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Die Gerüchteköchin

Die Gerüchteköchin

Titel: Die Gerüchteköchin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie
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ein Streuner durch die Gegend.«
    Noch einmal davongekommen, sackte Maddie gegen die Wand.
    »Um zehn Uhr morgens?«
    »Nun ja, nicht direkt. Candace hat ihn gestern Abend gesehen. Sie hat es mir heute morgen erzählt.«
    »Was hast du denn schon wieder in der Bank gemacht?«
    »Einen Scheck eingelöst. Wirklich, Maddie, sei vorsichtig. Vor allem, wenn Brent so spät wie letzte Nacht nach Hause kommt.«
    Wie hatte sie das schon wieder herausgefunden? »Mom, das war nur eine Nacht.«
    »Nun, ein Streuner braucht nur eine Nacht, und prompt liegst du ermordet in deinem Bett, gerade du, wo du schon eine Kopfverletzung hast. Wie geht es deinem Kopf überhaupt?«
    »Gut, danke, Mutter.« Ihre Mutter als führende Drehbuchautorin für Horrorszenarien. Wenn sie nur wüsste.
    »Schließt du bitte deine Türen ab?«
    Maddie gab sich geschlagen. »Ja, versprochen. Ich muss jetzt Schluss machen. Ich bin mit Treva verabredet.«
    »Warte, was geht eigentlich bei Treva und Howie vor sich?«
    »Das Übliche wie bei allen glücklich verheirateten Paaren«, erwiderte Maddie.
    »Das denke ich nicht«, meinte ihre Mutter. »Gestern Abend haben sie sich im Bowlingcenter heftig gestritten.«
    »Im Bowlingcenter?« Ihre Autos hatten auf dem Parkplatz gestanden. »Was haben sie denn im Bowlingcenter gemacht?«
    »Esther sagt, dass Lori Winslow sagt, dass Mike Winslow dort war und gesagt hat, dass Howie mit Brent sprach, als Treva hereinkam und es plötzlich Krach gab.« Die Stimme ihrer Mutter klang wissbegierig. »Hat sie dir nichts erzählt?«
    »Nein«, antwortete Maddie. »Und ich werde sie auch nicht danach fragen, du brauchst also gar nicht mehr weiterzubohren. Verheiratete Menschen streiten sich nun einmal.«
    Ihre Mutter schlug eine andere Taktik ein. »Warum war Howie denn so wütend auf Brent? Gibt es Ärger in der Firma?«
    Überall, nur nicht in der Firma, wollte Maddie sagen, erwiderte jedoch statt dessen: »Nein. Du weißt doch, wie die Leute Klatsch lieben. Sie machen aus einer Mücke einen Elefanten.«
    »Esther sagte, dass Lori sagte, dass Mike sagte, dass Treva aussah wie der leibhaftige Tod.«
    »Esther sollte sich besser um ihr Leben sorgen. Ich muss jetzt wirklich Schluss machen.«
    »Du gehst mit Treva aus? Ist das vernünftig? Wie geht es deinem Kopf? Bist du wohlauf?«
    »Mir geht es gut«, wiederholte Maddie. »Oh, ich habe dein Auto noch. Wir bringen es dir vorbei.«
    »Wenn du den Wagen brauchst, Maddie, kannst du ihn noch behalten. Ein bisschen Bewegung tut mir gut.«
    »Ich brauche ihn nicht.« Maddie fühlte sich zwischen Schuldgefühlen und Ärger hin- und hergerissen. Ihre Mutter war so lieb, wenn sie keinen Klatsch verbreitete; sie hatte keine Tochter verdient, die Lügen erzählend kurz vor der Scheidung stand und sarkastische Gedanken hegte. »Treva wird mich überall hinfahren.«
    »Das ist nett von ihr, Liebes. Amüsiert euch schön. Und lass mich wissen, was sie erzählt. Gib auf deinen Kopf acht.«
    Wie? wollte Maddie fragen, tat es aber nicht, weil sie wusste, dass sie, würde sie ihr Schicksal herausfordern, am Ende mit einem Motorradhelm durch die Stadt stapfen würde. »Das werde ich«, sagte sie und ging zu Em hoch, um sie zu bitten, sich fertig zu machen.
    Wie ein Schießhund nach Brent Ausschau haltend fuhr C.L. die Main Street hinunter, entschlossen, ihn zu fassen zu kriegen und seine Frau zu vergessen. Maddie hatte ihm eine äußerst üble Nacht voller Sorgen und heißer Träume beschert, und jetzt war er müde und verdrießlich und angesichts seiner bevorstehenden Abreise aus der Stadt ein wenig verzweifelt.
    Brent machte es ihm nicht gerade einfach. Schon nach neun, und er war nicht in der Baufirma, also was für ein Geschäftsmann war er? Ja, Brent sei dagewesen, hatte ihm die blonde Sekretärin erklärt. »Sie haben ihn gerade verpasst, Mr. Sturgis«, hatte sie zuckersüß gezwitschert. »Vor zehn Minuten ist er zur Bank gefahren. Zur First National auf der Main Street. Im Zentrum.« Als wäre Frog Point groß genug, um ein Zentrum zu haben. »Eine Straße und drei Ampeln machen noch kein Zentrum«, hatte er zu der Sekretärin sagen wollen, aber es erschien ihm ungerecht, seinen Ärger an ihr auszulassen, deshalb hatte er den Mund gehalten und sich auf den Weg zur Bank gemacht.
    Hier kehrte sein Glück zurück. Er fuhr gerade an der First National vorbei, als Brent im Anzug und mit einer grauen Sporttasche in der Hand heraustrat. C.L. bremste ab, um am Straßenrand anzuhalten, aber die

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