Die Genesis-Affäre: Mind Control (German Edition)
Wellen dienten als Trägerstrahl für die unterschiedlichsten Informationen, die weltweit übertragen werden konnten, und zwar punktgenau.
LeClerc wusste nur zu gut, wovon die Rede war. Es gab nichts, was sich nicht übertragen ließ. Ob es Krebs- oder andere Krankheitsinformationen waren, ob man eine ganze Stadt in den Wahnsinn treibt oder ein Erdbeben auslöst, alles war machbar. LeClerc dachte an das Erdbeben 2004, welches den schrecklichen Tsunami im Indischen Ozean ausgelöst hatte. Eine Gruselstory, die den schauderhaften Nachteil hatte, real zu sein. Wissenschaftler waren heute sogar davon überzeugt, dass das letzte große Beben in Chile, welches zu einer Verschiebung der Erdachse führte, künstlich erzeugt wurde. Sicherlich nicht mit Absicht, aber immerhin von Menschenhand gemacht. Keine sehr angenehme Vorstellung, dass dies möglich war und noch viel unangenehmer die Betrachtung, was in Zukunft möglich gemacht würde. Für manche war die Zerstörung der Erde nur noch eine Frage der Zeit.
»Halten Sie es für möglich«, fragte Masur, »dass nicht nur die Ionosphäre als Reflektor genutzt wird, sondern auch Chemtrails?«
Patrick LeClerc wusste, dass die Beantwortung dieser Frage sehr sorgfältig überlegt werden musste. Bevor er ansetzte, schob Masur noch eine ergänzende Frage hinterher, die alles auf den Punkt brachte: »Lassen sich Ihrer Meinung nach Chemtrails zur Bündelung von Mikrowellen nutzen, um so wirklich punktgenau bestrahlen zu können?«
»Ich halte es nicht für möglich. Ausschließen kann ich es freilich auch nicht«, war seine diplomatische Antwort. Um jeden Preis wollte er verhindern, dass sein Name am nächsten Tag in der Presse zu finden war. Er hoffte, dass eine neutrale Antwort hierfür nicht interessant genug war.
LeClerc blickte über seine rechte Schulter nach hinten und gewährte damit der Kamera zum ersten Mal, sein Gesicht einzufangen. Die ganze Zeit hatte er das Gefühl, beobachtet zu werden und seine Vermutung war nicht ganz unbegründet. Eine junge, attraktive Frau sah ihn unverwandt an und spendete ein Lächeln, als er zu ihr hinübersah. Er schenkte ihr aber weiter keine Aufmerksamkeit.
»Wie dicht ist das Netz der Chemtrails?«, fragte LeClerc.
Erstmals meldete sich der ehemalige Luftwaffen-Offizier zu Wort, der es vorzog, anonym zu bleiben.
»Anfangs haben wir nur Militärmaschinen mit Sprühvorrichtungen ausgestattet. Das Netz war dadurch sehr dünn, da wir nur wenige Jets einsetzen konnten. Ein Hindernis war auch das Überflugverbot über Wohngebieten.«
»Aber genau dort sollte die Wirkungsweise von Chemtrails getestet werden, nicht wahr?«, ergänzte LeClerc.
»Sie haben recht. Deshalb wurden zivile Flugzeuge ausgestattet, damit die Substanzen auf Linienflügen versprüht werden konnten. Später wurde eine Methode entwickelt, um die Aluminiumsubstanzen dem Kerosin beimischen zu können und sie somit über den Abgasstrahl in die Atmosphäre zu bringen. Eine teure Sprüheinrichtung wurde dadurch überflüssig und es konnten Zivilmaschinen für das Ausbringen von Chemtrails eingesetzt werden.«
LeClerc lehnte sich zurück und wünschte, nie hierhergekommen zu sein. Gerade erst hatte er sich von HAARP losgesagt, einer Anlage im Norden Alaskas, die als modernstes, leistungsfähigstes und flexibelstes elektromagnetisches Waffensystem galt, das jemals auf diesem Planeten gebaut wurde. Vor ihm lag eine neue Herausforderung als leitender Wissenschaftler in der Kernforschungsanlage CERN in Genf, doch nun saß er in einer norddeutschen Stadt und wurde erneut mit dem wohl schrecklichsten Waffensystem seit der Atombombe konfrontiert.
»Was genau macht diese Waffentechnik so unmenschlich?«, fragte Lena Jansen.
»Ich verstehe Ihre Frage nicht, Frau Jansen. Ist nicht jedes Waffensystem unmenschlich?«
»Ja, natürlich, dieses aber wohl insbesonders.«
»Jede herkömmliche Waffe tötet, nicht wahr? Mikrowellen hingegen nicht. Aber man kann damit brutal und dennoch spurenlos foltern. Und das aus der Distanz und berührungslos. Sehr heimtückisch, wenn Sie mich fragen.«
»Man kann also Menschen höllische Schmerzen zufügen, ohne eine Spur zu hinterlassen?«
»So ist es«, bestätigte LeClerc. »Nicht zu vergessen die Möglichkeit, sie als Trägerstrahl für Informationen nutzen zu können, die ins Unterbewusstsein des Menschen eindringen. Eine totale Bewusstseinskontrolle. Jeder Mensch wird manipulierbar, ebenfalls aus der Distanz.«
»Ich verstehe das alles
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