Die Geliebte des Zeitreisenden
gebetet, den Gral zu finden, aber sie hatte nie wirklich erwartet, ihn jemals zu sehen. Bisher war ihr der heilende Pokal unerreichbar erschienen. Er war nichts als eine Hoffnung gewesen. Ein Traum. Eine alte Legende.
»Gütige Göttin!« Ihr sackte der Kiefer herab, als sie auf den glitzernden Gegenstand aus Kupfer zuschritt, der auf einer Marmorsäule stand. »Ist das ... ?«
»Bleib zurück.«
Ein Gefäß von der Größe eines menschlichen Kopfes ruhte genau in der Mitte einer kannelierten Marmorsäule. Der Gral erglühte in einem inneren Licht.
Cael vergaß beinahe, Luft zu holen. »Er ist wunderschön.«
Noch immer Hand in Hand traten sie auf den Gral zu. Und der feste Stein unter ihren Füßen gab nach. Sie fielen.
Und stürzten in einen gewaltigen bläulichen Abgrund.
Während der Wind durch ihre Haare fegte, blickte sich Cael rasch in der riesigen Höhlung im Innern Avalons um und wusste schnell, dass sie genug Platz zum Drachenwandeln hatte. Nach wenigen Augenblicken zerriss ihre Kleidung, dabei verlor sie den Kontakt zu Lucan.
Ihre Arme verwandelten sich in Schwingen. Ihr Sehvermögen wurde besser.
In ihrer Drachengestalt erspähte sie ferne Wände, die in einem unheimlichen blauen Licht erstrahlten. Sie spreizte die Schwingen, verlangsamte ihren Fall, drehte den Kopf und suchte nach Lucan. Das Flattern von Flügeln neben ihr verriet, dass er sich ebenfalls in einen Drachen verwandelt hatte.
Er war gewaltig, mächtig, breitete die Schwingen aus und bremste seinen Fall. Er roch verführerisch, erregend. Ein raues Trillern in seiner Kehle brachte ihr Blut in Wallung, und ihre Herzen schlugen schneller. Hormone durchfluteten sie. Dies war ein Partner.
Ihr Partner.
Ihr wahrer Partner.
Ihr lebenslanger Partner.
Rasch flog er zu ihr heran und knabberte an ihrem Hals. Vergnügen durchpulste sie. Sie glitt in Spiralen abwärts; ihr Körper zitterte in Vorfreude. Lucans männliches Drachenverlangen überschüttete sie wild und animalisch. Er beanspruchte sie, machte sie zu seinem Eigentum.
Ohne jede Mühe passte er sich ihrem Flugmuster an. Sein riesiger Körper schwebte über ihr, unter ihr, neben ihr. Langsam durchsegelten sie die gewaltige Kaverne und nahmen sich Zeit, den Raum und den Partner zu erforschen.
Gelegentlich fuhr er ihr mit der Schwinge über Rücken und Schwanz. Seine Zähne knabberten an ihrem Hals, an ihrem Rückgrat.
Ihr Puls raste unter seinen Berührungen. Sie begehrte ihn. Sie würde ihn auch bekommen. Aber zuerst musste er beweisen, dass er sie einfangen konnte. Sie legte den Kopf zurück, stieß ein herausforderndes Trompeten aus und schoss geradewegs auf das Dach zu.
Er nahm die Verfolgung auf und flog mit einem Röhren hinter ihr her, das ihr Funken über den Rücken jagte. Als sie beide schon beinahe die Decke erreicht hatten, packte er mit seinen Krallen die ihren und drehte sie in der Luft um. Das Blut stieg ihr in den Kopf. Ihre Krallen prickelten vor Wärme. Und ihre Schuppen standen in Flammen.
Gemeinsam zogen sie eine Spirale abwärts, und während ihres verrückten Sinkfluges paarte er sich rasch, wild und eindringlich mit ihr; seine Härte füllte sie vollkommen aus. Mit den Krallen hielt er sie in festem und grobem Griff, während der Wind über ihre Schuppen fuhr. Die Spannung stieg in ihrem Innersten an, als er sie stieß und in sie hineinpumpte. Mit einem kehligen Brüllen warf sie den Kopf zurück, zuckte wild und spuckte Feuer, während sie seinen Samen tief in ihrem Körper aufnahm.
Ihr Atem verband sich. Ihr Feuer vermischte sich. Ihr Geist und ihre Lebenskräfte wurden eins.
Im letzten Augenblick trennten sie sich. Und Cael fühlte sich wundervoll und ausgeglichen.
Cael landete auf dem Boden der Kaverne neben der östlichen Wand und kehrte in ihre menschliche Gestalt zurück. Lucan landete neben ihr. Nackt und träge stand sie ihrem Drachen gegenüber. Ihrem Geliebten.
Verdammt, er sah phantastisch aus. In seinen Augen lag die dunkle Drachenleidenschaft, und er liebkoste sie mit seinem heißen Atem. Ihr großartiger Liebhaber passte in jeder Weise zu ihr. Ihr Drachenselbst kümmerte sich nicht um Lucans Täuschungen. Ihr Drachenselbst erkannte das, was sie nicht wahrhaben wollte. Lucan war der geeignete Partner für sie.
Dann verwandelte er sich in einen Menschen zurück.
Lucan stand vor ihr, atmete schwer, und seine Brust glitzerte vor Schweiß. In seinem Blick lag ein besitzergreifendes Feuer, und sie erinnerte sich daran, wie sich sein Körper
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