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Die gesandte der Köingin Tess 2

Die gesandte der Köingin Tess 2

Titel: Die gesandte der Köingin Tess 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cook
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er seine erste Frau los ist.«
    Erschrocken sah ich über ihre Schulter hinweg Jeck an. »Nein, danke sehr«, entgegnete ich hastig, da mir klar war, worauf das hier hinauslief. »Wir müssen weiter.«
    »Unsinn«, plapperte sie. »Nur eine Tasse Tee. Wird Euch guttun und Euch richtig aufwärmen. Und ich bin oft so einsam hier draußen.«
    Jeck nahm ihre Hand und half ihr vom Floß. »Ich glaube, das ist eine gute Idee«, sagte er zu meiner Überraschung. »Vielleicht dürften wir Eure Gastfreundschaft sogar für ein paar Tage in Anspruch nehmen?«
    »Was …?«, stammelte ich.
    »Oh, großartig. Wunderbare Idee!«, rief die alte Frau aus und klatschte in die runzligen braunen Hände. »Wir können uns unterhalten, und ich kann Euch zeigen, wie man Seesternkekse bäckt. Das Geheimnis sind die Eier. Man muss Eier von braunen Hennen nehmen. Nicht von denen mit weißen Schwanzfedern. Sie müssen ganz braun sein, versteht Ihr?«
    Ich geriet allmählich in Panik. Er machte wohl Witze. »Aber warum denn nur, Hauptmann?«, fragte ich besorgt.
    »Du meine Güte!«, rief die Alte und hielt mit einer knorrigen Hand ihren Hut fest. »Hauptmann seid Ihr? Wo sind Eure Männer? War wohl nur ein kleines Boot, was? Nur Ihr und das Frauchen?«
    »Er ist nicht mein Ehemann«, sagte ich. Jeck beugte sich vor, als ich Anstalten machte, vom Floß zu steigen, und stützte mich doch tatsächlich, als ich die Füße auf den Sand stellte. Ich schwankte einen Moment lang, bis ich das Gleichgewicht fand. Ich blickte zu meinem angepeilten Busch hinüber und dann zu ihm auf. »Danke«, murmelte ich.
    »Ich reise weiter in die Hauptstadt«, sagte er, »und schicke dir ein Pferd hierher.«
    Anspannung durchfuhr mich, als ich begriff. Er hatte vor, mich hier zurückzulassen, ja, genau das würde er tun. »Ich komme mit dir«, erklärte ich hastig.
    Er presste die Lippen zusammen, so dass sie hinter seinem schmutzigen Bart verschwanden. »Ich werde ohne dich schneller vorankommen.«
    »Ich bin diejenige, die uns so rechtzeitig hierhergeschafft hat, dass wir überhaupt noch etwas tun können«, protestierte ich, und es war mir gleich, was die Alte denken mochte. »Ich bleibe nicht hier.«
    Die alte Frau spähte unter ihrer breiten Hutkrempe hervor zu mir auf und nahm mich beim Arm. »Ach, mein Sohn wird Euch gefallen«, sagte sie. »Niemand fängt so gut Fische wie mein Junge. Prächtiger, starker Mann. Kümmert sich sehr gut um seine alte Mutter, ja, das tut er.«
    Jeck löste ihre Finger von mir, und als er mich ein paar Schritte beiseiteführte, begann die Alte unter dem Floß herumzustochern. »Du hast gesagt, du wärst bereit, dich und dein Spiel zu opfern, wenn das Leben deiner Schwester davon abhinge«, hielt er mir meine eigenen Worte vor. »Jemand von uns muss so schnell wie irgend möglich in die Hauptstadt. Du kannst nicht mithalten.«
    »Mir geht es gut«, behauptete ich und spürte, wie meine Knie vor Hunger und Erschöpfung zu zittern begannen. »Ich bleibe nicht hier und warte, bis mich jemand abholt, wie irgendeine schwache … alberne …«
    »Prinzessin?«, beendet er den Satz für mich. Dann wurde sein Blick hart. »Ich werde keine Rücksicht auf dich nehmen.«
    »Schön«, fuhr ich ihn an. Meine Kehle schmerzte, und ich legte die Hand an den Hals.
    Jeck blickte über meine Schulter zu der Frau hinüber, die vor sich hin murmelte, den Blick auf die toten Dinge gerichtet, die angespült worden waren. Er trat von einem Fuß auf den anderen, hob die Hand und ließ sie wieder sinken, als hätte er eine Entscheidung getroffen. »Tess«, sagte er leise, »dein Puntabiss ist zugeheilt, aber er wird schlimmer.«
    Mir stockte der Atem, und ich starrte ihn an. Woher wusste er das?
    »Er macht deine Magie unberechenbar«, fuhr er fort und ließ Angst in mir aufzüngeln. »Es hätte dir niemals möglich sein dürfen, den Wind zu rufen. Kein Spieler kann mehr als eine leichte Brise halten. Du hast einen Wirbelsturm heraufbeschworen.«
    Ich sagte nichts, denn ich fürchtete, er könnte erraten, dass der Sturm immer noch in meinem Geist steckte. »Das ist der überhöhte Pegel«, erwiderte ich leise. »Der wird wieder absinken, es dauert nur eine Weile. Es geht mir gut.«
    Jecks Haltung wirkte gequält, als winde er sich innerlich. »Tess«, sagte er, und seine Stimme war so voller Mitleid, dass mir eiskalt wurde. »Es tut mir leid. Du hast den Wind nicht mit Hilfe irgendeines Grundpegels gerufen, und dieser Todesimpuls gestern war sogar für

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