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Die Genesis-Affäre: Mind Control (German Edition)

Die Genesis-Affäre: Mind Control (German Edition)

Titel: Die Genesis-Affäre: Mind Control (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin de Wolf
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Stunden später erreichte Lena Jansen die Klinik.
    Silvia König war völlig durcheinander. Sie erzählte von den schwarz gekleideten Männern, die in der Klinik waren, von den merkwürdigen Patienten, die wie aus dem Nichts aufgetaucht waren und von dem untypischen Verhalten des Professors. Alles erschien so abgründig abstrus.
    »Wissen Sie, was es mit dieser ominösen Nummer auf sich hat?«, fragte Lena Jansen.
    »Ich glaube, Professor Morgenthal wollte nur verhindern, dass Unbefugte seinen Plan durchschauen.«
    »Was für einen Plan? Wovon sprechen Sie?«
    »Ich weiß zwar nicht, was diese Nummer bedeutet, aber ich habe eine Idee. Lachen Sie mich bitte nicht aus, wenn ich völlig daneben liege.«
    Lena Jansen sah sie neugierig und erwartungsvoll an.
    »Ich dachte an meine Tochter«, begann Silvia König. »Für sie sind lange Wörter ein Gräuel und so spricht sie nur noch in Abkürzungen. Manchmal kann ich ihr gar nicht folgen.«
    »Das machen viele Teenager«, sagte Lena Jansen, die sich noch sehr gut daran erinnerte, dass sie in diesem Alter das gleiche getan hatte und sogar heute noch tat.
    »Das ist normal, Frau König. Zum Beispiel sagt heutzutage niemand Anrufbeantworter. Das ist viel zu lang und AB versteht jeder.«
    »Sie sagen es, Frau Jansen. Verstehen Sie?«
    »Sie meinen, AB von ABFA soll tatsächlich Anrufbeantworter heißen?«
    »Ja. Professor Morgenthal hat oft in der Klinik übernachtet und dann von hier aus seinen privaten Anrufbeantworter abgehört. Wissen Sie, er hat ein Gerät mit einer Fernabfrageeinrichtung – FA.«
    »AB, FA, das ist ja genial. Und die Zahl?«
    »Das ist der Code, an dem der Anrufbeantworter die Berechtigung des Anrufers erkennt. Die vier Ziffern müssen gewählt werden, solange die Ansage des Anrufbeantworters läuft.«
    Lena Jansen war überrascht. Plausibel war es allemal, was Silvia König vermutete und als Medikamenten-Zulassungsnummer getarnt käme niemand auf die Idee, darin einen Fernabfragecode zu sehen. So konnte der Professor auf seinen eigenen Anrufbeantworter eine Nachricht hinterlassen, die garantiert kein Fremder abhören konnte, außer seiner Frau, von der er aber wusste, dass sie niemals eine Nachricht löschte.
    »Das möchte ich gleich ausprobieren. Darf ich von Ihrem Apparat anrufen?«, fragte Lena Jansen.
    »Selbstverständlich«, antwortete Silvia König und reichte das Telefon herüber. »Sie müssen eine Null vorwählen, um ein Amt zu bekommen.«
    »Lena Jansen wählte die Telefonnummer des Professors und während die Ansage lief, drückte sie nacheinander die Tasten 4-2-1-7. Die Ansage wurde unterbrochen.
    »Es klappt tatsächlich«, sagte sie, während die ersten beiden belanglosen Nachrichten abgespielt wurden. Dann hörte sie plötzlich die unverkennbar tiefe Stimme des Professors. Er hatte gehofft, dass Lena Jansen die Sache mit der Fernabfrage verstand.
    »Hallo Schatz, wir haben mehrere Notfälle hereinbekommen mit merkwürdigen inneren Verbrennungen. Sie sagen, sie seien von einem militärischen Übungsplatz oder etwas in der Art gekommen. Damit können sie eigentlich nur Falkensee gemeint haben, denn es liegt in unmittelbarer Nähe der Klinik. Vielleicht hat es dort einen Unglücksfall gegeben. Drei Patienten sind bereits verstorben. Ich komme heute deshalb nicht mehr nach Hause. Wahrscheinlich bleibe ich die ganze Nacht in der Klinik.«
    Lena Jansen war nicht auf den Kopf gefallen. Morgenthal begann die Nachricht zwar mit Hallo Schatz, wäre sie aber wirklich an seine Frau gerichtet gewesen, hätte er sich auf die Nachricht, dass er die Nacht in der Klinik bleibt, beschränkt. Sie notierte sich die wichtigsten Informationen: militärischer Übungsplatz, Falkensee, Unglücksfall, innere Verbrennungen.
    Von der gleichzeitigen Hektik in der Intensivstation bekam niemand etwas mit. Doktor Meurer, der seit dem rätselhaften Verschwinden von Professor Morgenthal die Leitung übernommen hatte, bemühte sich zusammen mit seinem Ärzteteam und mehreren Schwestern um die Verbrennungsopfer.
    »Wir hatten keine Chance«, sagte er resigniert und sah in die Runde seines Teams, als auch bei dem letzten Patienten die Herzfrequenzkurve auf dem Oszillografen keinen Ausschlag mehr zeigte, begleitet von einem gleichmäßigen Piepton, den Doktor Meurer nicht mehr hören konnte. Exitus. Einen Patienten zu verlieren, ist schon schlimm genug, aber gleich mehrere innerhalb weniger Stunden ist wohl das Schrecklichste, was einem Arzt widerfahren kann. Meurer war

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