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Die gesandte der Köingin Tess 2

Die gesandte der Köingin Tess 2

Titel: Die gesandte der Köingin Tess 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cook
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hinter mir ließ und mich inmitten meines Volkes verlor. Die Stimme des schwatzenden Windes in meinem Kopf hob und senkte sich, während der Zephir offenbar Gedanken nachhing, die er nicht mit mir teilen wollte. Ich unterdrückte ihn energisch und ließ ihn gar nicht erst Fuß fassen. Obwohl es noch so früh war, ging es auf den Straßen schon recht laut zu, denn die Kaufleute bereiteten ihre Waren vor, und im grauen Morgenlicht wurden die ersten raschen Geschäfte getätigt, überall herrschten eine ungewöhnliche Anspannung, scharfe Worte und hitzige Stimmung.
    Ich schloss mich dem Strom nervöser Menschen an, die auf das Haupttor zuströmten. Die Gesprächsfetzen, die ich aufschnappte, drehten sich um das Königspaar, und die vielen Begrüßungen und Fragen, die den heimkehrenden Männern in Costenopolier Uniformen zugerufen wurden, ließen mich immer wieder aufhorchen. Es lag Sorge darin, aber keine Angst. Eine Bereitschaft, hart zu handeln, aber keine Rachsucht. Es war völlig richtig von mir gewesen, den Leuten die Wahrheit zu sagen.
    Mein Herz schlug schneller, als ich mich dem bewachten Tor näherte, doch ich konnte ungehindert passieren. Die drei Pferde, die hinter mir hertrotteten, zogen ein paar neugierige Blicke auf sich, weiter nichts. Die Luft wurde gleich frischer, als ich das Tor hinter mir ließ und schnurstracks den kaum genutzten Weg in Richtung Saltolz einschlug. Die meisten Leute hatten sich nach Norden gewandt, ins Landesinnere: Karren und Wagen, Menschen mit Bündeln auf dem Rücken. Andere drängten sich auf dem Weg in die Stadt an mir vorbei, begierig auf Handel und Neuigkeiten. Die aufgehende Sonne schien mir ins Gesicht, gab aber nur wenig Wärme ab. Der Morgennebel hatte sich verzogen, und ich wandte den Blick dem Hafen zu.
    Anspannung überfiel mich. Die Kellys Saphir wartete mit gerefften Segeln im Hafen die Ebbe ab. Ich schauderte, als ich mir vorstellte, wie das Fernrohr auf mich gerichtet wurde, doch das Gefühl wich rasch der Erleichterung. Ich war sicher, dass sie mich gesehen hatten und Alex und Contessa für die nächsten Stunden in Sicherheit waren. Jemand würde mich an der Straße nach Saltolz treffen, und wenn ich das Lösegeld übergeben hatte, würde ich die beiden nach Hause bringen. Danach konnten Kavenlow und Jeck abschlachten, wen sie wollten.
    Allmählich blieben der Lärm und Gestank der unteren Stadtteile hinter mir zurück und wichen der kühlen Stille, unterbrochen vom Wind und fröhlichem Vogelgezwitscher. Ich rollte unter den alten Bäumen dahin. Der Hufschlag der vier Pferde war leiser, als ich erwartet hatte, der Weg noch feucht vom letzten Frühlingsregen.
    Eine verwirrende Mischung aus stoischer Ergebenheit und absoluter Anspannung erfüllte mich, während ich über Land rumpelte. Meine Finger tasteten immer wieder nach der geflochtenen Lederpeitsche um meine Taille und den drei Wurfmessern. Ich hatte keine Pfeile, und wenn ich Jeck darum gebeten hätte, mir ein paar zu überlassen, nachdem Kavenlow mein Zimmer ausgeräumt hatte, hätte ich damit nur sein Misstrauen erregt. Außerdem hatte Jeck sich schon einmal geweigert, mir Gift zu geben, und zwar mit derselben Begründung wie Kavenlow.
    Die Geräusche des Wagens und der Pferde hinter mir wirkten hypnotisch. Ich hielt ein langsames Tempo ein, obwohl ich am liebsten durch den Wald geprescht wäre, als sei ich auf der Flucht vor dem Feuer. Die wenigen Menschen, die zu Fuß und mit Gütern aus der Stadt beladen vor mir durch das Tor gegangen waren, hatte ich bald mit gesenktem Kopf überholt, damit mich niemand erkannte. Es waren nur ein paar Reisende unterwegs, weil die Straße lediglich nach Saltolz führte, und wenn man nicht gerade Vieh dabeihatte, war es einfacher, die Halbinsel per Schiff zu umfahren, als sie zu überqueren.
    Ich fuhr den ganzen Morgen lang weiter, während die klamme Feuchtigkeit unter den Bäumen aufstieg und zu Wolken wurde. Je weiter ich kam, desto einsamer und schuldiger fühlte ich mich, weil ich Kavenlow belogen hatte. Mein Magen zwickte vor Hunger, aber ich hatte nichts zu essen mitgenommen, und selbst wenn, hätte ich wohl nichts heruntergebracht. Ich wusste, dass der kleine Strom, den Kavenlow auf der Karte geortet hatte, nicht mehr weit sein konnte, und es überraschte mich nicht, als ich dort auf eine zweifelhaft aussehende Brücke stieß. Es war unvorstellbar, dass ein Wagen sie überwinden könnte, geschweige denn ein so schwer beladener wie der meine. Ich erinnerte mich an

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