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Die Genesis-Affäre: Mind Control (German Edition)

Die Genesis-Affäre: Mind Control (German Edition)

Titel: Die Genesis-Affäre: Mind Control (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin de Wolf
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den sieben Menschen zusammen, die mit inneren Verbrennung dort aufgetaucht waren und schließlich verstarben. Hatte die Polizei möglicherweise bereits eine Spur?, ging ihr durch den Kopf. Selbst wenn es so wäre, war es kein Grund, ihren persönlichen Besuch zu fordern und noch dazu eiligst. War es doch eine Falle? Nach alledem, was passiert war, konnte sie nichts mehr überraschen.
    In der Garage fiel ihr nichts Ungewöhnliches auf, außer, dass der Chrysler von Professor Morgenthal immer noch dastand.
    Als sie den Empfangsbereich der Klinik betrat, kam ihr bereits Doktor Meurer entgegen, der sie über eine Überwachungskamera kommen sah. Lena Jansen spürte bei der Begrüßung seinen kräftigen Händedruck und gleichzeitig bemerkte sie auf dem Namensschild an seinem Kittel den Zusatz Chefarzt. Erst am Tag zuvor wurde Professor Morgenthal ermordet und schon übernahm Doktor Meurer die Klinikleitung. Lena Jansen überlegte, ob sie dies für pietätlos halten sollte, aber so musste es wohl sein. Der normale Klinikalltag ließ keinen Spielraum für Sentimentalität, erst recht nicht im Operationssaal und immerhin war Doktor Meurer Chirurg. Seine Patienten konnten schließlich nichts dafür, was hier geschehen war.
    »Schön, dass Sie so schnell kommen konnten, Frau Jansen«, sagte er in einem ruhigen Ton, überhaupt nicht aufgeregt. Man hätte meinen können, in der Klinik sei nie etwas Außergewöhnliches passiert, schon gar nicht innerhalb der letzten vierundzwanzig Stunden. Lena fand dies etwas befremdlich, entschuldigte es aber mit der Notwendigkeit, den Klinikbetrieb reibungslos aufrecht erhalten zu müssen. Außerdem hatte sie keine Ahnung, wie nahe sich Morgenthal und Meurer standen. Denkbar wäre es, dass das Verhältnis ohnedies gespannt war und Meurer von daher Mühe hatte, Trauer und Betroffenheit zu empfinden.
    Anders erging es Sylvia König, die sich nach den Ereignissen erst einmal ein paar Tage Urlaub nahm.
    »Hat die Polizei Erkenntnisse?«, fragte Lena Jansen.
    »Wie sagt man so schön: Sie tappen im Dunkeln«, sagte Doktor Meurer eher amüsiert. »Die Spurensicherung hat nirgends verwertbare Spuren gefunden.«
    »Das wundert mich nicht wirklich, wenn man überlegt, wo wir Professor Morgenthal gefunden haben. Ich darf gar nicht daran denken, sonst wird mir wieder schlecht.«
    »Vielleicht wird dieses Verbrechen und auch das Verschwinden der sieben Leichen niemals aufgeklärt«, stöhnte Dok tor Meurer, der das klassische Klischee eines Chefarztes widerspiegelte: Kittel aufgeknöpft, beide Hände in seine Kitteltaschen vergraben und Stethoskop um den Hals.
    »Weshalb haben Sie mich herbestellt? Mein Chef tat so, als sei in der Klinik schon wieder etwas vorgefallen.«
    »Wie man es nimmt, Frau Jansen. Wir haben einen neuen Patienten aus Falkensee. Er sprach von derselben Anlage, von der auch die sieben Männer berichteten, bevor sie verstarben.«
    Jansen sah den Doktor verblüfft an. Auf der Anlage waren keine Probanden mehr, zumindest gingen sie davon aus. Oder gab es noch eine Baracke, von der sie nichts wussten?
    »Kommen Sie«, sagte Doktor Meurer, »der Patient verlangt Sie zu sehen. Deshalb haben wir Sie angerufen und darauf bestanden, dass nur Sie herkommen.«
    Was kam jetzt wieder auf sie zu? Ihr Bedarf an sonderbaren Vorfällen war gedeckt. Ihr Gedanke kreiste um die sieben Verbrennungsopfer und sie stellte sich mental darauf ein, in den nächsten Sekunden einen achten Menschen zu Gesicht zu bekommen, der ihr – vielleicht schon im Todeskampf – noch irgendetwas anvertrauen wollte, bevor auch ihn das gleiche Schicksal treffen würde wie seinen sieben Kameraden zuvor.
    »Bringen wir es hinter uns«, war das Einzige, was Lena Jansen dazu zu sagen hatte.
    Während Doktor Meurer souverän in die erste Etage hinaufging, begleitete sie ihn eher unsicher. Sie spürte, wie ihre Nerven dabei waren, nicht mehr mitzuspielen. Ihre Beine zitterten, fühlten sich schwach an. Die Blöße eines Zusammenbruchs wollte sie sich jedoch auf keinen Fall geben. Nicht in einer Situation, die angesichts des Erlebnisses mit dem C-Abfallbehälter vergleichsweise harmlos war. Sie nahm sich vor, Urlaub zu nehmen, sobald alles vorbei war.
    »Hier ist es«, sagte Doktor Meurer und blieb vor einer Tür stehen. »Sind Sie bereit, Frau Jansen?«
    Wozu fragte er das? Sollte es so schlimm sein, was sie auf der anderen Seite der Tür erwarten würde? Zitternd nickte sie und hoffte, dass es wirklich so war. Ihr Nervenkostüm war

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