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Die Gerüchteköchin

Die Gerüchteköchin

Titel: Die Gerüchteköchin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie
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Em ein paar Meter weit weg war und die Stufen zur Veranda hinauflief, bevor sie den Blick auf Brent richtete.
    »Maddie, komm jetzt.« Die Hand unter ihren Arm schiebend, wollte er sie in Richtung der Veranda führen, aber sie wehrte sich so heftig dagegen, dass er einen Schritt zurückwich.
    »Was läuft hier ab, Brent?« zischte sie ihn an und presste die Zähne zusammen, um nicht laut loszuschreien. Ihre Hände ballten sich vor ihrem Körper zu Fäusten zusammen. »Was treibst du? Was zum Teufel treibst du?«
    »Was?« Brent starrte sie betroffen an. »Was redest du da?«
    Maddie kam noch näher an ihn heran, so dass sie ihm förmlich auf die Füße trat, und flüsterte: »Gottverdammt, ich habe die Unterwäsche einer anderen Frau unter deinem Autositz gefunden! Mit wem triffst du dich? Mit Beth schon wieder?« Heftig schüttelte sie den Kopf, auch wenn ihr das höllische Schmerzen bereitete, die Fäuste gegen ihre Brust pressend, um nicht auf ihn einzuschlagen, in dem Bedürfnis, diese Sache vor ihm und auch vor sich selbst klarzustellen. »Ein weiteres Mal mache ich das nicht mit, Brent. Ein weiteres Mal nicht. Niemals. Wenn du mich betrügst, werde ich dich verlassen. Ich schwöre dir, diesmal werde ich dich verlassen.«
    Brent starrte Em an, die auf der Veranda stehengeblieben war und zu ihnen zurückschaute. »Alles in bester Ordnung«, sagte er mit zu lauter Stimme. »Du bist völlig durcheinander. Schließlich hast du dir gerade den Kopf gestoßen.« Er senkte den Tonfall. »Du regst Emily auf. Hör auf damit.«
    »Ich habe einen Slip gefunden. Einen schwarzen Spitzenslip ohne Schritt. Das solltest du mir erklären, und zwar auf der Stelle.«
    »Mommy ?« rief Em.
    »Moment noch, Schatz«, rief Brent zurück. Er senkte seine Stimme wieder. »Du weißt, dass ich dich nicht mehr betrügen würde. Das habe ich dir versprochen. Wie lange willst du mich noch für die Geschichte mit Beth bezahlen lassen?«
    Verwirrt trat Maddie einen Schritt zurück. Er argumentierte so vernünftig. »Und was ist mit dem Slip?«
    »Keine Ahnung.« Brents Verärgerung ließ seine Stimme lauter werden. »Hat sich wohl jemand einen Scherz erlaubt.«
    »Nicht sehr witzig«, erwiderte Maddie. »Da kann ich dir, verdammt noch mal, nur recht geben.« Er wandte sich ab und ging zur Veranda auf Em zu.
    »Mommy fühlt sich nicht wohl«, sagte er zu Em, und als Maddie ihm auf die Veranda folgte, meinte er: »Bitte warte einen Moment. Nicht jetzt«, und ergiff Ems Hand. »Mommy braucht ein bisschen Schlaf. Komm, Em, ich bringe dich zu Tante Treva, damit Mommy sich ausruhen kann.«
    Em kämpfte mit den Tränen. »Mom?«
    Maddie holte tief Luft. Niemals hatte sie ein größeres Bedürfnis verspürt, jemanden anzuschreien, aber nicht vor Em. Niemals vor Em. »Daddy hat recht. Am besten bleibst du heute Abend bei Mel, auch die ganze Nacht. Ich komme schon zurecht.«
    Em schluckte. »Bist du sicher? Ich könnte auf dich aufpassen.«
    Maddie hielt die Tränen zurück. »Danke, mein Schatz, aber ich werde einfach meine Tabletten nehmen und mich ins Bett legen. Ehrlich, lass dich von Daddy mitnehmen.«
    Em nickte zögernd. »Na gut, aber ich werde nicht die ganze Nacht dort bleiben. Ich komme rechtzeitig zurück, um dir zu helfen, wenn du aufwachst.«
    Maddie schloss sie in die Arme und zog sie fest an sich. Sie spürte, wie steif Ems Körper war. »Mir geht es gut, Em. Du kannst ruhig bei Mel bleiben.«
    »Nein.« Ems Stimme brach, und Maddie drückte sie noch fester an sich.
    »Also gut.« Maddie klopfte ihr auf den Rücken und wiegte sie wie ein Baby sanft hin und her. »In Ordnung. Daddy kann dich später nach dem Bowling abholen. Alles wird wieder gut.«
    Maddie beobachtete, wie Em an Brents Hand den Weg zum Auto zurückging und sich nach ihr umsah. Brent, dieser Hurensohn, der ihre Tochter als Entschuldigung für eine Flucht nutzte. Sie wollte ihm zuschreien: Komm jetzt her und rede mit mir ; doch statt dessen winkte sie den beiden zu, als er den Wagen rückwärts aus der Einfahrt setzte. Sie holte tief Luft und ging ins Haus.
    Sie nahm eine Schmerztablette und stellte das Pillenfläschchen in der Küche auf die Fensterbank, so dass es im Sonnenlicht bernsteinfarben schimmerte. Schön. Dann setzte sie sich einen Moment, um ihre Gedanken zu ordnen, und versuchte, nicht an Em oder schwarze Spitze oder Scheidung oder ihr Auto oder an irgend etwas anderes zu denken, das sie völlig durcheinanderbrachte.
    Es war wirklich schön, dass sie keine

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