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Die Geliebte des Zeitreisenden

Die Geliebte des Zeitreisenden

Titel: Die Geliebte des Zeitreisenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Kearney
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Ehro, dessen Drachenwandler von den Stämmen versklavt wurden.«
    Lucan hatte Schwierigkeiten, das Ausmaß des Mythos vom Drachenwandler zu begreifen.
    Der Computer fuhr fort: »Den Legenden zufolge ist es die Hauptaufgabe des männlichen Drachen, für die Sicherheit des weiblichen zu sorgen. Er verwandelt sich in einen Drachen, sobald das Weibchen Schutz braucht.«
    »Willst du damit sagen, dass die Verwandlung
    unabhängig vom Willen geschieht?«
    »Es hat den Anschein, aber ich zitiere nur die alten Mythen.«
    »Was ist mit dem weiblichen Drachen? Warum kann er sich nicht selbst beschützen?« Er erinnerte sich an Caels Feueratem, an ihre Klauen und die gefährlichen Zähne, die sich in die Berghänge gebohrt hatten.
    »Der Grund mag in Einschränkungen im Verwand- lungsprozess liegen, hervorgerufen durch Nahrung, Temperatur, Schwerkraft, atmosphärischen Druck oder Hormonschwankungen. Es könnte alles sein.« Der Computer stieß ein Piepsen aus. »Mein Kommunikationsnetz schnappt gerade eine Botschaft auf. Der Absender Rion will mit Ihnen persönlich sprechen.«
    Verdammt. Niemand auf Pendragon sollte doch eigentlich von seinem Schiff wissen. »Kennt denn Rion meinen Standort?«
    »Unbekannt. Er sendet auf allen Frequenzen, damit er ein möglichst großes Gebiet abdeckt.«
    »Kann er meine Botschaft bis hierher zurückverfolgen, wenn ich ihm jetzt antworte?«
    »Die dafür notwendige Technologie besitzt Pendragon noch nicht.«
    Lucan öffnete die Kanäle und fragte Rion: »Was ist mit der Höhle unter Avalon?«
    Rion zögerte. »Deswegen rufe ich nicht an.«
    »Weswegen sonst?«, wollte Lucan wissen.
    »Wir beide müssen über sehr vieles reden, aber um deine Frage zu beantworten: Die Höhlung dehnt sich ex- ponentiellaus.«
    Lucan runzelte die Stirn. »Gibt es noch andere gute Nachrichten?«
    »In Carlane wird eine Menge Militär zusammengezogen.«
    In Carlane? Cael lebte dort. Ob sie inzwischen schon auf dem Weg war, nach ihrer Schwester zu suchen? Veranstaltete das Militär etwa eine Treibjagd auf sie? Wollte man sie einsperren und wegen Mordes anklagen? Wie dem auch sei, nun jedenfalls raste Lucans Puls.
    Der Computer bestätigte: »Die Militärsatelliten zeichnen ungewöhnliche Truppenbewegungen in Carlane auf, und zwar rund um die Residenz der Hohepriesterin.«
    Lucan trommelte mit den Fingern auf der Konsole. »Hast du mit Cael gesprochen?«
    »Das ist der Grund, warum ich mit dir reden will.« Rions Stimme klang drängend. »Ich kann sie nicht erreichen.«

~ 15 ~
    Jener, der den Willen der Göttin verrät, wird ein böses Ende finden. Die Ältesten
    In Drachengestalt flog Cael durch das Gebirge. Mehrfach hielt sie an und nahm Platin zu sich, damit sie nicht die Kraft verlor, bevor sie die Polarkappe hinter sich ließ und hoch über ihren dicht bevölkerten Heimatkontinent segelte.
    Cael sehnte sich danach, ihr Versprechen zu erfüllen und Jaylon zu besuchen. Aber da das Militär das Krankenhaus in Feridon möglicherweise beobachtete, musste sie zuerst ihre Residenz aufsuchen. Nisco und ihr Mann De- puck lebten Tür an Tür mit ihr. Während des letzten Anrufs hatte Nisco so verängstigt geklungen, und außerdem war es äußerst seltsam, dass weder Nisco noch Depuck Caels Rückrufe entgegengenommen hatten.
    Zweifellos ließ General Brennon auch ihre Residenz überwachen. Also musste sie die Stadt heimlich betreten. Cael kehrte wieder zu ihrer menschlichen Gestalt zurück und benutzte eine Verkleidung, die ihr schon einmal geholfen hatte, ihre Identität zu verschleiern. Mit ihrer schmutzigbraunen Perücke und dem langärmligen, unauffälligen Kleid aus grobem Stoff zog Cael keine Aufmerksamkeit auf sich. Sie mietete unter Vorlage eines falschen Personalausweises, den sie sich schon vor vielen Jahren beschafft hatte und im Futter ihres Rucksacks aufbewahrte, einen Gleiter. Dies war eine weitere Vorsichtsmaßnahme in einem Leben, das ohnehin schon von Vorsichtsmaßnahmen durchsetzt war.
    Doch diese Vorsichtsmaßnahmen hatten ihr immer wieder das Leben gerettet. Wenn sie die Ältesten um Rat gefragt hätte, dann hätten sie Cael gesagt, sie solle sich verstecken. Aber sie musste sich erst vergewissern, dass mit Nisco alles in Ordnung war, und sie musste Brennons Papiere mit der Formel sehen, die der Privatdetektiv Trelan vor seinem Tod ihrer Schwester geschickt hatte. Außerdem war Cael fest entschlossen, Jaylon zu besuchen. Erst danach würde sie nach Avalon zurückgehen und nach dem Gral suchen.
    Sie hatte

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