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Die Genesis-Affäre: Mind Control (German Edition)

Die Genesis-Affäre: Mind Control (German Edition)

Titel: Die Genesis-Affäre: Mind Control (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin de Wolf
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Jansen das Bild vor ihrem geistigen Auge nicht los. Sie sah die Zerstörung, hörte die schreienden Menschen, von denen viele verletzt wurden, und sie dachte an Michael Kramer, der den Tod fand, weil er andere retten wollte. Und dies war ihm gelungen durch seine Idee und seinen Einsatz, den Bombenkoffer aus dem Foyer zu entfernen und in die Tiefgarage zu bringen.
    Lena Jansen war fest entschlossen, die Hintergründe aufzudecken. Das war sie ihrem Kollegen schuldig und all denen, die jetzt in den Krankenhäusern versorgt wurden. Aber wäre sie immer noch so entschlossen, würde sie wissen, dass all dies nur der Anfang war? Vielleicht war es auch gut so, dass sie nichts vorhersehen konnte und auch nichts von dem Learjet wusste, der sich mit einem terrorverdächtigen Passagier an Bord, der ihren Namen kannte, dem Berliner Luftraum näherte.
    »Meine Damen und Herren,« begann Lena Jansen, »wir sind alle erschüttert über das, was soeben geschehen ist.« Diskret wischte sie sich über die Augen. »Kurz nachdem wir das Filmmaterial über die Genesis-Konferenz einspielten, kam es im Funkhaus zu einer mächtigen Explosion.«
    Als die Kamera hinüberschwenkte, waren zwei Feuerwehrleute mit Atemschutzmasken zu sehen, die aus dem Gebäude herauskamen. Lena Jansen berichtete, dass der Explosion eine Drohung vorausgegangen war, jedoch keine Chance bestand, die Bombe rechtzeitig zu entschärfen. Sie klärte die Zuschauer darüber auf, dass der Drohbrief mit Genesis unterschrieben worden war.
    »Es hat einen Toten und viele Schwerverletzte gegeben«, fuhr Lena Jansen schwermütig fort, die sich bemühte, nicht vor laufender Kamera ihre Fassung zu verlieren. »Zweifellos wollten die Attentäter verhindern, dass wir das uns zugespielte Filmmaterial senden. Unsere Redaktion ist der festen Überzeugung, dass die Genesis-Konferenz beziehungsweise die Organisation, die sich so nennt, etwas mit dem Rücktritt des Bundeskanzlers zu tun hat. Wir vermuten einen Skandal ungeahnten Ausmaßes, dem wir auf den Grund gehen werden«, sagte sie mit entschiedenem Nachdruck, bevor sie gedämpfter fortfuhr: »Das sind wir allen Betroffenen schuldig.« Mit diesen Worten verabschiedete sich Lena Jansen und ließ fassungslose Zuschauer zurück.
    Vor dem Gebäude verharrten immer noch Schaulustige, von denen jeder einzelne Bestürzung fühlte. Überall wurde über den Hintergrund des Anschlags spekuliert, der für sie völlig im Dunkeln lag. Niemand von denen, die zufällig zum Zeitpunkt des Anschlags in der Nähe waren, wusste etwas von dem Drohbrief und dem Filmbeitrag, der dieses Inferno auslöste. Manche wussten nicht einmal davon, dass kurz zuvor Bundeskanzler Zander seinen sofortigen Rücktritt erklärt hatte.
    Who can say where the road goes .

4
    Schlecht gelaunt bog Professor Morgenthal auf die Zufahrt ein und fuhr seinen Wagen in die Tiefgarage seiner Privatklinik, die am westlichen Stadtrand von Berlin lag. Es musste schon ein triftiger Grund vorliegen, weshalb man ihn an seinem freien Tag aufforderte, unverzüglich in die Klinik zu kommen. Noch dazu an einem solchen Tag, an dem der politikinteressierte Arzt die Sondersendungen zum Rücktritt des Bundeskanzlers im Fernsehen verfolgte. Der Anruf erreichte ihn, als der Beitrag der Genesis-Konferenz abgebrochen wurde. Auf der Fahrt hörte er im Autoradio die Nachricht über den Anschlag auf das Funkhaus. Was für ein Tag, dachte er und rechnete damit, dass der Notfall, zu dem er gerufen wurde, mit dem Anschlag zu tun hat.
    Es sei ein dringender Notfall, hatte seine Assistentin am Telefon gesagt und sie klang aufgeregt. Bevor er Einzelheiten nachfragen konnte, wurde die Verbindung unterbrochen und ein Rückruf war nicht möglich. Es ging niemand ans Telefon, was dem Professor sehr befremdlich vorkam und seine Stimmung noch mehr trübte. Er ahnte nicht, was ihn in der Klinik erwartete.
    Als er seinen festen Parkplatz erreichte, fiel ihm nicht auf, das schräg gegenüber auf einem der für Besucher vorgesehenen Parkboxen ein dunkelblauer Geländewagen mit Kennzeichen aus Havelland parkte. Er schenkte dem keine Beachtung, da es nicht ungewöhnlich war. Ständig parkten Fahrzeuge von Angehörigen der Patienten dort, dafür waren die Parkplätze schließlich eingerichtet worden. Der Professor sperrte seinen Wagen ab und begab sich in den Fahrstuhl, der ihn direkt in die oberste Etage der Klinik brachte, wo sein Büro und Sprechzimmer lagen. Er dachte darüber nach, was ihn erwarten würde. Welcher

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