Die Geliebte des Zeitreisenden
Geburt weit verbreitet. Es liegt in einer Welt namens Ehro.«
»Du stammst aus einer anderen Welt?« Cael starrte Rion an und wirkte zwischen Staunen und Unglauben gefangen.
Verdammt. Ehro war doch der Planet, von dem der Computer Lucan berichtet hatte - ein Planet der Drachenwandler, die dort verwildert und versklavt waren. Aber Rion war kein Drachenwandler. Er besaß keine verräterischen Schuppen an den Innenseiten seiner Arme.
Lucan war zwar weder Empath noch Seher, doch seine Instinkte sagten ihm, dass sich hier ein Unheil zusammenbraute. Er versuchte, Cael wegzuzerren. »Glaub ihm nicht.«
»Die Wahrheit strahlt von ihm ab wie das Licht von der Sonne.« Sie stemmte die Füße fest gegen den Fels. »Wie bist du nach Pendragon gekommen?« »Ich habe ein uraltes Raumschiff gestohlen. Mit Mühe und Not habe ich es bis hierher geschafft und bin dann abgestürzt. Die Teile meines Schiffes liegen über die gesamte südliche Bergkette verstreut.«
Cael starrte ihn mit großen Augen an. »Wie hast du das überlebt?«
»Mithilfe eines Schleudersitzes. Mein Fallschirm hatte sich in einem Baum verfangen, in dem ich dann lange mit gebrochenen Beinen gehangen habe.«
»Das muss sehr schmerzhaft gewesen sein.«
Rions Blick verdüsterte sich. »Ich habe ein ganzes Jahr gebraucht, um meinen Weg in die Zivilisation zu finden.«
»Wie lange bist du schon hier?«, fragte Lucan.
»Etwa drei Jahre.« Rion starrte Lucan an, als ob er wüsste, wie lange dieser bereits auf Pendragon lebte. Aber bisher hatte er mit keinem Wort angedeutet, dass Lucan nicht von diesem Mond stammte.
»Gibt es hier noch weitere Besucher von deiner Welt?«, wollte Cael wissen.
»Ich bin nicht der einzige Fremdweltler. Lucan kommt...«
»Sei still«, befahl Lucan, aber es war schon zu spät.
Neben ihm versteifte sich Cael.
Rion richtete den Blick fest auf sie. Sein Gesichtsausdruck sprach von Aufrichtigkeit und Ehrlichkeit und schien sie zu zwingen, ihm zu glauben. »Lucan stammt nicht von Pendragon.«
Entsetzt riss Cael die Augen auf. »Du wurdest nicht auf diesem Mond geboren?«
»Nein.« Es hatte keinen Sinn mehr, die Wahrheit zu leugnen.
Sie hob die Faust zum Mund und starrte ihn an, als besäße er drei Köpfe. »Du bist wegen des Grals hergekommen.«
»Ja.«
Cael ruckte von Lucan fort. Einen Augenblick lang wurde ihre Iris drachendunkel. »Du bist der Feind? Du kommst von den Stämmen und suchst für sie nach dem Gral?«
Lucan machte es traurig, dass sie ihn anklagte, zu einer so bösartigen Rasse zu gehören, also schüttelte er den Kopf. »Ich komme von der Erde. Auf meiner Welt hat Arthur die Stämme bereits vor fünfzehnhundert Jahren besiegt. Seitdem sind sie dort nur noch Geschichte.«
Sie hätte die Wahrheit seiner Worte spüren können, aber in ihren Augen stand lodernder Zorn, als sie allmählich verstand. »Du bist von der Erde gekommen, um Pendra- gons Gral zu stehlen.«
»Es ist kein Diebstahl, wenn man sich das zurückholt, was einem schon gehört«, sagte er entschlossen.
»Der Gral befindet sich im Inneren Avalons.« Cael stand aufrecht wie ein Stock da. »Mit welchem Recht behauptest du, Anspruch auf das Erbe meiner Welt zu haben?«
»Unseren Legenden zufolge war König Arthur ein Mensch von der Erde, und er hat den Gral in Avalon zurückgelassen. Unsere Welten teilen eine gemeinsame Geschichte...«
»Wer von uns erzählt jetzt wilde Geschichten?« Caels Entsetzen war deutlich an ihrer zitternden Stimme zu erkennen.
»Unsere drei Welten sind durch die Geschichte, durch das Licht und die Ehre miteinander verbunden«, sagte Rion rasch. »Vor Jahrhunderten haben wir uns alle auf der Erde verbündet, um den Gral zu schützen. Arthur glaubte, er sei in Avalon am sichersten aufgehoben. Wenn wir jetzt nicht wieder zusammenarbeiten, werden uns die Stämme besiegen.«
Cael kniff die Augen zusammen. »Von welcher Welt stammte der Gral denn ursprünglich?«
Rion schüttelte den Kopf. »Es gibt in der ganzen Galaxie Mythen darüber, und viele Welten beanspruchen diese Ehre für sich.«
»Willst du damit sagen, dass sich neben der Erde noch andere Welten um das Eigentum am Gral streiten?«, fragte Cael angespannt und enttäuscht.
»Ich glaube, darum geht es nicht«, sagte Lucan. »Unsere drei Welten haben sich in der Vergangenheit zum Kampf gegen einen uralten Feind verbunden - gegen die Stämme.«
»Ja, Bruder.« Rion stand auf und streckte die Hand aus.
Lucan versteifte sich. »Deine Geschichte klingt folgerichtig,
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