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Die Genesis-Affäre: Mind Control (German Edition)

Die Genesis-Affäre: Mind Control (German Edition)

Titel: Die Genesis-Affäre: Mind Control (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin de Wolf
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meine Schweigepflicht berufen.«
    »Ist das nicht dasselbe? Na ja, wie auch immer. Die Leichen sind hiermit im Namen des MAD beschlagnahmt. Die lebenden Patienten werden in ein Militärhospital überstellt. Unsere Sanitätseinheit hat bereits Krankenwagen losgeschickt. Sie müssen jeden Augenblick hier eintreffen.«
    Das war es also, worauf er wartet, dachte Morgenthal.
    »Tut mir leid, Herr …«
    »Bemühen Sie sich nicht. Mein Name ist uninteressant. Es muss Ihnen genügen, dass ich Ermittler beim MAD bin.«
    Morgenthal strich sich über das Gesicht. »Nun, aus medizinischer Sicht kann ich einem Transport nicht zustimmen. Es wäre unverantwortlich. Außerdem bereiten wir gerade deren Operation vor. Und was die verstorbenen Patienten betrifft, so sind ihre Leichen bereits von der Gerichtsmedizin abgeholt worden.«
    »Sie sagen nicht die Wahrheit, Herr Professor. Seit wir hier sind, haben wir keinen Leichenwagen gesehen.«
    »Glauben Sie wirklich, wir lassen Leichenwagen direkt vor der Klinik vorfahren, wo alle Patienten und Besucher sie sehen können? Sie können uns ruhig für etwas pietätvoller halten. Es gibt eine Versorgungszufahrt durch den Wald, wo sie niemand kommen und wegfahren sieht.«
    Die Sache mit dem Versorgungsweg war nicht gelogen, wohl aber die Behauptung, dass die Leichen bereits abtransportiert worden seien. Tatsächlich befanden sich die Leichname immer noch in einem Kühlraum im Keller der Klinik. Morgenthal hoffte, dass der vermeintliche MAD-Mann dies schlucken würde und die Transporter nicht ausgerechnet jetzt eintreffen würden.
    Angestrengt überlegte Morgenthal, wie er aus dieser wenig verheißungsvollen Situation herauskommen konnte. Er dachte an seinen Piepser, den er in der Brusttasche seines Kittels trug. Normalerweise nervte dieses Gerät mindestens alle zehn Minuten. Doch jetzt blieb es wie verhext still. Vergebens hoffte Morgenthal, jemand möge ihn anpiepsen. Er legte sich den Plan zurecht, dann irgendeine beliebige Nummer anzurufen, nur nicht die, die ihn verlangte. Zwangsläufig würde man ihn suchen und in sein Büro hineinsehen. Warum habe ich nur Doktor Meurer weggeschickt, bereute er.
    »Verfügen Sie überhaupt über eine Legitimation für die Beschlagnahme?«, fragte Morgenthal mit dem Hintergedanken, Zeit zu gewinnen. Kaum hatte er ausgesprochen, erschrak er und starrte in die Mündung einer P8. Er erkannte diesen Waffentyp sofort, immerhin war es über vie le Jahre seine eigene Dienstwaffe bei der Bundeswehr gewesen.
    »Ist das Legitimation genug?«, fragte der Mann energisch.
    Morgenthal wusste nicht, was er erwidern, geschweige denn tun sollte. Nur eines wusste er nun definitiv: Er hatte es mit eiskalten Verbrechern zu tun und die MAD-Geschichte stank zum Himmel.
    Er dachte an Lena Jansen, der er auf den Anrufbeantworter gesprochen hatte und hoffte, sie möge seinen Anruf ernst nehmen.
    »Was haben Sie jetzt vor, wenn ich fragen darf?«
    »Sie rufen sofort die Gerichtsmedizin an und bestellen den Transport ab. Wir übernehmen das – verstanden?«
    Widerwillig griff Morgenthal zum Telefon, wobei er den Mann keine Sekunde aus den Augen ließ. Er wählte eine Nummer, die nicht die der Gerichtsmedizin war. Er betete inständig, dass der Mann nicht von ihm verlangen würde, den Telefonapparat auf Laut zu stellen.
    »Anschluss Professor Morgenthal«, meldete sich sein privater Anrufbeantworter, gefolgt von den üblichen Floskeln und der Aufforderung, eine Nachricht zu hinterlassen. Er tat so, als hätte er das gerichtsmedizinische Institut am Apparat und bestellte den Leichentransport ab, wie es von ihm verlangt wurde. Er hoffte, dass seine Frau bei dieser sonderbaren Nachricht verstehen würde, dass in der Klinik etwas nicht stimmt und die Polizei benachrichtigt. Mehr konnte Morgenthal im Moment nicht tun.
    Der Mann sah unterdessen aus dem Fenster und nahm zufrieden zur Kenntnis, dass die beiden Transporter vorfuhren, die er selbst bestellt hatte.
    »Wir gehen jetzt gemeinsam in den Keller. Ich stecke die Waffe weg, aber machen Sie keinen Unsinn, verstanden?« Sie wollen doch kein Blutbad in der Klinik, oder?«
    »Gewiss nicht. Darf ich meiner Sekretärin noch eine dienstliche Anweisung geben? Es ist sehr wichtig und es würde auffallen, wenn ich plötzlich meine Patienten im Stich lasse.«
    Dem Mann leuchtete dies ein.
    »In Ordnung, aber ich warne Sie! Machen Sie keinen Mist! Denken Sie stets an die Waffe.«
    Wie könnte ich die vergessen, dachte Morgenthal, dem der

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