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Die Geschichte Der Kinder Hurins. Sonderausgabe.

Die Geschichte Der Kinder Hurins. Sonderausgabe.

Titel: Die Geschichte Der Kinder Hurins. Sonderausgabe. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ronald Reuel Tolkien
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jetzt, um den Bauch Glaurungs zu finden, auf welche Art auch immer. Wer will mich begleiten? Ich brauche nur wenige mit starken Armen und noch stärkerem Mut.«
    Da trat Dorlas vor und sagte: »Ich werde mit dir gehen, Herr. Denn ich würde es immer vorziehen, dem Feind entgegenzugehen, als auf ihn zu warten!«
    Doch niemand sonst hatte es eilig, dem Aufruf zu folgen; denn die Furcht vor Glaurung war groß, und überdies hatte der Bericht der Kundschafter, die ihn gesehen hatten, die Runde gemacht und war im Erzählen noch gewachsen. Da rief Dorlas aus: »Höret, Männer von Brethil, es ist nur offensichtlich, dass die Ratschläge Brandirs nutzlos waren, um in dieser Zeit gegen das Böse zu kämpfen. Man entgeht ihm nicht, indem man sich versteckt. Will niemand von euch den Platz von Handirs Sohn einnehmen, damit nicht Schandeüber das Haus Haleth komme?« So wurde Brandir, der in der Tat den erhöhten Sitz des Oberhauptes dieser Versammlung einnahm, aber unbeachtet blieb, dem Spott preisgegeben, und sein Herz füllte sich mit Bitterkeit; denn Turambar wies Dorlas nicht zurecht. Doch ein Mann namens Hunthor, ein Verwandter Brandirs, stand auf und sagte: »Es war böswillig, Dorlas, so zu sprechen und unseren Herrn zu beschämen, dessen Glieder durch ein böses Geschick nicht tun können, was sein Herz verlangt. Gib Acht, dass sich nicht durch irgendeine Wendung an dir das Gegenteil erweist! Und wie kann jemand behaupten, seine Ratschläge seien nutzlos, wenn sie niemals befolgt wurden? Du, sein Lehnsmann, hast sie immer in den Wind geschlagen. Ich sage dir: Glaurung kommt jetzt zu uns, wie er zuvor nach Nargothrond gekommen ist, weil unsere Taten uns verraten haben, wie Brandir es befürchtet hatte. Aber weil dieses Elend nun näher rückt, werde ich, mit deiner Erlaubnis, Sohn Handirs, im Namen von Haleths Haus mit euch gehen.«
    Da sagte Turambar: »Drei sind genug! Euch beide nehme ich mit. Jedoch, Brandir, ich achte dich nicht gering. Sieh! Wir müssen in aller Eile aufbrechen, und unsere Aufgabe erfordert starke Glieder. Mich dünkt, dein Platz ist bei deinem Volk. Denn du bist klug und kannst Menschen gesund machen, und es mag sein, dass es gar bald einen großen Bedarf an Klugheit und Heilkunst geben wird.« Aber diese Worte, obwohl freundlich gesprochen, verbitterten Brandir nur noch mehr, und er sagte zu Hunthor: »Gehe denn, aber nicht mit meinem Segen. Denn es liegt ein Schatten auf diesem Mann, und er wird euch zu einem bösen Ende führen.«
    Turambar hatte es jetzt mit dem Aufbruch sehr eilig; als er aber zu Níniel kam, um ihr Lebewohl zu sagen, klammerte sie sich an ihn und weinte bitterlich. »Geh nicht fort, Turambar, ich bitte dich«, sagte sie. »Fordere den Schatten nicht heraus, vor dem du geflohen bist. Nein, nein, fliehe weiter und nimm mich mit dir, weit weg von hier!«
    »Níniel, Liebste«, antwortete er, »wir können nicht weiter fliehen, du und ich. Wir sind in diesem Land umzingelt. Und selbst wenn ich fortginge und diese Menschen, die uns geholfen haben, im Stich ließe, ich könnte dich doch nur in die obdachlose Wildnis führen, was deinen Tod und den unseres Kindes bedeuten würde. Hundert Wegstunden liegen zwischen uns und irgendwelchen Ländern, in die der Schatten noch nicht reicht. Doch sei ganz getrost, Níniel. Denn ich sage dir: Weder du noch ich werden von diesem Drachen getötet werden noch von irgendeinem anderen Feind aus dem Norden.« Da hörte Níniel zu weinen auf und verfiel in Schweigen, doch ihr Kuss war kalt, als sie sich trennten.
    Dann begaben sich Turambar, Dorlas und Hunthor raschen Fußes zum Nen Girith, und als sie dort anlangten, stand die Sonne tief im Westen, und die Schatten waren lang. Die letzten beiden der Kundschafter erwarteten sie dort.
    »Du kommst nicht zu früh, Herr«, sagten sie, »denn der Drache ist herangekommen und hatte, als wir fortgingen, den Rand der Teiglin-Schlucht schon erreicht und starrte voll Hass über das Wasser. Noch ruht er, aber er bewegt sich meist bei Nacht, und spätestens vor Tagesanbruch können wir mit seinem Vorstoß rechnen.«
    Turambar blickte über die Wasserfälle des Celebros, sah die Sonne sinken und von den Ufern des Flusses schwarze Rauchfahnen aufsteigen. »Wir haben keine Zeit zu verlieren«, sagte er, »doch diese Nachrichten sind gut. Ich fürchtete nämlich, er würde in der Gegend herumschnüffeln, und wenn er nach Norden ziehen würde und zu den Stegen und zur alten Straße in die Niederungen käme, dann

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