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Die Genesis-Affäre: Mind Control (German Edition)

Die Genesis-Affäre: Mind Control (German Edition)

Titel: Die Genesis-Affäre: Mind Control (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin de Wolf
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Angstschweiß auf der Stirn stand. Er konnte Menschen sehr gut einschätzen und in diesem Fall sagte ihm sein Unterbewusstsein, dass der Mann unberechenbar und eiskalt war.
    Im Vorzimmer saß Silvia König hinter ihrem Schreibtisch und war völlig überrascht, als ihr Chef in der Tür stand.
    »Ich habe gar nicht gewusst, dass Sie da sind, Herr Professor. Ich dachte, Sie seien längst wieder nach Hause gefahren. Sicherlich haben Sie schon Ihren Tee vermisst?«
    »Nein, nein. Es ist alles in Ordnung. Frau König, würden Sie mir bitte einen Gefallen tun? Frau Jansen benötigt dringend eine Medikamentenzulassungsnummer. Rufen Sie bitte Frau Jansen an? Ich schreibe Ihnen die Nummer auf.«
    Morgenthal nahm einen Zettel und notierte ABFA 4217 und Lena Jansens Rufnummer.
    »Es ist wirklich dringend, Frau König. Sollte Frau Jansen nicht erreichbar sein, hinterlassen Sie die Zulassung auf ihrem Anrufbeantworter.«
    »Geht in Ordnung, Herr Professor«, sagte sie, ohne zu verstehen. Ihr war klar, dass es sich bei der notierten Buchstaben- und Zahlenfolge niemals um die Zulassungsnummer eines Medikaments handelte. Sie sah ihren Chef an, der sich anders als sonst verhielt. Es musste mit dem Mann zu tun haben, der dicht hinter ihm stand und gemeinsam mit Morgenthal das Arbeitszimmer verließ.
    Sofort griff Silvia König zum Telefon und wählte die notierte Rufnummer. Wie erwartet meldete sich der Anrufbeantworter von Lena Jansen. Sie wartete die Ansage ab, hinterließ dann die vermeintliche Zulassungsnummer und fügte hinzu, dass sie im Auftrag von Professor Morgenthal anriefe.
    Ihr kam die ganze Sache äußerst merkwürdig vor und wollte mit Doktor Meurer darüber sprechen. Doch dieser operierte bereits.
    Im Kellergeschoss empfing kaltes Neonlicht die beiden Männer, was durch die schneeweißen Wände und weißen Bodenfliesen noch greller erschien. Der Gang wirkte so steril, als könne man dort bedenkenlos eine Operation durchführen. Unangenehm klinischer Geruch nach Medikamenten, Desinfektions- und Sterilisationsmitteln schlug ihnen entgegen. Morgenthal war diesen Geruch gewöhnt, während seine Begleitung gegen Übelkeit ankämpfte. Der Mann hatte diesen typischen Krankenhausgeruch noch nie vertragen, riss sich aber zusammen. Er wollte auf keinen Fall durch eine lächerliche Übelkeit die Aktion gefährden.
    Überall standen Betten, die zu reparieren oder desinfizieren waren, Wäschetröge oder sonstige Utensilien, die momentan im Krankenhausbetrieb nicht benötigt wurden. Morgenthal war schon lange nicht mehr in diesem Keller gewesen und er fand, dass es unordentlich war und viel zu voll. Wenn alles überstanden war, wollte er den Hausmeister zur Rede stellen, nahm er sich vor. Er wunderte sich selbst, dass er in dieser Lage solche Gedanken verfolgte. Aber vielleicht war es sein Unterbewusstsein, dass ihm Ablenkung verschaffen wollte.
    Am Ende eines Korridors fiel dem Unbekannten ein großer Aluminiumbehälter auf Rollen mit der plakativen Aufschrift »C-Abfälle« auf.
    »Was ist da drin?«, fragte er und deutete auf diesen Container.
    Morgenthal runzelte die Stirn. »Das wollen Sie nicht wirklich wissen. Mich wundert, dass der Behälter überhaupt noch dasteht. Er hätte eigentlich bis 12 Uhr abgeholt werden müssen, wie jeden Tag.«
    »Was ist da drin?«, wiederholte er seine Frage. Der Ton wurde schärfer.
    »Es sind Abfälle«, antwortete der Professor, ohne zu sagen, um welche Art Abfälle es sich handelte. Dem Mann schien dies zu genügen. Er sah sich nach Überwachungskameras um, konnte jedoch keine entdecken.
    »Wo werden die Leichen aufbewahrt?«, wollte er wissen und verlieh mit seiner Pistole unmissverständlich der Frage Nachdruck. Morgenthal zeigte auf eine weiß gestrichene Tür am Ende des Korridors, an der ein Schild mit der Aufschrift Kühlraum angebracht war. Dahinter betraten sie einen Raum, der diverse Kühlkammern besaß, die alle mit quadratischen Aluminiumklappen verschlossen waren. An jeder einzelne Klappe gab es auswechselbare Schilder, auf denen Name und Todeszeitpunkt der im Fach befindlichen Leichen vermerkt waren.
    Hinter drei von diesen Türen mussten die Leichname der Verbrennungsopfer liegen. Professor Morgenthal besah sich die Etiketten.
    »Das sind die Boxen«, sagte er, »hier liegen die Verbrennungsopfer.«
    Aber die Kühlboxen waren leer. Es gab nur noch eine Box, in der tatsächlich eine Leiche lag. Es handelte sich um eine junge Frau, die am Tag zuvor an den Folgen eines

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