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Die gesandte der Köingin Tess 2

Die gesandte der Köingin Tess 2

Titel: Die gesandte der Köingin Tess 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cook
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Wintergarten«, sagte sie, und ich setzte mich in Bewegung, während Hauptmann Resh höflich protestierte.
    »Er ist schon den ganzen Vormittag da drin!«, fuhr Heather fort und rannte beinahe, um mit mir Schritt zu halten. Sie war meine beste Freundin und Informantin, seit sie acht und ich sechs Jahre alt gewesen war. Sie konnte mir straflos alles erzählen, was ich wissen wollte, seit alle Welt sie für eine Närrin hielt, weil sie sich in einer einzigen Nacht mit gleich zwei Männern hatte erwischen lassen.
    »Sie sehen aus wie Schurken«, plapperte sie, und Hauptmann Reshs Miene nahm einen gequälten Ausdruck an, »aber sie riechen nach Fisch. Einer von ihnen sieht geradezu gut aus. Ringe und Schmuck trägt er. Ich habe versucht, dort hineinzukommen, aber die Wachen lassen nicht einmal eine Küchenmagd mit Wein durch.«
    Heather schmollte atemlos – eine seltene Kunst, doch sie schaffte es tatsächlich, obwohl sie keuchte, solche Mühe hatte sie, mit mir mitzuhalten. Ich ging langsamer, damit sie kunstvoller schmollen konnte. Jeck beobachtete sie mit unverhohlener Faszination. »Er ist ein Pirat, Heather«, entgegnete ich trocken. »Er hat mich gefesselt und versucht, mich zu töten.«
    Sie schnappte nach Luft und blieb stocksteif stehen. Jeck hielt abrupt an, um nicht gegen sie zu prallen – genau, wie sie es geplant hatte. Sein Ellbogen stieß trotzdem gegen ihre Brust, und er senkte den Kopf und entschuldigte sich, wobei er überraschend tief errötete. Ich hielt nicht inne, denn ich wollte so schnell wie möglich in den Wintergarten. Metall klirrte leise, und Leder knirschte, als Hauptmann Resh und Jeck mir nacheilten.
    Meine Miene blieb ruhig, aber ich kochte innerlich. Sie waren den ganzen Vormittag dort drin gewesen, während meine Schwester irgendwo litt. Duncan war nicht bei ihnen, denn das hätte Heather mir sofort erzählt. Gott, bitte, lass ihm nichts geschehen sein.
    »Tess!«, jaulte Heather, die sich endlich von Jeck losreißen konnte und mir nachlief. »Ihr seid nicht gesellschaftsfähig. Ihr starrt vor Dreck! Bitte um Vergebung, aber so ist es!«, rief sie aus.
    »Prinzessin«, unterbrach Hauptmann Resh sie, »ich muss protestieren.«
    »Und ich bestehe darauf«, erklärte ich, ohne den Schritt zu verlangsamen. Jeck hatte inzwischen aufgeholt, und Heather runzelte nachdenklich die Stirn, während sie sich vermutlich überlegte, wie sie dafür sorgen könnte, dass er noch einmal gegen sie prallte. Sie war eine sehr kluge Frau, brauchte aber wirklich dringend einen Ehemann. Ich durfte nicht vergessen, ihr zu sagen, dass Jeck unfähig war, sich eines anderen Menschen anzunehmen, außer vielleicht, wenn er einen Weg fände, sie zu benutzen. Dass sie niemals die Geborgenheit seiner Arme um sich spüren würde, außer, er sah darin einen Vorteil für sich. Dass sie nie Trost und Fürsorge von ihm bekommen würde, außer, er wollte sie dazu bringen, ihm etwas zu zeigen. Dass sie nie sehen würde, wie sehr sein Lächeln ihn veränderte, außer, er wollte sie damit in falscher Sicherheit wiegen. Doch da er in seiner Uniform so attraktiv aussah, so mächtig und wissend, würde sie sich vermutlich nicht darum scheren.
    »Euer Hoheit«, versuchte der Offizier meiner Schwester es erneut. »In Eurem Zustand könnt Ihr keine Gäste empfangen. Ich rate dringend dazu, Euch bis zum Abendessen zu gedulden.«
    Zorn flammte in mir auf, den ich rasch zügelte. Ich hielt inne, und Jeck wich Heather aus. Hauptmann Reshs Augen weiteten sich, und er blieb vor mir stehen. Er wusste, dass er zu weit gegangen war.
    »Diese Männer sind keine Gäste«, sagte ich leise. »Sie sind Diebe und Mörder. Ich werde gewiss nicht mit ihnen speisen. Sie werden meinen Palast in spätestens einer Stunde verlassen haben.«
    »Jawohl, Euer Hoheit«, sagte er steif, den Blick auf einen Punkt oberhalb meiner rechten Schulter gerichtet. Ich konnte es nicht ausstehen, wenn Bedienstete das taten. »Diebe und Mörder. Deshalb dränge ich Euch ja –«
    Ich trat einen angriffslustigen Schritt vor und rang das aufgeregte Schwatzen in meinem Kopf nieder. »Hauptmann«, warnte ich, »ich bin innerhalb von zwei Tagen von der Gelbspitze bis hierher gelaufen, um diese Leute einzuholen und mit ihnen zu sprechen. Ich hoffe doch, dass Ihr Euren Männern zutraut, für meine Sicherheit zu sorgen, solange ich mich in meinem eigenen Palast befinde.«
    »Jawohl, Prinzessin«, sagte er, ohne den Blick von der Stelle an der Wand hinter mir zu

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