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Die Gerüchteköchin

Die Gerüchteköchin

Titel: Die Gerüchteköchin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie
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Rache. Und zudem stellte sie überrascht fest, dass sie die Vorstellung, die Stadt durch ein Verhalten, das einem anständigen Mädchen nicht zu Gesicht stand, in Aufruhr zu versetzen, geradezu genoss, solange sie nur mit dem Gedanken spielte und ihn nicht in die Tat umsetzte.
    Im Radio löste Reba McEntire Patsy ab, und Maddie wich nur knapp drei Meter vor dem nächsten Stoppschild einem kleinen, buntgescheckten Mischlingshund aus, der mitten auf der Fahrbahn saß und sich von dem herannahenden Fahrzeug völlig unbeeindruckt am Ohr kratzte. »Keine Eile«, sagte Maddie zu ihm, und Em entspannte sich lachend.
    Doch dann wurde Em sehr still und sah ihre Mutter mit großen unschuldigen Augen durch ihre Brillengläser an.
    »Ich wette, der Hund hat kein Zuhause. Vielleicht sollten wir ihn adoptieren.«
    Maddie starrte über das Lenkrad hinweg auf den Hund. Er trug ein rotes Halsband, dessen Anhänger klimperten, während er sich kratzte. »Er gehört irgend jemandem, Em. Wahrscheinlich ist er gerade auf dem Heimweg.«
    »Nun ja, dann könnten wir vielleicht einen anderen Hund kaufen und ihm ein Zuhause geben, als gute Tat«, meinte Em.
    Maddie lehnte sich zurück. Die Engelstochter macht die Rechnung auf, dachte sie. Endlich. »Okay, heraus mit der Sprache. Was geht dir durch den Kopf?«
    Em gab auf und ließ sich auf den Sitz zurückfallen. »Ich will einen Hund. Ich hätte wirklich so gerne einen. Und ich war brav. Außerdem habe ich bald Geburtstag.«
    »Dein Geburtstag ist im Januar«, erinnerte Maddie sie.
    Em stöhnte. »Ich wusste , dass du das sagen würdest. Sieh mal, Mom, wir brauchen wirklich einen Hund. Dringend.«
    »Auf die Idee bist du wegen ›Frazier‹ gekommen, stimmt‘s?« meinte Maddie. »Em, das ist nicht so einfach, wie es im Fernsehen aussieht. Um einen Hund muss man sich kümmern -«
    »Ich weiß«, sagte Em mit so großer Befriedigung, dass Maddie wusste, dass sie in die Falle getappt war. Em beugte sich über die Rückenlehne und holte einen Stapel Bibliotheksbücher hervor. »Ich habe mich informiert.«
    Maddie besah sich die Bücher. Die Pflege deines Welpen. Hundepflege im Überblick. Hundekunde. Der brave Hund. Auf Ems Schoss lagen noch weitere.
    »Ich habe sie alle gelesen, sogar die dicken«, sagte Em. »Ich schaffe das. Bitte.«
    Maddies erster Impuls war, nein zu sagen, mit der Begründung, dass sie schon genug zu tun habe, aber Em zeigte einen solchen Eifer. Und Brent würde einen Hund verabscheuen, was ein wichtiges Kaufargument darstellte. Außerdem würde ein Hund Em ablenken, falls es zu einer Scheidung käme. Er würde ihr Halt geben, wenn der Rest ihrer Welt zusammenbrach.
    Em sah Maddie an, als hinge ihr ganzes Leben von Maddies nächsten Worten ab.
    »Einverstanden«, sagte Maddie. »Wir fahren beim Tierheim vorbei, nachdem wir bei Daddy waren.«
    »Ja!« Vor Freude hüpfte Em auf dem Sitz herum.
    »Aber du musst dich um ihn kümmern -«
    »Klar, das werde ich, ich kenne mich aus, das werde ich. Ich liebe dich, Mom!« Mit einem breiten Lachen auf dem Gesicht hüpfte Em weiter auf und ab.
    Der Hund hörte auf, sich zu kratzen, und gähnte, und Em musste erneut lachen, und für einen Augenblick schien die Welt wieder in Ordnung zu sein. Vielleicht sollte ich nicht in die Firma zu Brent fahren, dachte Maddie. Vielleicht sollten wir statt dessen einen Hund kaufen. Oder vielleicht sollte ich mit dem Auto einfach hier mitten auf der Straße stehenbleiben. Vielleicht würde sich nichts ändern, wenn sie nicht um die nächste Ecke bog.
    Sie warf einen Blick in den Rückspiegel und sah den alten Datsun um die Ecke auf sie zusausen.
    In Panik drehte sie sich zu Em, um sie zu warnen, aber ihr Aufschrei verlor sich in dem Lärm quietschender Reifen, durchgetretener Bremsen und dem zermürbenden Krachen scheppernden Metalls. Sie spürte die Heftigkeit des Aufpralls in ihrem Rücken, und ihr Kopf schnellte nach vorne, als sich ihr Sitz aus der Verankerung löste und vorwärtsrutschte, während das Radio keinen Ton mehr von sich gab. Ihr Kopf schlug zurück und prallte mit Wucht gegen die Kopfstütze hinter ihr.

3
    »Em«, stieß Maddie hervor, als sich nichts mehr rührte.
    Em saß - klein, ruhig und angeschnallt - unverletzt und mit weit aufgerissenen Augen neben ihr. »Ich bin okay, Mom. Wow.«
    »Bist du sicher? Tut dir der Nacken weh?« Maddies Nacken schmerzte zweifellos.
    »Ich hab nichts. Irre, der hat uns voll getroffen.«
    Maddie drückte die Autotür aus dem verzogenen Rahmen,

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