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Die Genesis-Affäre: Mind Control (German Edition)

Die Genesis-Affäre: Mind Control (German Edition)

Titel: Die Genesis-Affäre: Mind Control (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin de Wolf
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Notfall könnte eingetreten sein, der es erforderlich machte, ihn in die Klinik zu rufen? Sein Ärzteteam war qualifiziert und erfahren genug, um auch die schwierigsten Fälle behandeln zu können, ohne ihn zu Rate ziehen zu müssen. Selbst eine Operation konnte durchaus ohne seine Beteiligung stattfinden, war seine Überzeugung.
    In der obersten Etage empfing ihn seine Assistentin mit einem frischen Arztkittel. Sie hatte gesehen, dass er in die Tiefgarage gefahren war und somit jeden Moment aus den Fahrstuhl steigen würde.
    »Schön, dass Sie so schnell kommen konnten, Herr Professor.«
    »Haben wir einen Notfall?«, fragte er überflüssigerweise. Weshalb sonst wurde er gerufen?
    Die Assistentin schluckte trocken.
    »Sieben, Herr Professor, wir haben sieben Notfälle mit Verbrennungen, vermutlich zweiten Grades.«
    »Was soll das heißen – vermutlich?«
    »Wir können den Grad der Verbrennungen nicht diagnostizieren, nur schätzen.«
    Morgenthal sah seine Assistenten fragend an. Er konnte nicht verstehen, weshalb die Schwere der Verbrennungen nicht festgestellt werden konnte. Er rechnete mit dem Schlimmsten. Er rannte los Richtung Chirurgie und zog sich im Laufen seinen Kittel über.
    »Halt, Herr Professor, Sie laufen in die falsche Richtung«, rief seine Assistentin ihm hinterher. »Die Patienten befinden sich in der Inneren. Doktor Meurer erwartet Sie dort.«
    »In der Inneren?«, fragte Morgenthal erstaunt. »Weshalb nicht in der dermatologischen Chirurgie?«
    »Sie werden es gleich selber sehen, Herr Professor.«
    Morgenthal verstand überhaupt nichts mehr. Als er die Abteilung für Innere Medizin erreichte, empfing ihn ein hektisches Durcheinander, das der sonst übliche Ausgeglichenheit gewichen war. Schwestern rannten quer über den Korridor und aus einem entfernten Behandlungszimmer hörte er die durchdringende Stimme eines Kollegen rufen: »Kammerflimmern – schnell einen Defibrillator.«
    Morgenthal rannte den Korridor hinunter zu diesem Zimmer, aus dem die aufgeregten Kommandos kamen. Als er eintrat, sah er zwei Ärzte und mehrere Schwestern damit beschäftigt, die Reanimation eines der eingelieferten Patienten vorzubereiten.
    »Was ist passiert?«, fragte Professor Morgenthal, während er sich über den Patienten beugte. Jetzt wurde ihm klar, weshalb der Grad einer Verbrennung nicht feststellbar war, denn es gab gar keine. Jedenfalls konnte Morgenthal auf den ersten Blick keine derartigen Verletzungen finden. Darum wollte er sich später kümmer, jetzt galt es erst einmal, den sterbenden Patienten ins Leben zurückzuholen.
    »Wir haben keine Ahnung, was passiert ist«, antwortete der Arzt, auf dessen Namensschild Doktor Meurer stand, während der andere dazu aufforderte, zurückzutreten. Eine Sekunde später löste er einen Elektroschock aus, der ohne Wirkung blieb; dann einen zweiten, dritten. Keine Reaktion. Morgenthal sah auf die geradlinige Kardiologiekurve eines angeschlossenen Oszillografen. »Exitus«, bemerkte er trocken und sah dabei den Kollegen an, der die Elektroschocks durchgeführt hatte. Es war zu spät, der Patient konnte nicht mehr gerettet werden.
    »Damit haben wir den dritten Patienten verloren«, klärte Doktor Meurer seinen Chef auf, der ihn erstaunt ansah.
    »Den dritten, sagen Sie?«
    »Ja, und wir haben vier weitere Patienten.«
    »Was ist mit den anderen?«
    »Sie sind stabil, weisen aber dieselben Symptome auf. Sie sind apathisch, klagen über Schmerzen im gesamten Brustkorb und reden wirres Zeug.«
    »Reden wirres Zeug? Wie soll ich das verstehen?«, fragte der Professor.
    »Sie sprechen davon, dass sie aus einem Lager geflohen seien, wo ihnen diese Verletzungen zugefügt wurden.«
    »Von welchen Verletzungen sprechen Sie, Herr Kollege? Wenn ich mir den Verstorbenen ansehe, erkenne ich keine Verletzungen.«
    »Keine äußeren, Herr Professor, aber innere. Kommen Sie mit ins Ärztezimmer. Ich zeigen Ihnen etwas.«
    Doktor Meurer führte seinen Chef zu einer beleuchteten Wand, an der mehrere Röntgenbilder hingen.
    »Sehen Sie hier, Herr Professor. Das sind die Aufnahmen des gerade verstorbenen Patienten.«
    Professor Morgenthal warf einen schnellen Blick auf die Röntgenaufnahmen und erkannte sofort, was Doktor Meurer meinte.
    »Mein Gott, das sieht ja so aus, als ob er innerlich verbrannt ist«, stellte Morgenthal fest.
    »Ganz recht«, sagte Doktor Meurer, »innere Verbrennungen ohne die geringsten äußeren Verletzungen. Sehr ungewöhnlich, nicht wahr? Wenn ich es

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