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Die Genesis-Affäre: Mind Control (German Edition)

Die Genesis-Affäre: Mind Control (German Edition)

Titel: Die Genesis-Affäre: Mind Control (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin de Wolf
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Tag, Herr Bär«, begrüßte ihn Fechner, als er auf ihn zukam und nur noch zwei Schritte entfernt war.
    »Einfach nur Bär«, antwortete dieser und ließ damit unmissverständlich erkennen, dass es sich nicht um seinen Namen handelte, sondern um einen Decknamen.
    Fechner wurde misstrauisch. Ganz besonders deshalb, weil Bär es ablehnte, im Besucherzimmer mit ihm zu sprechen. Er bestand darauf, in Fechners Büro zu gehen und erkundigte sich gleichzeitig nach den Fernsehstudios und Regieräumen. Angesichts der Vorfälle vor wenigen Stunden hielt Fechner es für besser, seinen ominösen Gast keine Sekunde aus den Augen zu lassen. Fechner fühlte sich unwohl und wünschte, die Zeit zurückdrehen zu können. Wäre Bär nur wenige Stunde früher gekommen, wäre Strobel noch Chef vom Dienst gewesen.
    »Weshalb interessiert es Sie, wo sich unsere Regieräume befinden?«, fragte Fechner.
    Bär drehte sich leicht zu ihm. »Vielleicht deshalb?«
    Fechner erschrak. Unbemerkt hatte Bär eine Waffe aus seiner Jacketttasche gezogen und hielt sie unauffällig in Hüfthöhe auf Fechner gerichtet. Als er sein Jackett auch noch ein Stück zur Seite schob, erblickte Fechner etwas, von dem er hoffte, es sich nur einzubilden. Aber es war keine Einbildung, sondern Realität, die kaum mehr unerträglicher werden konnte.
    Angesichts dessen, was Fechner gesehen hatte, hielt er es für besser, allen Anordnungen Folge zu leisten und führte Bär bereitwillig hinüber in einen zweiten Gebäudetrakt, wo die Studios und die Technikräume des Senders untergebracht waren. Der Mann verfolgte ein klares Ziel: Er wollte sich Zutritt zu diesem Teil des Funkhauses verschaffen, speziell zu dem Raum, in dem der Regisseur seinen Arbeitsplatz hatte, der für den Ablauf der Nachrichtensendungen zuständig war.
    Auf dem Weg dorthin überlegte Fechner, wie er unbe merkt seine Kollegen warnen konnte. Viel zu viele Menschen befanden sich im Gebäude, nachdem sich die Ereignisse überschlugen. Fechner selbst war es gewesen, der alle Redakteure und Techniker herbeorderte, die an diesem Tag frei hatten. Als er mit Bär an der Seite die Verbindungsbrücke zum Gebäude Zwei überquerte, sah er, wie auf der anderen Seite der Brücke jemand die Tür öffnete und ihnen entgegenkam. Fechner sah die einzige Chance auf sich zukommen, die er haben würde. Es musste gelingen.
    »Sie werden mich sicherlich für längere Zeit in Anspruch nehmen«, sprach er Bär an. »deshalb muss ich meine Aufgabe als Chef vom Dienst abgeben. Dazu bin ich verpflichtet, sollte ich für unbestimmte Zeit nicht erreichbar sein. Sie erlauben, dass ich meinen Kollegen kurz spreche, der uns entgegenkommt?«
    Bär wollte jedes Risiko vermeiden und nickte.
    »Aber kein falsches Wort! Denken Sie daran, was ich unter meiner Jacke trage!«
    Wie könnte ich das vergessen, dachte Fechner und atmete schwer. Der Kollege, dem er gleich die Bürde des Chefs vom Dienst übertragen würde, war gar kein Redakteur, sondern Techniker. Würde er verstehen, in welcher Situation sich Fechner befand?
    »Gut, dass ich Sie treffe«, sagte Fechner mit belegter Stimme, »ich werde für den Rest des Tages unabkömmlich sein. Sie müssen für mich den Chef vom Dienst übernehmen. Kümmern Sie sich als erstes um den Fall Klasskow! Es eilt – der Bericht muss unbedingt in die nächste Nachrichtensendung. Und informieren Sie Lena Jansen, dass Sie jetzt zuständig sind, ja? Kann ich mich darauf verlassen?«
    Der Techniker wusste gar nicht, wie ihm geschah. Bevor er auch nur halbwegs verstand, was gerade geschehen war, verschwand Fechner mit seinem Begleiter auf der anderen Seite der Brücke. Er sah ihnen hinterher und schüttelte den Kopf. Zunächst dachte er, Fechner hätte ihn mit jemand anderen verwechselt, aber dann dämmerte es ihm. Fechner war kein Mensch, der sich in solcher Angelegenheit auf andere verließ. Seine Funktion als Chef vom Dienst abzulegen, nein, er würde es niemals dem Zufall überlassen, wer diese Aufgabe übernimmt, geschweige denn einem Techniker dies anvertrauen, was völlig absurd war.
    Wenig später berichtete der Techniker im Redaktionsbüro von diesem sonderbaren Vorfall.
    »Ach ja – der Fall Klasskow soll in die nächste Nachrichtensendung, hat er noch gesagt«, sagte der Techniker.
    Strobel überlegte.
    »Ja, ich erinnere mich an diesen Fall, ist noch gar nicht so lange her. Klasskow war irgend ein durchgeknallter Amokläufer.«
    Ein Redakteur fragte das Archiv über seinen Computer nach

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