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Die Geometrie der Wolken

Die Geometrie der Wolken

Titel: Die Geometrie der Wolken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Giles Foden
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der RAF hatte, gaben sie mir eine Uniform des Weather Squadron. Sie war an der Schulter mit dem Beinamen der Staffel bestickt:
Coela Bellatores
- »Wetterkrieger« -, was mir sehr gefiel.
    Ich war beeindruckt von den Ausmaßen der Wetteroperation der US Army. Das 2Ist Weather Squadron zählte über tausend Mann und die Schwesterstaffel, die 18th, war ungefähr gleichgroß. Doch das Größte war für mich das Feldbett der US Army, eine der wichtigsten Erfindungen dieses Landes. Ich bekam in dieser Nacht wirklich etwas Schlaf, so viel wie seit langem nicht mehr, denn endlich einmal wurde ich nicht von meinem Gewissen wachgehalten.
     

5.
    Nach einer heißen Dusche - auch diese technische Meisterleistung der Amerikaner begeisterte mich -, Eiern, Speck, Waffeln und schwarzem Kaffee zum Frühstück rief ich Stagg in Southwick an. Durch diese mittlerweile vertraute Übertragungstechnik (so vertraut, dass ich mir eine Hautreizung am Ohr zugezogen hatte) erfuhr ich von der extrem angespannten Atmosphäre bei der Präsentation der Vorhersage am vergangenen Abend, bei der Eisenhower und seine Feldherren Stagg in der Bibliothek von Southwick House über den von WANTAC signalisierten Schönwetterabschnitt ausgefragt hatten.
    Während es draußen in Strömen goss und der Wind die Fensterläden klappern ließ, hatte Stagg ihnen erklärt, er glaube, dass die Wind-, See-, Wolken- und Sichtbedingungen ab den frühen Morgenstunden des kommenden Dienstags für die Invasion akzeptabel sein würden. Die Kaltfront, die den Regen gebracht hatte, bewege sich jetzt Richtung Südosten und werde in den nächsten zwei bis drei Stunden am Invasionsschauplatz vorübergezogen sein, und es werde ein Zeitfenster von ein bis zwei Tagen mit geeignetem Wetter folgen.
    Tedder hatte Stagg gefragt, wie sicher er sich dieser Prognose sei.
    »Todsicher«, hatte Stagg einfach geantwortet. Ich wusste, was für eine Erleichterung es für ihn gewesen sein musste, diese Worte auszusprechen, und nach allem, was in den vergangenen sechs Monaten passiert war, freute es auch mich sehr, sie zu hören.
    Es waren noch zahlreiche Fragen gestellt worden, bis Eisenhower sich schließlich an Montgomery gewandt hatte:
    »Gibt es noch irgendeinen Grund, weshalb wir morgen nicht angreifen sollten?«
    »Nein«, antwortete Monty. »Ich würde sagen -
Los geht's!«
Leigh Mallory und Tedder zögerten noch, aber Eisenhower wies ihre Bedenken zurück.
    Stagg erzählte mir, dass Eisenhower ihn nach der Konferenz im Gang beiseitegenommen und gesagt hatte: »Gut, wir versuchen es noch einmal; jetzt sorgen Sie um Himmels willen dafür, dass das Wetter hält, was Sie versprochen haben, und bringen Sie uns keine schlechten Nachrichten mehr!«
    Die Schiffe, die weiter entfernt stationiert worden waren, hatten schon Kurs auf Frankreich genommen, als Eisenhower mit Stagg gesprochen hatte, doch erst gegen fünf Uhr morgens war der Befehl gefunkt worden, dass der Rest der Invasion anlaufen sollte. Die geballte Kraft dieser militärischen Spiralfeder, die sich nur vorwärts entladen konnte, war endlich entfesselt worden, jetzt würde alles sehr schnell gehen.
    Es ging sogar schneller, als ich es mir vorgestellt hatte, denn direkt nach meinem Anruf kam Jourdaine zu mir gerannt und erklärte mir, dass unsere Einheit schon spät am gleichen Abend (Montag) starten werde, damit die Wetterbeobachter schon vor dem Angriff der Hauptinvasionskräfte ihre Berichte schicken konnten und ihre schnellen Fallschirmjäger-Kollegen bereits strategische Punkte einnahmen.
    »D minus eins ist für uns eigentlich schon D«, erklärte Jourdaine, und der Schock brachte mich fast zum Lachen. Die ganze Zeit hatte ich auf diesen einen Tag hingearbeitet, und jetzt flogen wir doch schon am Abend davor. Es schien in der Natur der Turbulenz zu liegen, dass es so kommen musste.
    Mir standen noch einige Vorbereitungen bevor, damit ich das alles auch überlebte. Corporal Jourdaine instruierte mich für den kommenden Flug mit dem Lastensegler und rüstete mich mit einem kleinen Funkgerät und einem tragbaren Psychrometer aus (es sah aus wie eine Holzratsche) sowie einigen anderen kleinen Messinstrumenten und einem Ml Carbine. Das halbautomatische Gewehr glänzte vor Waffenöl und glich keinem, mit dem ich je geschossen hatte. Meine Erfahrung mit Schusswaffen beschränkte sich auf Kleinkalibergewehre, mit denen ich Rebhühner und Perlhühner fürs Abendessen gejagt hatte.
    »In Afrika habe ich manchmal mit einem Jagdgewehr

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