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Die Genesis-Affäre: Mind Control (German Edition)

Die Genesis-Affäre: Mind Control (German Edition)

Titel: Die Genesis-Affäre: Mind Control (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin de Wolf
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keinen Fall gehören, weshalb sollte sonst Fromm vor ihnen wegrennen.
    Als plötzlich Schüsse fielen, rannte LeClercs Aufpasser nach hinten, um seinen Kameraden zu helfen. Dies nutzte LeClerc aus, der den Vorteil hatte, sich mittlerweile auf dem Gelände auszukennen. Bevor er sich im Tunnelsystem versteckte, rannte er schnell in Richtung Eingangstür.
    Er konnte es vor Schmerzen kaum aushalten, als er in die sowieso stark blutenden Schnittwunden drückte, um jetzt das Gegenteil von dem zu bewirken, was er noch vor wenigen Minuten versuchte. Er wollte, dass die Wunden wieder anfingen zu bluten und zwar kräftig, um möglichst deutliche Blutspuren im Eingangsbereich und vor der Hütte zu hinterlassen. Auf dem Rückweg zum Tunneleingang drückte er die verletzte Hand gegen sein Hemd, um zu verhindern, dass weiteres Blut auf den Fußboden tropfte, was ihn verraten würde. Es gelang ihm, durch seine falsche Blutspur den Eindruck zu erwecken, er sei ins Freie geflüchtet.
    Am Fuß des Tunneleingangs verharrte LeClerc einen Moment. Er war außer Atem und die stark pochende Wunde zerrte an seiner Konstitution. Er betete, er möge durchhalten. Vorsichtig kletterte er die Leiter hinunter, was gar nicht einfach war, denn er konnte sich nur mit einer Hand festhalten. Er durfte auf keinen Fall das Gleichgewicht verlieren und hinunterstürzen.
    Unten angekommen freute er sich zum ersten Mal über die Finsternis, die dort herrschte. Er verhielt sich ruhig und wartete einen Moment ab, den er dringend benötigte, um neue Kräfte zu sammeln. Sein Hemd war blutdurchtränkt.
    Plötzlich hörte er, wie die Männer in den Kommandoraum zurückkehrten und anfingen, das Mobi liar und die Computer zu zertrümmern. Immer wieder sah LeClerc ängstlich den Schacht empor, ständig in der Erwartung, dass einer von ihnen die Leiter herabstieg. Zum Glück bemerkten sie den Abstieg nicht. Aber solange sie dort waren, war die Gefahr keineswegs gebannt.
    »Wo ist dieser Typ hin?«, hörte er einen der Männer fragen. Ein anderer machte auf die Blutspur aufmerksam, die zum Eingang und nach draußen führte. Zum Glück sah niemand nach, wie weit die Spur vom Haus wegführte.
    LeClerc atmete auf, als es ruhiger wurde. Er ging davon aus, dass die Männer die Baracke verließen. Aber der Gedanke, in Sicherheit zu sein, war nur von kurzer Dauer. Kurz nachdem die BND-Agenten das Gelände verlassen hatten und LeClerc aus seinem Versteck kroch, erschien eine weitere Person, die LeClerc sofort wiedererkannte. Der hat mir gerade noch gefehlt, dachte er, als er den pensionierten Luftwaffenoffizier sah, der an der Genesis-Konferenz teilgenommen hatte.
    LeClerc hörte ihn laut fluchen, als er den erschossenen Fromm fand. Anscheinend ließ er sich dadurch aber nicht von seiner Arbeit abhalten, denn er kam nicht zurück und LeClerc hörte das Geklapper einer Tastatur. Offensichtlich gab es dort hinten einen Computer, den die BND-Agenten nicht zerstörten. Vielleicht hatten sie ihn übersehen, da sie in diesem Raum mit Fromm beschäftigt waren.
    Der Luftwaffenoffizier stellte also keine unmittelbare Gefahr dar. Patrick LeClerc atmete tief durch. Seine Hand schmerzte immer mehr und hörte nicht auf zu bluten. Ihm war klar, dass er schnellstmöglich Hilfe benötigte. Doch erneut wurde er davon abgehalten, das Gelände zu verlassen. Wieder kam jemand, diesmal ganz leise, aber nicht leise genug. LeClerc wollte unter keinen Umständen entdeckt werden, kletterte wieder in den Tunnel und rannte in den Bunker, wo er sich versteckte. Eine ganze Weile verharrte er dort, bis er es nicht mehr aushielt. Er spürte, wie ihn langsam seine Kräfte verließen. Der Blutverlust musste schon bedrohlich hoch sein. Eine Ohnmacht an diesem Ort würde den sicheren Tod bedeuten. Dessen war er sich bewusst. Niemand würde ihn finden.
    »Wärest du bloß gleich herausgekommen, denn wir waren das, die da kamen«, erklärte Lena Jansen, die gar nicht merkte, dass sie die ganze Zeit LeClercs Hand hielt, während sie aufmerksam zuhörte.
    »Woher sollte ich das wissen? Ich dachte, es ist Ruschkow oder Dutronc und ich hatte nicht das Verlangen, denen in die Arme zu laufen.«
    »Du hättest verbluten können«, warf Lena besorgt ein.
    »Ist ja noch einmal gut gegangen«, sagte LeClerc, der seine Verletzungen auf die leichte Schulter nahm und eigentlich gar nicht verstand, weshalb man ihn stationär aufnahm.
    »Ich weiß jetzt, wie du dich an der Hand verletzt hast. Aber woher kommen die anderen

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