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Die Gerüchteköchin

Die Gerüchteköchin

Titel: Die Gerüchteköchin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie
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und kleine Metallsplitter fielen klirrend auf den Boden. Sie stieg aus und fühlte sich schwindelig. Immer schön langsam . Alles um sie herum schien zugleich heller und unschärfer zu sein. Übervorsichtig ging sie zu dem anderen Wagen. Unter ihren Schuhen knirschten Glasscherben. Aus dem Radio plärrte nervtötendes Geschrei, und Maddie wünschte, sie könnte auch losschreien, aber das würde ihr zu große Schmerzen bereiten.
    Der Fahrer saß stöhnend und den Kopf zwischen den Händen haltend auf dem Sitz, und sie beugte sich zu ihm, um zu sehen, ob es ihm halbwegs gutging. Er war ein blasser, schlaksiger Junge mit blonden Haaren aus der High-School, den sie erkannte, ohne ihm einen Namen zuordnen zu können, da er nicht ihre Klasse besuchte.
    »Bist du in Ordnung?« fragte sie. »Hast du dir den Kopf gestoßen? Warst du angeschnallt?«
    »Mein Auto. Ich bin voll in Sie reingefahren. Mein Auto!«
    »Dein Radio funktioniert jedenfalls noch.« Du Trottel. Der Ärger, den sie die ganze Zeit unterdrückt hatte, bahnte sich wie eine Flutwelle den Weg nach draußen, und beinahe hätte sie ihn angeschrien, erinnerte sich jedoch rechtzeitig daran, dass auch er in den Unfall verwickelt war und dass es keinen Sinn hatte, ihn noch zusätzlich fertigzumachen, auch wenn er ein rücksichtsloser Idiot war. C.L. hatte bei seinen Unfällen wenigstens nur Geländer und Gräben in Mitleidenschaft gezogen und keine anderen Leute. Der Junge stöhnte erneut und wich ihrem Blick aus. Sie richtete sich auf und ging zu ihrem Wagen zurück, um den Schaden zu betrachten.
    Er war hinüber. Der Kofferraum war bis zur Rückbank eingedrückt, beide Rücklichter waren völlig zertrümmert. Auch wenn sie von Autos keine Ahnung hatte, war ihr klar, dass dieses hier niemand mehr reparieren würde. Es war zu alt.
    Sie verspürte noch immer größte Lust, den Jungen anzubrüllen. Dreimal war er ihr zu nahe gekommen, das letzte Mal definitiv.
    Em stieg aus. »Wahnsinn.«
    Mein Auto.
    »Kriegen wir jetzt ein neues Auto?« fragte Em. Der Junge gesellte sich zu ihnen. »Glaubst du, dass deine Versicherung dafür aufkommt?« Maddie wandte sich ihm zu. Ich könnte dich auf der Stelle umbringen. Sie begann, mit vorsichtigen, bedächtigen Schritten um ihren Wagen herumzugehen.
    Der Junge folgte ihr, und plötzlich tauchte die Polizei auf. Sie ließ sich in ihr Auto sinken und lehnte sich mit der Stirn gegen das Steuer. Der Officer, ein junger Mann, der vor fünf Jahren durch ihren Kunstabschlusskurs gefallen war, fragte sie nach ihrem Führerschein, und Em fischte die Papiere aus Maddies Handtasche. Er war höflich, stellte jedoch zu viele Fragen. Maddie war so verwirrt, dass er sich nach ihrem Wohlbefinden erkundigte.
    »Ich wollte in diesem Wagen begraben werden«, sagte sie, woraufhin er zum Funkgerät griff, um angesichts augenscheinlicher Gehirnerschütterung einen Krankenwagen anzufordern.
    Brent, groß, dunkel, kraftstrotzend und selbstsicher, traf sie in der Notaufnahme an. Ich war auf dem Weg zu dir ; wollte sie ihm sagen, aber er ergriff als erster das Wort.
    »Ich werde mich um alles kümmern.« Er entfernte sich, um mit tiefer, ernster Stimme mit dem jungen Arzt und der noch jüngeren Krankenschwester zu sprechen.
    Ich hasse dich , schoss es Maddie durch den Kopf, aber es schien nicht der richtige Zeitpunkt zu sein, um dies vor Em hier laut auszusprechen. Der Raum roch nach Desinfektionsmittel und Alkohol, und sie hatte einen metallischen Geschmack im Mund von der Medizin, die man ihr verabreicht hatte. Ihr war kalt, der Untersuchungstisch war zu hoch, und sie wollte nach Hause, aber Brent redete noch immer mit dem Arzt.
    Sie betrachtete ihren Ehemann. Würde eine andere Frau ihn begehren? Er war ein wenig dick geworden, aber angesichts seiner Größe, Stärke und Jungenhaftigkeit noch immer gutaussehend. Diese dunkle Locke, die ihm ständig in die Augen fiel. Diese neckische Haartolle oben auf seinem Kopf. Diese Grübchen. Dieses freche Lächeln. Dieser Schweinehund. Mit gestrafften Schultern kam er wieder zu ihr, und die Krankenschwester folgte ihm mit bewunderndem Blick. Maddie zog sich ein wenig zurück, als er nähertrat.
    Er sagte etwas zu ihr, und sie versuchte, ihn aus weiter Ferne zu fokussieren.
    »Mach dir keine Sorgen, es war nicht deine Schuld«, sagte er, den Arm um Em gelegt, die sich ergeben an ihn lehnte.
    »Ich weiß.«
    »Der Junge ist nicht versichert, aber unsere Versicherung wird für den Schaden aufkommen.«
    »Ich

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