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Die Genesis-Affäre: Mind Control (German Edition)

Die Genesis-Affäre: Mind Control (German Edition)

Titel: Die Genesis-Affäre: Mind Control (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin de Wolf
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ich immer noch nicht verstehe: Wie funktioniert das? Ich meine, wenn unser Intendant auf dem Korridor brüllt: Alle herauskommen, es gibt Geschenke, dann fallen wir darauf herein. Schön, dann haben wir uns durch eine verbale Aufforderung beeinflussen lassen. Aber jetzt soll das nur mit Strahlen gehen? Eine ganze Armee hat sich damals mir nichts, dir nichts ergeben und ist direkt den Amerikanern in die Arme gelaufen. Das ist doch Wahnsinn.«
    »Der gleiche Wahnsinn, wie die Bestrahlung der amerikanischen Botschaft in Moskau«, ergänzte Talert. »Das war damals im Stasi-Gefängnis Gesprächsthema Nummer eins. Im Kalten Krieg wurde der Erzfeind mit kalten Waffen geschlagen. Ihr könnte euch vorstellen, wie der sozialistische Staat dies ausgeschlachtet hatte.«
    »Was war damals mit den Betroffenen passiert?«, fragte Fechner.
    Talert musste grinsen. »Denen wurde suggeriert, dass Schlafen das einzig Sinnvolle im Leben ist. Daraufhin litten die Botschaftsangehörigen unter Dauermüdigkeit. Aber das allein war es leider nicht. Es gab einen schrecklichen Nebeneffekt. Fast alle erkrankten später an Krebs.«
    »Das hört sich wie aus einem Zukunftsroman an«, versuchte Fechner sein Weltbild einigermaßen zurechtzurücken. Er mochte sich nicht vorstellen, wozu die Menschheit fähig war. Kürzlich las er in einem Wissenschaftsmagazin, dass die Menschen sukzessive dabei waren, sich selbst zu vernichten. Es wurde so viel über die Zerstörung des Lebensraums diskutiert, aber bevor die Natur den Kampf gegen die Menschheit verliert, verliert die Menschheit den Kampf gegen sich selbst.
    »Herr Fechner!?«, sprach Lena Jansen ihren Chef an, der ins Leere starrte, fast apathisch wirkte.
    »Oh, entschuldigen Sie, ich war wohl etwas abwesend.«
    »Wie sollen wir vorgehen?«, fragte sie ihn.
    Warum muss ich ausgerechnet heute Chef vom Dienst sein, dachte Fechner, setzte seine Brille ab und rieb sich die Augen.
    Fechner fasste alle Fakten zusammen, die bisher bekannt waren. Angefangen vom Rücktritt des Bundeskanzlers, den verschwundenen Leichen, der Sendeanlage in Falkensee bis hin zum Verschwinden von Patrick LeClerc, der aller Wahrscheinlichkeit nach von den Terroristen beseitigt worden war.
    »Wir müssen Beweise sammeln, dass dies alles zusammenhängt«, sagte Fechner, der inzwischen müde wirkte.
    »Wir haben die Aussage des ehemaligen Bundeskanzlers«, bemerkte Jansen, »reicht das nicht?«
    »Bekommen wir ihn noch einmal vor die Kamera? Das wäre das Beste.«
    »Ich hab’ doch gerade vorgeschlagen, noch einmal nach London zu fliegen und auf ihn einzureden«, sagte Jansen, wobei sie vom Erfolg wenig überzeugt war. Fechner behielt sich diese Option offen.
    »Wir reden und reden und währenddessen läuft der verdammte Countdown weiter«, mischte sich Talert ein. »Was ist mit dem Anschlag? Viel Zeit bleibt uns nicht mehr. Wir müssen unbedingt herausfinden, welches Objekt das Ziel ist und rechtzeitig dort sein.«
    »Ich würde lieber erst nach Patrick LeClerc suchen«, versuchte Lena Jansen ihre persönlichen Prioritäten einzubringen.
    »Vielleicht lässt sich beides gemeinsam klären«, sagte Fechner. Fahrt sofort nach Falkensee und sucht dort jeden Winkel ab. Nachdem das Tor von den BND-Leuten aufgebrochen wurde, dürfte es kein Problem mehr sein, auf das Gelände zu gelangen. Aber seid um Gottes Willen vorsichtig!«
    An nichts anderes dachte Lena Jansen. Sie war keinesfalls versessen darauf, LeClercs Schicksal zu teilen, sollte er tatsächlich ermordet worden sein.
    Mit einem Kleinbus, vollgestopft mit Technik, fuhren sie, Talert und der Kameramann erneut nach Falkensee. Als sie auf den Waldweg einbogen, spürte Jansen ein ungutes Gefühl. Sie wusste nicht, ob es eine Vorahnung dessen war, was sie erwarten würde, oder ob es einfach nur der Gedanke an LeClerc war, der hier womöglich sein Leben verlor. Den anderen schien es ähnlich zu gehen, denn die ganze Strecke von der Straße bis zur Holzhütte herrschte absolutes Schweigen. Fast hätte man die Herzschläge hören können, ganz besonders die von Lena Jansen.
    Als die Hütte in Sicht kam, erschrak Jansen. Davor parkte ein Wohnmobil, das sie hier noch nie gesehen hatte. Auf ihre Anweisung hin bremste der Kameramann und lenkte den Wagen an die Seite, wo er im Schutz von Bäumen parkte. Eine ganze Weile beobachteten sie das Wohnmobil. Nichts tat sich. Allem Anschein nach hielten sich diejenigen, die mit diesem Fahrzeug gekommen waren, in der Hütte auf oder befanden sich

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