlüsselring entwendet hatte, während der Mann gierig die Kuchen in sich hineingestopft hatte, und drehte ihn um. Doch die Tür sprang nicht auf.
    “Rory!”, rief AnnaClaire. Zur Antwort erklang ein dumpfes Stöhnen.
    “Rory, wir haben die Tür aufgeschlossen, aber sie klemmt irgendwie. Du musst dich mit der Schulter dagegen lehnen. Mach schnell, bitte!”
    Sie und Innis hörten ein schlurfendes Geräusch von drinnen. Gleichzeitig sah AnnaClaire das flackernde Licht einer Fackel, das sich ihnen näherte.
    “Oh mein Gott. Der Wärter! Rory, beeil dich, bitte! Der Wärter kommt.”
    Sie hörte den Mann fluchen, als er sie entdeckte, und seine lauter werdenden Schritte. Dann vernahm sie ein scharrendes Geräusch. Die Zellentür wurde aufgestoßen.
    “So, so, Ihr dachtet wohl, Ihr könntet den alten Colby überlisten, was?” Der Wärter schwang seine Fackel wie eine Keule.
    Rory duckte sich, holte aus und streckte dann mit einem einzigen Faustschlag den Mann zu Boden. Die Fackel flog durch die Luft und blieb in einer Pfütze liegen, wo sie schnell verlosch.
    “Schnell, Rory”, rief AnnaClaire und griff nach Innis’ Hand. “Wir müssen hier raus, bevor Tilden uns findet.”
    “Hat jemand meinen Namen genannt?”
    Sie wirbelten alle drei herum und erblickten Tilden, der nur wenige Fuß von ihnen entfernt gerade sein Schwert aus der Scheide zog.
    “Wie ich sehe”, wandte er sich an AnnaClaire, “wolltet Ihr mir meinen Spaß verderben. Dafür werdet Ihr büßen.”
    “Lass die Frau und den Jungen gehen, Tilden”, verlangte Rory ruhig.
    “Warum sollte ich?” Tilden schnaubte verächtlich.
    “Weil ich dann nicht gegen dich kämpfen werde”, gab Rory zurück.
    Tilden warf den Kopf zurück und lachte lauthals los. Es klang schauderhaft in dem Gewölbe. “Womit willst du denn gegen mich kämpfen, O’Neil? Glaubst du etwa, du könntest mit bloßen Händen etwas gegen mein Schwert ausrichten?”
    “Ich würde dir einige sehr schmerzhafte Schläge versetzen, bevor du mich töten würdest. Aber ich gebe dir mein Wort: Wenn du die Frau und den Jungen gehen lässt, werde ich mich nicht verteidigen.”
    “Wie edelmütig!” Tildens Stimme troff geradezu vor Sarkasmus. “Aber ich habe dieses Mal nicht die Absicht, auch nur einen einzigen Zeugen überleben zu lassen. Ich werde mit

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