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Die Genesis-Affäre: Mind Control (German Edition)

Die Genesis-Affäre: Mind Control (German Edition)

Titel: Die Genesis-Affäre: Mind Control (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin de Wolf
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einen Kommentar.
    Axel Talert traute sich kaum zu atmen und vermied die geringste Bewegung, um sich nicht zu verraten. Den anderen Männern ging es genauso. Starr vor Schreck verharrten sie in ihrem Versteck und hörten fassungslos zu, was der besessene Jan Ruschkow von sich gab.
    »Hast du alle Daten, um die Anlage für den Ernstfall zu programmieren?«, wurde Fromm von Ruschkow gefragt, während dieser den Raum erneut inspizierte. Er hatte ein ungutes Gefühl.
    »Datum des Anschlags, Koordinaten und die Anweisungen für die Bewusstseinsbeeinflussung sind gespeichert«, bestätigte Fromm. »Sie müssen nur noch in die Steuerung übertragen werden. Danach läuft alles automatisch. Bevor jemand etwas merkt, sind wir längst in Chile«, lachte er.
    »Perfekt«, lobte Ruschkow, dem es jedoch nicht wirklich gefiel, dass die ganze Aktion völlig lautlos vonstatten gehen würde. Ihm wäre es viel lieber, wenn die Aktion einen spektakulären Touch bekäme und er hatte auch schon eine Idee im Hinterkopf.
    »Was machst du nach dem Anschlag?«, fragte Fromm Sandine Dutronc. Er wusste, dass sie unter keinen Umständen mit nach Chile fliegen würde.
    »Ich gehe nach Genf zurück. Eine bessere Tarnung als bei CERN zu arbeiten, gibt es nicht, oder?«
    »Und was machst du mit diesem LeClerc? Hast du keine Angst, dass er dich anzeigt oder zumindest deine Karriere bei CERN vermasselt?«
    »Mit dem werde ich schon fertig«, sagte sie selbstsicher.
    Ruschkow unterbrach die kleine Unterhaltung und sein typisches Grinsen ließ vermuten, dass er sich wieder etwas ausgedacht hatte.
    »Wir sollten der Sache Würze geben«, sagte er zu Du tronc, die nicht wusste, was er damit meinte. »Sorgen wir doch für etwas Aufsehen, indem wir zu Beginn der Bestrahlung Molotowcocktails servieren.«
    Dutronc war diesem Vorschlag nicht abgeneigt, erinnerte sie sich doch an vergangene RAF-Zeiten.
    »Wir haben noch ein anderes Problem«, sagte Ruschkow. »Dieser LeClerc und die Journalistin sind uns auf den Fersen. Sie dürfen uns auf keinen Fall in die Quere kommen, bevor das Projekt zum Abschluss gebracht wurde.«
    Fromm erkannte, was Ruschkow damit sagen wollte.
    »Wird erledigt«, antwortete er und machte eine eindeutige Handbewegung.

13
    Es gab wohl nur ein Ereignis, welches ähnlich viele Journalisten und Schaulustige vor das Schloss Bellevue lockte: der großen Zapfenstreich. Es war fast kein Durchkommen und mittendrin der Übertragungswagen des Fernsehsenders, für den Lena Jansen arbeitete. Der Bundespräsident hatte angekündigt, vor dem Schloss eine Erklärung zum Rücktritt des Bundeskanzlers abzugeben und vor allem zu verkünden, wie es in den nächsten Wochen weitergehen sollte, bis nach Neuwahlen eine Nachfolgeregierung gebildet werden konnte.
    Lena Jansen besprach sich gerade mit dem Regisseur, als ein Mann sich zu ihr durchkämpfte, der einen Screenshot von einer Videoaufzeichnung in der Hand hielt, auf dem Lena Jansen zu sehen war. Er blickte auf den Ausdruck und dann sah er die Frau an, die vor ihm stand und im Gespräch vertieft war.
    »Entschuldigung, Sie müssen Lena Jansen sein?«
    Sie drehte sich um und sah den Fremden an, der seine Augen leicht zukniff, da ihn die Sonne blendete. Es gab keine Wolken und es war überdurchschnittlich warm in diesem Oktober.
    »Ja, ich bin Lena Jansen«, antwortete sie und sah den Mann erwartungsvoll an, den sie nicht kannte und keine Ahnung hatte, was er von ihr wollen konnte.
    »Schön, dass ich Sie gefunden habe. Mein Kollege Axel Talert schickt mich.«
    Im ersten Augenblick konnte Lena Jansen mit diesem Namen nichts anfangen, doch schnell erinnerte sie sich an ihre Jugendliebe in der FDJ, die mit ihrer Flucht über die Prager Botschaft ein jähes Ende fand. Sie hatte nie damit gerechnet, jemals wieder etwas von Axel Talert zu hören, geschweige denn, ihn wiederzusehen. Einerseits freute sie sich, dass dies nun wohl doch geschehen sollte, andererseits verspürte sie angesichts der Ereignisse wenig Lust darauf, ihm ausgerechnet jetzt zu begegnen. Lena dachte, es sei ein reiner Zufall, dass er nach ihr suchte und sie ausgerechnet jetzt gefunden hatte. Sie ahnte nicht, dass er sich in einer Notlage befand und auf ihre Hilfe setzte.
    »Warum kommt er nicht selbst her?«, fragte Jansen.
    »Er wurde entführt«, antwortete der Mann und sah Lena Jansen besorgt an, die erschrocken vor ihm stand. »Er wurde in seinem Arbeitszimmer von zwei Männern, zwielichtige Gestalten, wenn Sie mich fragen,

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