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Die Geliebte des Rebellen

Die Geliebte des Rebellen

Titel: Die Geliebte des Rebellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Langan
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Horde Hunde, die unter lautem Gebell um das Pferd herumsprangen. Auf einen scharfen Befehl von Rory hin verhielten sie sich sofort still.
    Die Tür wurde aufgerissen, und ein junges Mädchen, noch im Nachtgewand, kam die Stufen heruntergerannt und brach in Tränen aus. Bei seinem Anblick glitt Rory aus dem Sattel, breitete die Arme weit aus und fing das Mädchen auf.
    “Rory, oh Rory”, stammelte es. “Wir haben so schrecklich lange nichts mehr von dir gehört. Wir dachten schon, du wärest …” Wieder wurde die Kleine von unkontrollierbaren Schluchzern geschüttelt. Sie umklammerte ihn so sehr, dass Rory leise aufstöhnte.
    “Ist ja gut, Briana”, redete er begütigend auf sie ein. “Du willst mich doch jetzt, nachdem ich wieder hier bin, nicht etwa erdrücken?”
    Aber sie konnte sich noch längst nicht beruhigen. Unaufhörlich strömten ihr Tränen über die Wangen, und sie hing an Rorys Hals, als wolle sie ihn niemals wieder loslassen.
    AnnaClaire saß noch immer im Sattel und beobachtete schweigend die Szene. Das also war Rorys kleine Schwester Briana, von der er so viel erzählt hatte. Im Moment schien sie von ihren Gefühlen völlig überwältigt zu sein. Sie lachte und weinte abwechselnd und küsste ihren Bruder, den sie vergötterte und der so furchtbar lange fort gewesen war.
    Nun kam ein gut aussehender junger Mann herausgelaufen, der noch mit den Bändern seines kurzen Umhanges kämpfte, den er sich nur lose übergeworfen hatte. Er war so groß wie Rory, aber von nicht ganz so kräftiger Statur und hatte braunes Haar. Doch seine Gesichtszüge ähnelten denen von Rory, und sein Lächeln war einfach umwerfend.
    “Die Heiligen seien gepriesen, Rory, dass du wieder da bist.”
    “Ja, Conor, ich war etwas länger fort, als ich geplant hatte.”
    Die beiden Männer lachten sich in tiefem Einverständnis an, bevor sie einander in die Arme fielen. Erst als sie einen erstickten Schrei hörten, sahen sie auf.
    Oben an der Tür stand eine wunderschöne Frau, die ein weißes wollenes Gewand trug. Das rotbraune Haar, das von silbrig schimmernden Strähnen durchzogen war, trug sie hochgesteckt. Ihre Gesichtszüge waren fein, die Wangenknochen hoch, die Augen strahlend blau, und die Nase war gerade und wohlgeformt.
    Vor ihr stand völlig reglos ein verschüchtert wirkender Junge mit blondem Haar und ebenfalls blauen Augen, die er weit aufgerissen hatte.
    “Mutter!” Mit wenigen Schritten war Rory bei ihr und schloss sie in die Arme.
    “Rory, mein geliebter Sohn! Es ist so lange her …” Moiras Schultern zuckten, als sie an Rorys Brust leise vor sich hin weinte.
    “Es ist gut, Mutter, nun bin ich ja wieder da.” Er schob sie ein Stück von sich fort und küsste ihr zärtlich die Tränen von den Wangen. Dann schaute er auf den kleinen Jungen, der sich hinter Moira versteckt hatte, und ging vor ihm in die Hocke. “So, Innis. Jetzt zu dir. Du bist ordentlich gewachsen.”
    Der Junge senkte den Kopf.
    “Wie alt bist du jetzt?”
    Innis reagierte nicht, und Moira erklärte: “Er spricht fast gar nicht. Er ist neun Jahre alt.”
    Verwundert schüttelte Rory den Kopf. “Neun Jahre schon! Ich habe so viel verpasst. Weißt du, wer ich bin, Innis?”
    Der Junge nickte heftig. “Ihr solltet mein Onkel werden. Doch dann …”
    Moira sah, dass sich Rory auf die Lippen biss. Die Erinnerung an das Massaker schmerzte ihn ebenso wie den kleinen Jungen. Schnell sagte sie: “Aber jetzt bist du daheim.”
    “Und zwar hoffentlich für immer”, erklang eine tiefe Stimme hinter ihnen.
    Rory richtete sich wieder auf und drehte sich zu dem weißhaarigen Mann um.
    “Willkommen zu Hause, mein Sohn”, sagte Gavin O’Neil. Die Zähne in dem von Wind und Wetter gebräunten Gesicht blitzten weiß, als er Rory anstrahlte. Doch die Stimme bebte vor Ergriffenheit.
    “Vater.” Die Männer umarmten sich, und als sie sich schließlich voneinander lösten, sah Gavin seinem Ältesten prüfend ins Gesicht. “Du siehst müde aus”, stellte er fest und wollte dann wissen: “Ist es denn vorbei? Hast du dich gerächt an dem englischen Bastard?”
    Ein Schatten flog über Rorys Züge. “Nein, noch nicht. Ich bin nicht für immer hierher zurückgekehrt.”
    “Warum dann?” wollte der alte Mann wissen. “Wieso quälst du uns so sehr? Du musst doch wissen, welch eine Pein es für uns ist, dich wieder gehen zu lassen.”
    “Ich habe eine Person hierher gebracht, die den Schutz von Ballinarin braucht.” Unter den Blicken seiner

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