Die Genesis-Affäre: Mind Control (German Edition)
Flüchtenden bestrahlen würde, sobald sie sich in Freiheit wähnten. Das konnte alles sein bis hin zur Erneuerung der Suggestion, sich gegenseitig umzubringen. Vielleicht würde er auch die Intensität der Mikrowellen mit Absicht soweit erhöhen, dass sie wieder zu inneren Verbrennungen führen würde. Zum Glück hatte LeClerc und niemand sonst die Zeit, darüber nachzudenken.
Lena Jansen, Thekla Pfaff und der Kameramann wichen LeClerc nicht von der Seite, während sie Rolf Schneider folgten, der sie durch den engen und dunklen Tunnel in einen gewaltigen Bunker führte, der sich überraschenderweise in einem verhältnismäßig gepflegten und sauberen Zustand befand. Schneider erklärte, dass er erst kurz vor der Wende gebaut worden war, während die Gebäude und die Verbindungsgänge aus den 1960er Jahren stammten.
Schneider entdeckte einen Lichtschalter und drehte ihn. Zu seiner Überraschung flackerten Neonröhren auf. Mochte der Bunker in einem noch so guten Zustand sein, damit hatte er nicht gerechnet.
»Wahnsinn, sogar die Stromversorgung funktioniert noch«, freute er sich. Dem Kameramann war auch mehr als recht, denn so konnte er den Akku seiner Kamera schonen und lieber für das einsetzen, weshalb er hier war.
»Das wundert mich nicht wirklich«, antwortete LeClerc. »Diese Typen da oben werden den Bunker zum eigenen Schutz benutzt und ihn deshalb in Betrieb gehalten haben.«
»Weshalb?«, mischte sich Talert ein, »die Schaltzentrale ist doch isoliert. Wozu brauchen die dann diesen Bunker?«
Patrick LeClerc dachte an Alaska und überlegte, ob er es ihnen sagen sollte oder besser nicht. Eine Erklärung würden sie allerdings erwarten und diese stand ihnen zweifellos zu, nachdem jeder von ihnen mehr oder weniger freiwillig in diese Sache hineingezogen worden war.
»Die bisherigen Strahlenangriffe waren harmlos«, sagte LeClerc. »Die Isolierung des Gebäudes, selbst der Schutz im unterirdischen Verbindungsgang reichten aus. Anders sieht es aus, wenn die Anlage ihre volle Last erreicht, was nach Ablauf des Countdowns sicherlich der Fall sein wird.«
Lena Jansen gab ihrem Kameramann ein Zeichen, woraufhin dieser seine Kamera auf LeClerc richtete. Dieser bereute längst, was er gesagt hatte. Es lag ihm fern, noch mehr Angst zu verbreiten. Die Gruppe war ohnedies schon unruhig genug. Jeder wollte nur weg und das möglichst schnell.
Trotzdem setzte LeClerc seine Ausführungen fort. Er hatte angefangen, also musste er es auch zu Ende bringen. Jeder hatte das Recht zu erfahren, welcher Gefahr sie ausgesetzt waren. Dabei spielte die Angst eine eher untergeordnete Rolle.
»Hat jemand eine Vorstellung, wie stark die Energie von Einhundert Milliarden Watt ist?«, fragte LeClerc.
Niemand antwortete. Alle sahen LeClerc fragend an und warteten gespannt darauf, was er noch zu sagen hatte. Sie hatten keinerlei Vorstellungskraft, was diese Strommenge bedeutete, wie viele Glühlampen damit zum Leuchten gebracht werden konnten.
»Das ist die Energie, die mit der HAARP-Anlage in Alaska erzeugt werden kann, ein vielfaches der Menge, mit der Hiroshima ausgelöscht wurde. Mit dieser gigantischen Energieschleuder wird die Ionosphäre aufgeheizt, um mit den berüchtigten ELF-Wellen alles zu beeinflussen, was einem in den Weg kommt. Ich sagte schon einmal, dass sogar Naturkatastrophen ausgelöst oder das Klima nachhaltig beeinflusst werden kann. Das menschliche Bewusstsein zu kontrollieren, ist allerdings die infamste Anwendung.«
»Mein Professor wird staunen, wenn ich ihm davon erzähle«, freute sich Thekla Pfaff. »Er kann lange behaupten, dass meine Instrumente nicht in Ordnung waren oder ich Fehler gemacht habe. Der wird sich wundern.«
»Wenn er dir überhaupt glaubt. Kaum jemand weiß von der Existenz von HAARP, geschweige denn, was man damit anrichten kann. Frag beliebige Menschen auf der Straße, ob sie wüssten, was das ist und ob man sie mittels Strahlen beeinflussen kann. Jeder wird sagen, was für ein Quatsch dies sei.«
»Mein Professor wird wohl wissen, was HAARP ist.«
»Das sollte er. Will er es aber auch wahrhaben?«, fragte LeClerc, der schon genug Menschen getroffen hatte, die die Möglichkeiten dieser Technik in Abrede stellten.
»Wie gefährlich sind diese Wellen wirklich?«, fragte Lena Jansen, leicht zur Kamera gerichtet, damit das Mikrofon ihre Stimme erfassen konnte.
»Man könnte eine ganze Nation auf einem Bein tanzen lassen, Krebsinformationen oder andere Krankheitsinformationen weltweit
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