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Die Genesis-Affäre: Mind Control (German Edition)

Die Genesis-Affäre: Mind Control (German Edition)

Titel: Die Genesis-Affäre: Mind Control (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin de Wolf
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bringen?«, flüsterte Jung. »Selbst als Agentin eines Geheimdienstes muss sie durch die Sicherheitschecks.«
    »Du weißt doch«, erklärte der Schichtleiter, »manche sind gleicher. Du brauchst nur die richtigen Ausweispapiere. Oder hast du schon einmal gesehen, dass der Bun deskanzler durch die Schleuse muss?«
    »Der fliegt ja auch mit der Luftwaffe.«
    »Und diese Dutronc mit einem Privatjet von CERN. Wo ist da der Unterschied?«
    Jung interessierte viel mehr, was in der Maschine passiert war. Es musste im Cockpit einen Kampf gegeben haben. Das erklärte jedenfalls den plötzlichen Höhenverlust.
    »Das hätte ins Auge gehen können«, befand Jung, der sich langsam beruhigte. »Ein Schuss in einer fliegenden Maschine. Beinahe hätten wir wirklich einen Absturz gehabt.«
    »Sie haben Ihre Sache gut gemacht«, lobte der Schichtleiter Jung und gab ihm für den Rest des Tages frei.
    Nach der Landung folgte der CERN-Jet einem Fahrzeug mit gelb-schwarz karierter Lackierung, an dessen Heck eine große weiße Tafel mit der Aufschrift »Follow Me« befestigt war. Die zugewiesene Parkposition befand sich am Rand des Rollfeldes, weit ab der sonst üblichen Parkflächen. Von den Tausenden Fluggästen, die zu dieser Zeit auf Boardingtime warteten, bekam niemand mit, was sich gegenüber bei dem Learjet abspielte, dessen Triebwerke gerade abgeschaltet wurden.
    In der Empfangshalle waren einige Mitarbeiter des Flughafens damit beschäftigt, wütende Menschen zu beruhigen, die Angehörige abholen wollten, die nun in Tegel gelandet waren. Die Wahrheit über das Drama im Luftraum von Schönefeld erfuhr niemand.
    An der Parkposition stand der Leichenwagen bereit.
    Gleichzeitig erreichte ein Einsatzfahrzeug der Bundespolizei mit flackerndem Blaulicht den Jet und stellte sich quer vor die Kabinentür, die bereits nach oben geschwenkt und die bordeigene Treppe ausgefahren war. In der Luke erwartete Sandine Dutronc die uniformierten Bundespolizisten.
    »Was ist passiert?«, fragte einer der beiden Beamten, während der andere Dutroncs DSGE-Ausweis studierte, auf dem alle Angaben in französischer Sprache verfasst waren. Er entdeckte keine zweifelhaften Merkmale, die auf eine Fälschung hätten schließen lassen und gab Dutronc den Ausweis zurück.
    Dutronc wusste, dass ihr äußerst attraktives Aussehen und ihr charmantes Auftreten wieder einmal helfen würden. Dazu ein perfekter Augenaufschlag und sie würde die beiden Polizisten locker um den Finger wickeln, wie sie es in der Vergangenheit schon unzählige Male geschafft hatte, letztendlich sogar mit Patrick LeClerc, der ihr widerstandslos ins Netz gegangen war. Ohne Umschweife berichtete sie absolut glaubhaft von dem Vorfall während des Fluges und bedauerte, dass sie keine andere Wahl gehabt hätte, als LeClerc zu erschießen. Bereitwillig erzählte sie den Polizisten, was genau sich in der Maschine abgespielt hatte.
    Plötzlich löste LeClerc seinen Sicherheitsgurt, sprang unvermittelt auf und rannte ins Cockpit. Zu spät erkannten die Piloten ihren Fehler, die Tür während des Fluges offen stehen zu lassen, was eigentlich aufgrund der Flugsicherheit verboten war. Aber wer dachte schon daran, dass eine Privatmaschine entführt werden könnte.
    LeClerc nutzte das Überraschungsmoment, presste seine Arme um den Hals des Flugkapitäns und brachte ihn somit in seine Gewalt. Der Copilot musste machtlos zusehen und entschied, besser LeClercs Anweisungen Folge zu leisten. Er befahl eine Kurskorrektur und das Verlassen der Flugfläche. Alles vollzog sich in Sekunden.
    In diesem Moment bemerkte LeClerc, dass Dutronc in der Kabine ihren Sitz verlassen und sich hinter der ersten Sitzreihe verschanzt hatte. Ihre Arme lagen ausgestreckt auf der Rückenlehne des Vordersitzes, auf dem zuvor LeClerc gesessen hatte. In ihren Händen hielt sie eine auf ihn gerichtete Waffe.
    »Gib auf, LeClerc!«, rief sie, »du hast nicht die geringste Chance.«
    LeClerc sah sich um. »Du wirst doch nicht so töricht sein, und in einem Flugzeug in achttausend Metern Höhe einen Schuss abfeuern?«
    »Darauf würde ich mich nicht verlassen«, antwortete sie und begann, ihren Zeigefinger am Abzug leicht zu krümmen. Sie zielte auf LeClercs Beine, um ihn kampfunfähig zu schießen.
    Er sah Dutronc ins Gesicht und erkannte ihre Entschlossenheit. Nur Sekunden blieben, um das Abfeuern ihrer Waffe zu verhindern. LeClerc löste seine Umklammerung, machte einen großen Schritt in Richtung Kabine, um Dutronc zu

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