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Die Geliebte des Rebellen

Die Geliebte des Rebellen

Titel: Die Geliebte des Rebellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Langan
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kommen.”
    AnnaClaire beugte den Kopf tief über die Waschschüssel, um ihre hochroten Wangen zu kühlen und vor der Zofe zu verbergen. Sie nahm sich vor, ihren wunderbaren Liebhaber später wegen seiner Anordnung zur Rede zu stellen. Doch jetzt musste sie sich erst einmal innerlich darauf einstellen, in Kürze der Familie wieder gegenübertreten zu müssen. “Sind die anderen vollzählig unten versammelt?” erkundigte sie sich.
    “Ja, Mylady.” Velia hatte Leibchen und Unterkleid für AnnaClaire zurechtgelegt und hielt jetzt ein Gewand in leuchtendem Blau hoch. “Findet dieses Kleid wohl Eure Zustimmung?”
    “Oh, es ist wunderschön”, gab AnnaClaire zurück. “Allerdings hatte ich gehofft, nun wieder meine eigenen Sachen anziehen zu können, zumal ich ja heute abreise.”
    “Wie Ihr wünscht, Mylady”, antwortete die Zofe. Sie wirkte plötzlich ein wenig traurig. “Eure Kleider waren völlig durchgeweicht und auch sehr schmutzig. Aber sobald sie gereinigt und geflickt sind, werde ich sie Euch bringen lassen.”
    AnnaClaire lenkte ihre Schritte zu dem großen Speisezimmer, da sie von dorther Stimmen vernahm. Bei ihrem Eintreten hörte die Unterhaltung schlagartig auf, und ihr war klar, dass man über sie gesprochen und gemutmaßt hatte, wann der unwillkommene Gast wohl abreisen würde.
    “Ah, AnnaClaire, guten Morgen.” Conor stand auf, reichte ihr eine Hand und führte sie an den Tisch, wo die Familie fast vollständig versammelt war. AnnaClaire neigte grüßend den Kopf, woraufhin die O’Neils ihr kühl und knapp zunickten.
    “Rory glaubte, du würdest noch stundenlang schlafen”, meinte Conor, während er ihr höflich und zuvorkommend einen Stuhl zurechtrückte. Ihr blieb nichts anderes übrig, als neben Gavin O’Neil Platz zu nehmen, der die Stirn gerunzelt hatte und dadurch ausnehmend brummig aussah.
    Dankend nahm AnnaClaire einen Becher Glühwein an und nippte an dem aromatischen Getränk. Dann fragte sie mutig: “Wo ist Rory denn?”
    Moira und Gavin tauschten einen vielsagenden Blick. Schließlich antwortete Moira: “Rory ist ausgeritten. Er musste … ganz bestimmte Orte aufsuchen. Schließlich war er sehr lange fort.”
    AnnaClaire ließ sich von einem Dienstmädchen eine Scheibe Brot auf den Teller legen. Nachdem sich das Mädchen entfernt hatte, erklärte sie: “Ich habe Velia angewiesen, meine Kleider in Ordnung zu bringen und zurechtzulegen. Sobald Rory wieder da ist, kann ich abreisen.”
    “Ihr könnt Ballinarin noch nicht verlassen, Engländerin”, polterte Gavin los. “Ihr schuldet mir die Gelegenheit, meine Ehre beim Schachspiel wiederherzustellen.”
    AnnaClaire schaffte es, ihre Stimme kühl klingen zu lassen, als sie zurückgab: “Das dürfte nicht lange dauern, Gavin O’Neil. Ich kann Euch beim Schach schlagen und trotzdem innerhalb einer Stunde unterwegs sein.”
    Was bildete sich dieses Frauenzimmer eigentlich ein! Ungehalten erhob Gavin sich von seinem Stuhl und musterte AnnaClaire finster. “Unglücklicherweise muss ich zunächst ins Dorf reiten, um dort Geschäfte zu erledigen. Nach meiner Rückkehr werden wir sehen, wer verliert und wer gewinnt.”
    AnnaClaire nickte. Sie war schon zuvor nicht besonders hungrig gewesen, doch jetzt war ihr der Appetit gänzlich vergangen. Wieso war Rory nicht da, um sie in dieser heiklen Situation zu unterstützen! Er wusste doch bestimmt, wie unangenehm es für sie sein würde, allein mit seiner Familie am Tisch sitzen zu müssen.
    All die süßen Versprechungen der Nacht schienen bei Tageslicht ihre Bedeutung verloren zu haben.
    “Vielleicht würdet Ihr Euch im Garten wohler fühlen?” Moira war AnnaClaires Unbehagen nicht entgangen.
    “Oh ja, vielen Dank.” AnnaClaire sprang auf die Füße. Sie war froh, der beklemmenden Atmosphäre entrinnen zu können.
    “Komm, Briana.” Moira bedeutete ihrer Tochter, ihr nach draußen zu folgen. “Du kannst uns begleiten.”
    AnnaClaire verließ hinter Briana und deren Mutter den Speiseraum, dicht gefolgt von den Hunden.
    “Oh!” Auf den Anblick, der sich ihr bot, war sie ganz und gar nicht vorbereitet. Ihre Unzufriedenheit und der unterschwellige Zorn waren vergessen. “Das ist ja wunderhübsch hier.”
    Die Gärten von Ballinarin waren nach dem Vorbild der berühmtesten Gärten Englands angelegt worden mit sorgsam gestutzten Hecken und gewundenen Wegen, die mit kleinen Steinen gepflastert waren. Bänke luden hier und da an besonders hübschen Plätzen inmitten der vielen

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