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Die Gerüchteköchin

Die Gerüchteköchin

Titel: Die Gerüchteköchin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie
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weiß.«
    Seine Hand schloss sich fester um Em. »Und Emily ist Gott sei Dank nichts passiert.«
    »Ich weiß.«
    »Du hast noch nicht einmal eine Gehirnerschütterung, nur eine Muskelzerrung im Nacken. Du brauchst lediglich ein wenig Tylenol Drei.«
    »Ich weiß.«
    Brent seufzte, und seine Besorgtheit verwandelte sich augenscheinlich in Ärger.
    »Wir können jetzt gehen.«
    »Ich weiß.«
    Die Krankenschwester schenkte ihm ein strahlendes Lächeln und gab ihm das Schmerzmittel für Maddie. Er führte sie hinaus zu dem Cadillac und setzte Em auf den Rücksitz, bevor er sich zu Maddie umdrehte, die den Wagen anstarrte und zu begreifen versuchte, wie er von der Auffahrt, wo er den Verrat offenbart hatte, den ganzen Weg bis zum Krankenhaus zurückgelegt hatte.
    »Ich habe den Wagen saubergemacht«, sagte sie zu Brent. »Er stand in der Einfahrt.«
    »Howie hat mich abgesetzt, damit ich ihn nehmen konnte. Dein Auto steht bei Leo auf dem Hinterhof. Ich habe dort angerufen, während der Arzt bei dir war. Leo sagt, es sei ein Totalschaden. Jetzt brauchst du einen neuen Wagen.«
    Ihr Auto stand tot zwischen dem Unkraut auf dem Hinterhof einer Tankstelle. Normalerweise hätte sie das deprimiert, aber sie war zu benommen, um sich darüber Gedanken zu machen. »Ich weiß.«
    Sie stieg in den Wagen und versuchte, sich an das Gefühl eines normalen Lebens zu erinnern. Gestern.
    Er setzte sich neben sie und tätschelte ihr Knie, und sie wich zurück. »Entspann dich, Mad«, sagte er. »Bald geht´s dir wieder prima.«
    Sie nickte kurz, hörte aber sofort auf, weil der Schmerz wie ein Messer in ihren Nacken fuhr. »Ich weiß.«
    Brent stieß die Luft durch seine Zähne aus. »Kannst du auch noch etwas anderes sagen außer ›Ich weiß‹?«
    Wie wäre es mit »Deine Sympathiebezeugungen rühren mich zu Tränen«? Oder mit »Könnten wir vielleicht eine Schweigeminute für mein Auto einlegen, das von einem trotteligen Teenager auf brutale Weise ermordet wurde«? Oder mit »Hast du eine Affäre, und wenn ja, mit wem, du mieser; verlogener Hurensohn«?
    »Maddie?«
    Em saß im Wagen. »Vielen Dank, dass du uns abgeholt hast.«
    Brent seufzte und fuhr los. Tausend Jahre später bogen sie in die Einfahrt ein. Maddie saß reglos und starrte aus dem Fenster, in dem Bewusstsein, irgend etwas sagen zu müssen. Bald.
    »Maddie, wir sind da.« Brent griff an die Seite und löste ihren Sicherheitsgurt. »Mad?« Er legte seine Hand auf ihre Schulter. Sie fühlte sich an wie ein Bleigewicht.
    Richtig, sie waren da. Fast verspürte sie Mitleid mit Brent. Es konnte nicht einfach sein, so mit ihr zu reden, das war ihr klar. Sie empfand Mitgefühl, während sie beobachtet, wie er vorne um den Wagen herumging und die Tür auf ihrer Seite öffnete. Das war nett von ihm.
    »Maddie, steig jetzt aus. So schlimm geht es dir nicht, das hat jedenfalls der Arzt gesagt.«
    Auch richtig. Sie stieg aus dem Wagen. Ihre Schuhe blieben an dem aufgeweichten Teer in der Einfahrt kleben, und sie bemühte sich angestrengt, ihre Füße freizuziehen. Aber sie waren so weit weg. Und Brent war zu nahe.
    »Mom?«
    Ems Stimme hallte in ihren Ohren. Maddie fixierte den Blick auf das Gesicht ihrer Tochter und lächelte. »Ich bin okay, Liebes. Lass uns hineingehen.« Das Antiseptikum roch gut und frisch, und sie konzentrierte sich einen Moment darauf, um ihren Mann nicht anzuschreien.
    »Emily, bist du sicher, dass dir nichts fehlt?« Brent kniete sich neben ihr auf dem Gehsteig nieder und sah ihr in die Augen. In der Sorge um ihre gemeinsame Tochter machte seine gepflegte und ehrlich bemühte Erscheinung mit dieser Haartolle auf dem Kopf einen wirklich liebenswerten Eindruck. Dieser Schweinehund.
    Em nickte und hielt ihren Blick auf Maddie gerichtet. »Mir geht es gut, Daddy. Wirklich.«
    »Gut.« Er drückte sie an sich, küsste sie auf die Wange und richtete sich auf, um ihr nachzusehen, wie sie auf die Veranda lief. Erst danach wandte er den Blick zu Maddie. »Mad, du solltest auch hineingehen. Bei mir wird es heute Abend spät werden. Bestell eine Pizza und lass es dir gutgehen. Warte nicht auf mich.«
    Maddie trat neben ihn, und in dem Versuch, ihr auf die Schulter zu klopfen, glitt seine Hand mit kräftigem, unbeholfenem Tätscheln über ihren Oberarm. Fass mich bloß nicht an , dachte sie, und der plötzliche Anflug von Wut war erfrischend und wohltuend nach der trüben Benommenheit, die sie wenige Augenblicke zuvor empfunden hatte. Sie hielt inne und wartete, bis

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