Die Genesis-Affäre: Mind Control (German Edition)
übertragen, und zwar punktgenau. Eine ganze Region ließe sich in den Wahnsinn treiben, das Wetter beeinflussen, die Erdpole ließen sich verschieben, selbst Erdbeben könnten ausgelöst werden. Es gibt eigentlich nichts, was man damit nicht machen könnte. Selbst einen Polsprung könnte es verursachen. Es ist eine Megawaffe, mit der sich zum Schluss die Menschheit selbst vernichten wird.«
»Das ist doch Wahnsinn«, bemerkte Axel Talert, »weshalb lässt man so eine Horror-Wissenschaft zu?«
»Man hat auch zugelassen, dass die Atombombe gebaut wurde. Der Mensch glaubt, schlau zu sein, aber am Ende schadet er sich nur selbst.«
LeClerc behielt besser für sich, dass er viele Jahre in Alaska für die Betreiber der HAARP-Anlage gearbeitet hatte, gleichwohl er genau aus diesen Gründen ausgestiegen und zu CERN gegangen war. Für ihn war Alaska eine Gruselstory, die den fürchterlichen Nachteil hatte, real zu sein. Vor nicht einmal vierundzwanzig Stunden glaubte er noch fest daran, nie mehr mit dieser Technik etwas zu tun zu bekommen. Wie sehr hatte er sich geirrt?
»Wie soll man das aufhalten?«, fragte LeClerc, während er Talert ansah. »Die Wissenschaftlichkeit ist nur eine Tarnung. In Wirklichkeit handelt es sich um eine rein militärische Entwicklung. Und auf diesem Gebiet interessiert es keinen einzigen Politiker oder Wissenschaftler, was mit unserer Erde passiert beziehungsweise mit den Menschen. Wir haben immer schlimmere Waffen erfunden, die mit weniger Aufwand viel mehr Schaden anrichten konnten. Und so wird es weitergehen, bis nichts mehr da ist, was wir bekämpfen können.«
»Ich sag' es ja immer«, bemerkte Talert, »wir geben uns große Mühe, uns selbst zu vernichten.«
»Angels don't play this Haarp,« sagte LeClerc.
»Was wollen Sie damit sagen?«, erkundigte sich Lena Jansen, während die Kamera immer noch lief.
»Das Wortspiel eines Sprayers: Engel spielen nicht auf dieser Harfe. Es wurde auf die Mauer gesprüht, die die Anlage in Alaska umgibt«, erklärte LeClerc.
»Das ist ja alles sehr interessant«, kommentierte Schneider, »aber wir sollten jetzt zusehen, dass wir hier herauskommen. Vergesst nicht, da oben sind Terroristen, die diese Horror-Maschine in Gang setzen wollen. Denkt an den Countdown. Wir haben nicht viel Zeit.«
Schneider führte die Gruppe durch die Bunkeranlage, die weit größer zu sein schien, als man hätte vermuten können. Durch verwinkelte Korridore folgten sie auf den Wänden aufgemalter Pfeile mit der Aufschrift Ausgang. Sie kamen an Räumen vorbei, die mit Stühlen vollgestopft waren oder solchen, in denen eng gestellte Doppelstockpritschen Schlafplätze für mehrere Tausend Menschen boten. Obwohl alles einen gepflegten Eindruck machte, roch es dennoch modrig. Niemand wusste, wie es um die Frischluftversorgung bestellt war. Ein Gedanke mehr, der die Gruppe in Richtung Ausgang trieb.
»Es ist mir ein Rätsel«, sagte LeClerc, »wie man solche unterirdischen Anlagen bauen kann und niemand bekommt etwas mit.«
»Sie haben das ehemalige unterirdische Hauptquartier der Nationalen Volksarmee im Spreewald noch nicht gesehen. Dagegen ist diese Anlage winzig. Auch dort wird jeder Anwohner bestätigen, dass es niemals Bauarbeiten gegeben hatte, obwohl riesige Waldflächen gerodet, Millionen Kubikmeter Erdreich bewegt wurden und noch viel mehr Beton ins Erdreich verbaut wurde, bis es zur Wiederaufforstung kam. Alles hat in den Augen der Menschen, die in der Nähe wohnen, nie stattgefunden. Trotzdem ist die Anlage da. Merkwürdig, nicht wahr?«
»Perfekte Geheimhaltung und die Menschen wurden schon damals beeinflusst«, bemerkte LeClerc.
»Wo ist jetzt dieser Ausgang?«, rief Roman Florek, der die ganze Zeit keinen einzigen Ton gesagt hatte und langsam ungeduldig wurde.
»Wir sind gleich da«, antwortete Schneider und bog in einen anderen Korridor ab, an dessen Ende ein Treppenhaus mit einer sehr breiten Treppe lag. Sie führte hinauf in eine nur wenige Quadratmeter große, gemauerte Hütte ohne Fenster. Einzige Öffnung war eine Doppeltür, von der jeder hoffte, dass sie nicht verschlossen war. Vorsichtig drückte Schneider den Verriegelungsgriff hinunter und atmete auf, als die Tür nachgab. Er öffnete das Türblatt nur einen winzigen Spalt, der wohltuende frische Luft hereinströmen ließ. Als niemand in der Umgebung zu sehen war, wagten sie, ins Freie zu treten. Obwohl sie sich nicht sehr lange in der Bunkeranlage aufgehalten hatten, sogen alle den Sauerstoff
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