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Die Geliebte des Zeitreisenden

Die Geliebte des Zeitreisenden

Titel: Die Geliebte des Zeitreisenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Kearney
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war! Sie hätte niisstrauischer sein müssen. Kein Wunder, dass er ihre Religion und ihre Gebräuche nicht kannte. Kein Wunder, dass er keine Angst vor ihr gehabt hatte. Er stammte nicht a us ihrer Welt - er war ein Feind, der nach Pendragon gekommen war, um dessen größten Schatz zu stehlen.
    »Es tut mir leid, dass ich dich getäuscht habe.« Lucan war ihr in das Innere der Höhle gefolgt, aber in ihrer Wut bemerkte sie ihn erst, als er sprach.
    Jetzt log er nicht; sie spürte, wie seine Reue in Wellen von ihm abstrahlte. Cael drehte sich rasch zu ihm um. »Es tut dir höchstens leid, dass du erwischt worden bist.«
    »Das auch.« Er nickte; sein Blick war ruhig und fest.
    »Hast du überhaupt eine Schwester?«, knurrte sie.
    »Ja. Und auf meiner Welt sind Milliarden so wie sie. Wir s jnd alle unfruchtbar.«
    Sie keuchte auf. Kein Wunder, dass er sie nicht geschwängert hatte - der Göttin sei Dank dafür. Das Letzte, was sie gebrauchen konnte, war ein Kind von diesem Verräter. Wenigstens hatte er ihr diese eine Entehrung erspart.
    Er machte eine ernste Miene. »Ohne den Gral wird mein Volk aussterben.«
    »Warum? Was ist geschehen?«
    »Als wir entdeckten, dass freie Radikale aus Umweltgiften in unsere Körper eingedrungen waren, war es schon viel zu spät gewesen, um den Prozess noch umzukehren. VVenn ich den Gral nach Hause bringe, kann Marisa ein Kind bekommen. Viele Frauen werden dann wieder Kinder gebären, und mein Volk wird nicht mehr dem Untergang geweiht sein.«
    Als sie nichts darauf erwiderte, fuhr er mit ruhiger und vernünftiger Stimme fort: »Der Gral ist unsere letzte Hoffnung. Ohne seine heilenden Eigenschaften wird mein Volk innerhalb von zwei Generationen aussterben. Ich bin aus reiner Verzweiflung und in der Hoffnung hergekommen, dass der Gral uns heilen werde.«
    Ihr harter Blick bohrte sich in ihn hinein. »War dein Versprechen an Jaylon auch eine Lüge?«
    »Natür...«
    »Wie konntest du dem sterbenden Jungen in die Augen sehen und ihm gleichzeitig die einzige Hoffnung auf ein Überleben stehlen?«
    »Ich...«
    »Du bist verachtungswürdig.«
    »Das reicht.« Lucans Stimme war nun scharf geworden, Wut lag in seinen Augen. »Bevor ich mit dem Gral abreise, werde ich damit zu Jaylon gehen. Ich halte mein Versprechen.«
    Sie stemmte die Fäuste in die Hüften. »Wie soll ich dir das glauben, nachdem du schon mir gegenüber nicht aufrichtig warst? Jaylon ist nicht der einzige Dragonier, der an einer unheilbaren Krankheit...«
    »Auf der Erde stirbt aber eine ganze Rasse! Wir brauchen den Gral wesentlich dringender.«
    »Das ist deine Meinung.«
    »Rions Worten zufolge werden auch Pendragon und andere Welten an die Stämme fallen, wenn die Erde stirbt.«
    »Diebe rechtfertigen immer die Notwendigkeit, etwas zu nehmen, das ihnen nicht gehört.«
    Er hob eine Braue. »Bist du nun wütend über meine Mission? Oder darüber, dass ich dir nicht die Wahrheit gesagt habe?«
    Die Göttin möge ihr helfen! Sie wusste es nicht. Nie zuvor war sie so verwirrt gewesen. Sie hätte sich niemals träumen lassen, dass dieser Mann von einem fremden Planeten stammte. Oder dass sie unterschiedliche Ziele verfolgten.
    Sie starrte ihn böse an. »Ich schulde dir keine Erklärungen.«
    Er hob die Hand und senkte sie langsam wieder. »Immer dann, wenn es möglich war, habe ich dir die Wahrheit gesagt. Es existiert tatsächlich ein geistiges Band zu meiner Zwillingsschwester. Ich bin Sprachwissenschaftler ... auf alte Sprachen spezialisiert.«
    »Irdische Sprachen.«
    Er nickte. »Ich habe dir lediglich die eine nicht gesagt, dass mein Volk unfruchtbar ist. Wenn ich den Gral mit nach Hause nehme, bin ich mir ziemlich sicher, dass mir die Stämme folgen werden. Aber mir bleibt keine andere Wahl. Außerdem könnte es schon zu spät sein, wenn wir den Gral wirklich finden. Denn meine Heimreise ist sehr lang.«
    Bei seinen bitteren Worten verengten sich ihre Augen. »Wovon redest du?«
    »Mein Raumschiff ist nicht groß genug für einen Drachen.«
    Kein Wunder, dass er gegen sein Drachenblut so heftig angekämpft hatte. Sie hatte seinen Konflikt nie verstanden - bis jetzt. Vielleicht hatte sie es ihm letztlich doch unmöglich gemacht, mit dem Gral zu verschwinden.
    »Dann musst du eben auf Pendragon bleiben - wo der Gral auch von großem Nutzen sein wird.«
    »Ich darf nicht aufgeben. Es stimmt, dass meine lange Reise noch um weitere Jahre verlängert wird, weil ich auf anderen Welten anhalten und mich immer wieder in

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