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Die Genesis-Affäre: Mind Control (German Edition)

Die Genesis-Affäre: Mind Control (German Edition)

Titel: Die Genesis-Affäre: Mind Control (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin de Wolf
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er es vermeiden, sie durch einen Schuss aufmerksam zu machen? Möglicherweise war er genau wie LeClerc nur hineingezogen worden und spionierte jetzt die Genesis aus?
    Talert versetzte sich selbst in Erstaunen, welche Fragen ihm in dieser Situation durch den Kopf gingen, während er in die unheilvolle Mündung einer Pistole sah. Vielleicht auch eine Art von Stressbewältigung, denn Stress war es allemal, den möglichen Tod vor Augen zu haben.
    »Ich wusste, Sie würden keine Ruhe geben und hier aufkreuzen«, sagte der Mann und fügte grinsend hinzu: »Pech für Sie.«
    »Was haben Sie mit LeClerc gemacht?«, fragte Lena Jansen, die sich von der auf sie gerichteten Schusswaffe nicht einschüchtern ließ. Wahrscheinlich überschüttete ihr Körper sie gerade derart mit Adrenalin, dass jedes Angstgefühl vollends unterdrückt wurde. Blieb nur zu hoffen, dass dieser Zustand der Selbstsicherheit möglichst lange anhalten würde.
    »Vergessen Sie diesen Typen. Er hat zu viel herumgeschnüffelt, genau wie Sie.«
    Magnetisch zog der Tote Lenas Aufmerksamkeit auf sich. Sie konnte sich nicht dagegen wehren hinzuschauen. Ihr war es völlig unverständlich, wie der Mann so ruhig hier arbeiten konnte, während neben ihm ein Toter lag. Gerade erst hatte Lena Jansen Hoffnung geschöpft, als sie sah, dass es sich bei dem Toten nicht um LeClerc handelte. Doch nun zerplatzte diese Hoffnung. Oder sprach der Mensch gar nicht von LeClerc, sondern meinte Fromm?
    Einer auffordernden Handbewegung folgend betraten Talert und Jansen vorsichtig den Raum, gefolgt von Thekla Pfaff und dem Kameramann, der es vorzog, seine Kamera auf dem Korridor zurückzulassen.
    Thekla Pfaff wurde es speiübel, als sie zum ersten Mal in ihrem jungen Leben eine Leiche sah. Sie musste sich gewaltig zusammenreißen und konnte sich nicht dagegen wehren, den am Boden liegenden Fromm ständig anzustarren. Als Lena Jansen dies bemerkte, nahm sie die Studentin in den Arm und drehte sie behutsam weg. Das Bild hatte sich jedoch bereits so tief in ihr Bewusstsein eingebrannt, dass es ihre Gefühlslage nicht sonderlich verbesserte.
    »Lassen Sie Frau Pfaff gehen«, forderte Lena Jansen, doch es war zu naiv gedacht. Der Mann wollte vermeiden, dass sie Hilfe holen könnte.
    Vorsichtig manövrierte sich Axel Talert in einer Position, von wo aus er den Monitor recht gut einsehen konnte. Er erkannte Flugnummern und Uhrzeiten und weitere Zahlencodes, die wahrscheinlich für Flugrouten standen. Zweifellos war der Luftwaffenoffizier, der sich mittlerweile als Olaf Harder zu erkennen gegeben hatte, damit beschäftigt, für die Ausbringung von Chemtrails zu sorgen, die die Effektivität des Strahlenanschlags erhöhen sollten.
    Talert sah sorgenvoll zu Lena Jansen hinüber. Es gefiel ihm gar nicht, dass der Mann bereitwillig seinen Namen nannte und es ihm scheinbar gleichgültig war, dass er auf seinen Monitor sehen konnte. War dies ein deutliches Indiz dafür, dass dieser Mensch nicht die Absicht hatte, Talert und die anderen gehen zu lassen? Davon musste wohl ausgegangen werden. Für Talert war es nicht gerade eine angenehme Vorstellung, er könne demnächst auch auf diesem Fußboden liegen.
    Angestrengt versuchte er eine Art Notfallplan zu entwickeln. Auch wenn sie mit einer Waffe bedroht wurden, so waren sie dennoch in einem gewissen, gleichwohl wenig verheißungsvollen Vorteil. Harder konnte niemals alle vier gleichzeitig erschießen und musste somit davon ausgehen, nach dem ersten Schuss von den anderen überwältigt zu werden. Rechnete er wirklich damit? Und welchen Faktor bildete dabei die Angst und der Schreck? Wären sie überhaupt fähig, etwas zu unternehmen, nachdem ein Schuss durch den Raum peitschen und einer von ihnen zusammensacken würde? Es blieb dabei, die Situation konnte nicht gerade als komfortabel betrachtet werden.
    Axel Talert wusste nicht, was ihn nervöser machte: Dieser Harder, der unentwegt mit seiner Waffe vor seiner Nase herumfuchtelte, oder die Leiche, die ihn immer wieder verleitete hinzusehen. Wäre es erträglicher gewesen, wenn Fromm nicht mit geöffneten Augen dort läge? Talert hatte stets das Gefühl, er würde ihn anstarren.
    Talert versuchte anhand der Lage des Toten herauszufinden, aus welchem Winkel heraus er erschossen wurde. Möglicherweise konnte er davon ableiten, ob Harder der Mörder war, oder eine andere Person, die nicht im Raum war und durch die Tür hindurch geschossen hatte. Dabei fiel ihm auf, dass zwischen den Fingern der

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