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Die Geliebte des Zeitreisenden

Die Geliebte des Zeitreisenden

Titel: Die Geliebte des Zeitreisenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Kearney
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sie zurück.
    »Was ist los?« Der Drang, das Innere zu betreten, war so stark, dass sich ihr Magen zusammenkrampfte.
    Er drehte sich rasch um, damit sie das Laboratorium sehen konnte, das sie soeben verlassen hatten. »Feuer! Sieh nur!«
    Flammen erhellten den fernen hinteren Teil des Labors. An der Nordseite loderten sie hoch und schickten höllische Funken in den Himmel. Rote und orangefarbene Flammen flackerten über das Dach.
    Vor Entsetzen keuchte sie auf. »Es breitet sich über das Dach aus.«
    »Wir müssen zurück und sie warnen.« Er machte eine entschlossene Miene. »Wenn das Feuer die entzündbaren Chemikalien erreicht, die dort lagern, könnte das ganze Labor explodieren, bevor die Mannschaft überhaupt weiß, dass sie in Gefahr schwebt.«
    Er hatte recht. Und dennoch ... sie wollte Avalon nicht den Rücken kehren. Sie musste sich zwingen, auf das Laborgebäude zuzugehen und mit Lucan Schritt zu halten, der sie mit sich zog.
    Hand in Hand rannten sie auf das Haus zu, um Shaws Männer zu warnen. Vor der Tür machten sie Halt, da sie ein Surren in der Luft hörten. Es waren die Motoren eines Luftkissenfahrzeugs und einiger Gleiter und Hubschrauber. »Hör doch! Es kommt schon Hilfe.«
    Lucan legte den Kopf in den Nacken und blickte in den rauchigen Himmel. Scharf umrissen die Flammen sein bronzefarbenes Gesicht, das kantige Kinn und die entschlossenen Augen. Eine Schwadron von Fluggefährten schwebte über den Flammen und warf ein Pulver in das Feuer.
    Lucan kniff die Augen zusammen. »Ist das die Feuerwehr?«
    »Das ist das Militär.« Hatten General Brennons Satelliten das Feuer so rasch aufgespürt? Sie hielt den Atem an und betete, das Pulver möge die Flammen ersticken. Doch das Gegenteil geschah. »Bei der Göttin! Das Feuer brennt jetzt noch wilder.«
    »Dieses Pulver kann doch nichts anderes als ein Brandbeschleuniger sein!«
    Sie erbebte, ihre Eingeweide zogen sich vor Angst zusammen. »Dieses Feuer... ist kein Unfall...« Sie begegnete Lucans sorgenvollem Blick. »Ich glaube, das ist eher ein Angriff. Das Militär muss erfahren haben, dass wir den Schild zum Einsturz gebracht haben.«
    »Sie wollen den Gral in ihre Gewalt bringen«, murmelte Lucan.
    »Oder wollen sie vielleicht verhindern, dass wir ihn bekommen?«, meinte sie, während er sie tiefer in die Schatten zog. »Vielleicht haben sie das Feuer gelegt.«
    »Verdammt, sie haben möglicherweise sogar die Höhlung im Boden verursacht.«
    Sie spähte über seine Schulter auf die Flugzeuge und bemerkte, wie er sie mit seinem Körper abschirmte.
    Lucan drückte die Klinke einer Tür in einem Anbau des Labors herunter. »Dieses Feuer ist ihr Vorwand, die Kontrolle zu übernehmen.«
    »Wir müssen Shaw warnen.«
    »Die Tür ist verschlossen.«
    Sie holte den Kommunikator aus ihrer Tasche und beobachtete, wie Lucan einen Schraubenzieher aus dem Schaft seines Stiefels zog und damit die Tür aufzuhebein versuchte. Cael bemühte sich, zuerst zu Shaw und dann zu Quentin eine Verbindung zu schaffen. Als aber keiner der beiden antwortete, fluchte sie leise. »Offenbar unterdrückt das Militär die Signale.«
    »Hier entlang«, sagte Lucan. »Sobald wir Shaw gefunden haben, teilen wir ihm mit, dass die Wissenschaftler verraten worden sind. Und dann müssen wir einen Weg finden, Avalon zu beschützen.«
    Verraten? Natürlich. General Brennon muss einen Spion unter den Wissenschaftlern gehabt haben. Jemand muss ihm in der Minute Bescheid gegeben haben, in der sie den Schild überwinden konnten, und jetzt... Die Flammen breiteten sich in Windeseile aus.
    Warum hatte es keinen Alarm gegeben? Hatte das Militär etwa auch die Sirenen unbrauchbar gemacht? Bedeutete dies, dass die Feuerwehr niemals anrücken würde? Da das Feuer am nördlichen Ende des Gebäudekomplexes ausgebrochen war, wussten die Wissenschaftler im Inneren möglicherweise noch nicht, was geschehen sein muss.
    Als das Schloss endlich nachgab, drückte sich Cael an Lucan vorbei und versuchte die Lage einzuschätzen. Es brannte kein Licht, also waren die Notgeneratoren noch nicht angesprungen. Prüfend sog sie die Luft ein, roch aber keinen Rauch. Entweder waren die internen Luftreiniger unabhängig von den Notstromaggregaten und saugten jeden Rauch auf, oder das Feuer war noch nicht so weit vorgedrungen.
    »Hier entlang.« Sie ergriff Lucans Hand und führte ihn den Gang entlang. Wie natürlich diese kleine Geste für ihn wohl war? Sie konnte sich durchaus daran gewöhnen, jemanden zu

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