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Die Gerüchteköchin

Die Gerüchteköchin

Titel: Die Gerüchteköchin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie
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Faraday?«
    »Wir waren zusammen auf der High-School.« Maddie kam sich töricht vor. »Ich bin -«
    »Ich weiß, wer du bist«, sagte Sheila. »Ich bin nur... überrascht.«
    Maddie zog einen Stuhl unter dem Küchentisch hervor und setzte sich, weil das Stehen zuviel von der für dieses Telefongespräch notwendigen Energie in Anspruch nahm. »Ich weiß, wir waren nie eng befreundet, und ich möchte dich auch nicht belästigen, aber ich brauche deinen Rat.«
    »Meinen Rat?« Sheilas Stimme stieg eine Oktave höher. »Du brauchst meinen Rat?«
    Maddie gab es auf, taktvoll zu sein, da dies die Sache offensichtlich nur erschwerte.
    »Sheila, ich brauche den Namen eines guten Scheidungsanwalts. Kennst du einen?«
    »Du willst dich scheiden lassen?« Sheila erreichte beinahe das hohe C.
    »O nein«, sagte Maddie schnell. »Ich frage für meine Nachbarin.«
    »Ach, richtig, Gloria Meyer. Ich dachte, sie hätte Wilbur Carter engagiert.«
    »Mutter meinte, das sei keine gute Idee gewesen«, antwortete Maddie, erleichtert, endlich die Wahrheit zu sagen.
    »Da hat deine Mutter recht«, meinte Sheila. »Sag Gloria, sie soll sich an Jane Henries wenden. Bei meiner Scheidung war sie großartig. C.L. wusste gar nicht, wie ihm geschah. Sie hat ihre Kanzlei in Lima. Warte, ich glaube, ich habe die Nummer noch.«
    Zwanzig Minuten später hatte Maddie eine Anwältin.
    »Maddie Faraday?« fragte Jane. »Ihrem Mann gehört diese Baufirma in Frog Point.«
    »Ja, ein Teil davon«, setzte Maddie an.
    »Ein paar meiner Verwandten wohnen bei Ihnen in der Nähe. Sie haben meinem Neffen Kunstunterricht gegeben. Und Sie wollen sich scheiden lassen?«
    »Ja, in der Tat.« Maddie war nicht sicher, wo der Zusammenhang zwischen Kunst und Scheidung lag, aber für einen Rückzieher war sie bereits zu weit gegangen. »Können Sie mir helfen, Mrs. Henries?«
    »Selbstverständlich.« Maddie hörte sie lachen. »Sagen Sie Jane zu mir. Heute ist mein Terminkalender voll, aber Sie können am Montag herkommen -«
    »Montag wäre gut -«
    »- und in der Zwischenzeit besorgen Sie sich alle Finanzunterlagen, die Sie finden können, damit ich weiß, worauf wir es abgesehen haben -«
    »Ich möchte nur das Sorgerecht -«
    »- damit uns nichts entgeht. Wir sprechen von unüberbrückbaren Differenzen, nehme ich an?«
    »Oh, ja«, sagte Maddie. »Sie sind unüberbrückbar. Ich will ihn tot sehen.«
    Jane Henries lachte erneut. »Dabei kann ich Ihnen nicht helfen, aber wenn Sie mir die Unterlagen besorgen, kann ich ihn für Sie ruinieren. Manchmal ist das besser.«
    »Ich möchte ihn nicht ruinieren -« begann Maddie.
    »Natürlich möchten Sie das. Sie haben ein Kind, das ein College besuchen soll. Er wird wieder heiraten und eine neue Familie gründen, und was wird dann aus Ihrer Tochter?«
    »Er würde niemals -«
    »Natürlich würde er. Besorgen Sie mir die Unterlagen.«
    Brent würde nie aufhören, sich um Em zu kümmern. Niemals. Oder doch? »In Ordnung«, sagte Maddie. »Was immer Sie wollen.«
    »Gut«, antwortete Jane. »Das ist die richtige Einstellung.«
    Als Em eine Viertelstunde später die Treppe herunterkam, schenkte Maddie gerade Milch in ein Glas der Familie Feuerstein, die Menge mit dem Auge bis auf dreieinhalb Zentimeter bis zum Rand abmessend, so dass sie Em die nötige Menge Calcium verabreichen konnte, ohne ihr eine mehr als angemessene Chance zu geben, alles über den Tisch zu verschütten. Dies verlangte Konzentration, abgesehen von Finanzunterlagen und Anwälten und Scheidung und der Frage, wie sie für Em das College bezahlen sollte, wenn Brent mit irgendeiner Frau in schwarzer Spitzenunterwäsche einen Haufen neuer Kinder in die Welt setzte, also widmete sie der Milch ihre volle Aufmerksamkeit.
    Em schlüpfte auf ihren Stuhl und sah Maddie über den Rand ihrer Brille mit wachsamen Augen an. »Wie geht es dir?«
    »Ganz prima«, antwortete Maddie so fröhlich wie möglich. Frühstück war nicht der richtige Zeitpunkt, einem Kind mitzuteilen, dass es bald ein Scheidungskind sei. »Mir geht es großartig.«
    »Tut dein Kopf noch weh?«
    »Nein«, log Maddie. »Mit den Pillen wie weggeblasen.«
    Erleichtert stieß Em die Luft aus und ließ ihre Schultern sinken. »Das ist gut. Ich habe Hunger.«
    Maddie stellte die Milch vor sie hin. »Wie war es denn gestern Abend?«
    »Wir haben Filme gesehen.« Em rutschte ihren Stuhl an den Tisch heran. »Wir glauben, Mrs. Meyer ist ein Vampir.«
    Maddie hob die Augenbrauen. Gloria ein Vampir?

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