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Die Gerüchteköchin

Die Gerüchteköchin

Titel: Die Gerüchteköchin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie
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ihn fragen. Ihr Kopf sackte auf ihre Knie, während Henry zuhörte und dann sagte: »Erzähl es Maddie.« Mühsam hob sie ihren Kopf, und er reichte ihr den Hörer. »Em geht es gut. Ich muss ein oder zwei Anrufe machen. Bleib du hier und sprich mit C.L. Beruhige dich jetzt erst einmal.«
    Maddie nahm den Hörer entgegen und versuchte, die Tränen der Erleichterung hinunterzuschlucken. »C.L.?«
    »Alles in Ordnung, Schatz. Es geht ihr gut«, sagte C.L. mit so viel Liebe und Fürsorge in der Stimme, dass ihr ganz schwach zumute wurde und sie sich gegen die Wand lehnen musste. Sie hielt den Hörer ein wenig von ihrem Mund weg, damit er sie nicht weinen hörte.
    »Sie wollte mit dem Fahrrad hierher zur Farm fahren«, fuhr C.L. fort. »Und stell dir vor, beinahe hätte sie es auch geschafft. Sie ist zwar völlig erschöpft, aber sonst geht es ihr gut.«
    »Es ist ihr wirklich nichts passiert?« Maddie begann, sich vor und zurück zu wiegen, den einen Arm fest um den Körper gelegt, während ihr vor Erleichterung die Tränen die Wangen hinunterliefen. »Gott sei Dank, es geht ihr gut. Wo hast du sie gefunden? Wer hat sie mitgenommen?«
    »Niemand«, antwortete C.L. »Das habe ich auch zuerst gedacht, aber sie ist ganz allein losgefahren. Anna gibt ihr gerade Limonade. Es ist alles in Ordnung.«
    Maddie schniefte und ermahnte sich, tief durchzuatmen, um nicht in Hysterie auszubrechen. Em ging es gut. Sie war nicht entführt worden. Es ging ihr gut. Mit dem Handrücken wischte Maddie sich die Tränen aus dem Gesicht, irgendein Idiot musste gehört haben, dass Em vermisst wurde, und hatte sich einen bösen Scherz erlaubt, während Em einfach nur mit dem Fahrrad durch die Gegend gefahren war. »Ich will nie wieder so eine entsetzliche Angst haben müssen. Sag ihr, dass sie ihr blaues Wunder erleben wird. Ich kann nicht glauben, dass sie so etwas tut. Nach allem, was passiert ist -«
    »Genau deswegen hat sie es getan«, sagte C.L. »Du musst mit ihr reden, Mad. Sie ist verängstigt und durcheinander. Sie muss wissen, was los ist.«
    Maddies Anspannung richtete sich gegen C.L. Irgendein hirnloser Idiot hatte ihre Tochter bedroht, und nun hielt C.L. sich wohl für Dr. Freud. »Danke für den Rat. Ich komme sie sofort holen.«
    »Warum lässt du sie nicht noch eine Weile hier draußen bleiben? Ich denke, sie könnte einen Tapetenwechsel ganz gut vertragen.«
    »C.L., ich will nicht -«
    »Und Anna ist ganz vernarrt in die Idee. Ich habe sie schon gefragt. Morgen wollen sie Plätzchen backen.«
    Maddie presste die Zähne zusammen. »C.L., ich will wirklich nicht -«
    »Tu mir den Gefallen«, bat C.L. in einem Ton, der soviel besagte wie ›Komm schon‹. »Packe ein paar Sachen für dich zusammen und komm her. Hier seid ihr sicher und könnt euch ein wenig erholen. Ihr beide habt für eine ganze Weile genug Frog Point gehabt.«
    »C.L. -«
    »Ich weiß, dass du böse bist«, sagte er. »Ich weiß, dass du dir furchtbare Sorgen gemacht hast und jetzt böse bist, und ich weiß auch, dass du die Hölle durchgemacht hast und es immer noch nicht vorbei ist. Komm her und lass zu, dass wir uns um dich kümmern.« Er senkte die Stimme ein wenig, woraus Maddie schloss, dass jemand am anderen Ende zuhörte. »Komm her und lass dir von mir helfen. Du bekommst keine Extrapunkte dafür, dass du alles allein durchstehst, Mad.«
    Du hast sie verdient , dachte Maddie. Du solltest Bonuspunkte bekommen. Sie war so müde, mit allem allein fertigzuwerden, und zur Farm hinauszufahren bedeutete nicht, dass sie aufgab. Es bedeutete nur, dass sie sich ein wenig ausruhte.
    Maddie kniff die Augen zusammen, um nicht zu weinen, weil es sich so verlockend anhörte. C.L. Anna. Die Farm und der Fluss und keine Kidnapper, weil Henry und C.L. niemanden in die Nähe lassen würden. Nicht, dass C.L. ein Held war, nur weil er ihr Kind aufgespürt hatte und nun auf sie aufpasste. Maddie versuchte, ihren Ärger aufrechtzuerhalten, weil dies der einzige Grund war, der sie davon abhielt, ohne Auto bis zur Farm zu rennen, um sich in seine Arme zu werfen und zu sagen: Irgend jemand hat es auf mich abgesehen, hilf mir. Nein, sie konnte sich selbst retten. Sie würde sich selbst retten. Und Em auch.
    »Anna macht Brathähnchen mit Sauce«, machte C.L. ihr den Mund wässrig. »Em kann es gar nicht mehr erwarten. Dazu gibt es Kartoffelpüree. Ich weiß doch, dass du nichts mehr liebst als Kartoffelpüree, abgesehen von Em. Und von mir.«
    Ein Grinsen lag in seiner Stimme,

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