Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Geliebte des Zeitreisenden

Die Geliebte des Zeitreisenden

Titel: Die Geliebte des Zeitreisenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Kearney
Vom Netzwerk:
dass er dem anderen Mann noch nicht vollkommen vertraute.
    Rions Muskeln spannten sich, als er die Arme vor der breiten Brust verschränkte und Lucan neugierig ansah. »Also bewahrheitet sich die Legende?«
    »Welche Legende?« Lucan richtete seine Aufmerksamkeit zwar auf die Schriftzeichen, doch in Caels Schuppen prickelte es, und sie spürte seine Wachsamkeit.
    Rion hielt den Kopf schräg; über seinem kantigen Kinn lag der Schimmer eines Bartes, der einen Tag alt war. »Auf Ehro gibt es die Sage, dass ein Mann aus König Arthurs
    Geblüt zum Gral zurückkehren wird - ein männlicher Drachenwandler.«
    Sie drehte sich um und starrte Lucan an. »Bist du ein direkter Abkömmling von König Arthur?«
    »Einer von sehr vielen. Das ist keine große Sache.«
    Cael hob die Brauen. »Seit über tausend Jahren seid ihr die ersten männlichen Drachenwandler auf Pendragon.«
    Rion setzte ein bezauberndes Lächeln auf. »Also war meine kurze Vision richtig.«
    Lucan warf ihm einen finsteren Blick zu. »Wie kommt es eigentlich, dass du nie vernünftige Visionen hast?«
    Rion blinzelte Lucan zu. »Dann wäre ich ja perfekt.« Er zuckte die Achseln. »Perfekt zu sein ist langweilig.«
    Cael lächelte und fragte sich, wie viele andere Geheimnisse Lucan wohl noch verbarg. Sie wurde von ihren Gedanken abgelenkt, als er auf den Schild zutrat und ihn anhauchte.
    »Nichts.« Lucan schüttelte den Kopf und setzte sein schweres Gepäck ab.
    Rion trug es von dem Schild weg. »Hast du die Symbole vielleicht falsch gedeutet?«
    Lucan machte einen Schritt nach hinten und betrachtete die Runen noch einmal, dann wiederholte er: »Wenn Drachenatem sich vermischt, wird befreiet der Gral.«
    »Vielleicht muss sich dein Atem mit meinem auf dem Schild mischen«, schlug Cael vor.
    Rion wich noch weiter zurück, damit auch Cael vor den Schild treten konnte. Lucan streckte die Hand aus, doch sie zögerte noch. Sie wusste, wie sich seine Berührung anfühlen würde: warm, stark und vertraut. Trotz seiner Lügen. Trotz seiner hinterhältigen Pläne für den Gral.
    Als er ihr in die Augen sah und sagte: »Komm, wir versuchen es«, konnte Cael aber doch nicht widerstehen.
    Hand in Hand näherten sie sich dem Schild. Beinahe Wange an Wange bliesen sie auf die flackernde kupferfarbene Oberfläche.
    »Noch immer nichts.« Lucan presste den Mund zu einer schmalen Linie zusammen. »Wir sind offensichtlich nicht...«
    Der Boden unter ihren Füßen erbebte rumpelnd und erinnerte Cael an die alte Maschine in ihrem Tempel. Sie hielt Lucans Hand fest. »Wir haben etwas in Gang gesetzt.«
    »Was zur Hölle ...«, rief Rion. Zwischen ihm und den beiden anderen hatte sich ein Spalt im Boden gebildet.
    Dann riss eine gewaltige Kraft Cael und Lucan nach vorn. Sie hätte Angst haben sollen, doch aus irgendeinem Grund blieb sie gelassen. Im einen Augenblick hatten sie sich noch in demselben Gang wie Rion befunden, und im nächsten standen sie innerhalb einer steinernen Festung.
    Cael reckte den Hals. »Wo sind wir?«
    Eine große, kreisrunde Plattform beherrschte den Raum, dessen Wände hundert Fuß in die Höhe strebten. Eine Reihe von Steinstufen führten zu dem Podest hinauf. Die Decke schien aus einem weiteren schimmernden Kraftfeld zu bestehen.
    »Hui!« Lucans Augen leuchteten geradezu, als er sich in dem Gebäude umsah. »Man sollte Säulen, Querbalken oder andere Stützmechanismen erwarten, aber diese gewaltige Masse scheint ausschließlich durch Kraftfelder zusammengehalten zu werden. Ansonsten wäre sie schon längst unter ihrem eigenen Gewicht zusammengebrochen.«
    Als die Steine unter ihren Füßen allmählich heiß wurden, zerrte Lucan sie auf die Treppe zu. »Komm.«
    »Irgendetwas treibt uns weg von hier.«
    »Oder es lenkt uns in eine bestimmte Richtung.« Lucan klang dennoch nicht im Mindesten nervös.
    »Glaubst du, dass vernunftbegabte Wesen in der Nähe sind?«
    »Ich weiß es nicht.« Lucan hatte die Stufen erreicht, bückte sich und berührte die erste. »Die Treppe ist kalt, aber ich vermute, dass sie sich ebenfalls erhitzen wird, wenn wir zu lange warten.«
    »Wo ist der Gral?« Cael trat auf die erste Stufe und hielt inne. Ihr gefiel die Vorstellung nicht, dass da irgendein unbekanntes Geschöpf sie vorwärtstrieb. Vielleicht liefen sie geradewegs in eine Falle.
    Lucan nahm die nächsten beiden Stufen. »Dieser Ort erinnert mich an...«
    Abermals packte sie eine gigantische Kraft und stellte sie auf das obere Ende der Treppe.
    Cael hatte darum

Weitere Kostenlose Bücher