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Die Genesis-Affäre: Mind Control (German Edition)

Die Genesis-Affäre: Mind Control (German Edition)

Titel: Die Genesis-Affäre: Mind Control (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin de Wolf
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da und begriff, wie ernst es Talert war. Er begriff jetzt, dass er einen Feind hatte, der nicht nur ihm persönlichen schaden konnte. Auch Genesis geriete in Gefahr, könnte er sich nicht mehr auf das Projekt konzentrieren.
    »Ich akzeptieren Ihre Forderung und werde alles in die Wege leiten, um die Million zu beschaffen«, sagte Ruschkow zu Talerts Überraschung. »Sie müssen jedoch verstehen, dass ich so viel Geld nicht flüssig habe und es einige Zeit in Anspruch nehmen wird.«
    »Ich habe über zwanzig Jahre gewartet, da kommt es auf ein paar Tage nicht an. Ich melde mich wieder«, sagte Talert und legte auf.
    Natürlich dachte Ruschkow nicht im Traum daran, sich erpressen zu lassen. Viel mehr ging seine Überlegung in die Richtung, Talert zu beseitigen, sobald Genesis abgeschlossen sei. Talert blieben also nicht einmal mehr vierundzwanzig Stunden. Dies wusste er nicht, ahnte es aber allemal. Er müsste sich sehr täuschen, sollte sich Ruschkow so schnell unterkriegen lassen. Beruhigend war, dass Talert wusste, wo Ruschkow war, nicht aber umkehrt.
    Nachdem das Gespräch beendet war, rief Ruschkow sofort Dutronc an und berichtete von diesem Anruf, wobei er sehr aufgebracht war. Er hielt es für eine bodenlose Frechheit, die Talert sich mit ihm erlaubte.
    »Mach’ dir keine Sorgen«, beruhigte sie ihn, »Talert hat nichts in der Hand. Er kann dir gar nichts nachweisen.«
    »Menschen, die hassen, sind unberechenbar«, stellte er fest und sprach damit ein Zeugnis seiner selbst aus.
    »Jan, in wenigen Stunden ist alles vorbei und morgen sitzen wir im Flugzeug nach Südamerika. Behalte jetzt die Nerven. Wir brauchen einen kühlen Kopf.«
    »Etwas läuft schief, ich spüre das. Fromm ist auch nicht zu erreichen. Er müsste längst in Falkensee sein und die Anlage überwachen.«
    »Bleib’ cool, Jan. Es ist alles in Ordnung. Wenn wir uns auf jemanden verlassen können, dann ist es Sebastian. Es läuft alles nach Plan und so soll es auch bleiben. Oder willst du unsere ganze Arbeit so kurz vor dem Ziel aufgeben? Die Anlage können wir sowieso nicht mehr stoppen.«
    »Du hast recht. Wir machen weiter, als sei nichts passiert. Denk’ daran, um 15 Uhr anzurufen. Eine Stunde später geht es los.«
    »Natürlich denke ich daran, was glaubst du denn?« Du tronc wusste ganz genau, wen sie anzurufen hatte und vor allem weshalb. Sie verglichen noch einmal ihre Armbanduhren.
    Talert konnte sich gut vorstellen, mit wem Ruschkow gerade telefonierte. Ihm kam es gar nicht auf die Millionen an, die er sowieso nicht bekommen würde, als viel mehr auf die Unsicherheit, die er in Ruschkow schürte. Zu gern würde er seinem einstigen Peiniger jetzt direkt in die Pupillen sehen, aber dazu war es zu früh.
    Sandine Dutronc steckte ihr Handy weg und hoffte, das Ruschkow nicht im letzten Moment seine Nerven verlieren würde. Sie stand auf der Aussichtsplattform des Main Towers in Frankfurt. Von hier aus hatte sie eine prima Übersicht über das Bankenviertel, wobei sie sich speziell für den Eurotower der Europäischen Zentralbank interessierte. Mit einer Videokamera zoomte sie das Gebäude heran und betrachtete sich in aller Ruhe Etage für Etage. Es waren keine Auffälligkeiten zu erkennen. Alle Mitarbeiter, die sie durch die Fenster sehen konnte, gingen ihrer gewohnten Arbeit nach.
    Nachdem sie auch die Straße abgezoomt hatte, steckte sie die Kamera weg und begann, unauffällig die Menschen in Augenschein zu nehmen, die mit ihr auf der Plattform waren. Sie wollte sichergehen, dass sie nicht vom BKA oder BND observiert wurde. Sie hatte einen Blick dafür entwickelt, bildete sie sich ein, auch wenn Agenten sich als Touristen tarnen würden und sich so verhielten.
    Als alles in Ordnung schien, wählte sie die Nummer eines Kurierdienstes und ließ sich noch einmal bestätigen, dass alle drei Pakete, die sie am Flughafen dort abgeliefert hatte, wie abgesprochen und absolut pünktlich den Empfängern zugestellt würden. Alles lief nach Plan.
    Fast synchron schauten Dutronc und Ruschkow auf ihre Armbanduhren, was fast zur Manie wurde, um im Zeitplan zu bleiben. Manchmal vergingen nur Minuten bis zum nächsten Nachschauen. Während Dutronc im Fahrstuhl den Main Tower hinunterfuhr, ließ Ruschkow sich hinauffahren. Talert hatte gut erkennen können, dass er den Knopf für die zwanzigste Etage drückte. Er nahm den zweiten Aufzug und folgte ihm dorthin.
    Durch die gläserne Eingangstür zum Restaurant beobachtete Talert, wie Ruschkow mit einem

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