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Die Geschichte Der Kinder Hurins. Sonderausgabe.

Die Geschichte Der Kinder Hurins. Sonderausgabe.

Titel: Die Geschichte Der Kinder Hurins. Sonderausgabe. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ronald Reuel Tolkien
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Land von Kummer frei sein. Nennt es nicht Brethil, das Land der Halethrim, sondern nennt es Sarch nia Chîn Húrin , das Grab der Kinder Húrins.«
    Obgleich die Leute nicht verstehen konnten, wie solch Böses hatte geschehen können, weinten sie, wie sie da standen, und einige sagten: »Dort im Teiglin ist ein Grab für Níniel, die geliebte, und dort soll ein Grab für Turambar sein, den kühnsten aller Menschen. Unser Befreier soll nicht unter bloßem Himmel liegen bleiben. Lasst uns zu ihm gehen.«

KAPITEL 18

    TÚRINS TOD
    I n dem Augenblick, als Níniel fortrannte, regte sich Túrin, und es kam ihm vor, als hörte er sie aus seiner tiefen Dunkelheit und aus weiter Ferne nach ihm rufen. Mit dem Tod Glaurungs wich die schwarze Ohnmacht von ihm, er atmete wieder tief, seufzte und sank in einen Schlummer großer Erschöpfung. Doch ehe der Morgen kam, wurde es bitterkalt, und im Schlaf drehte er sich um, und das Heft Gurthangs drückte ihm in die Seite, sodass er plötzlich erwachte. Die Nacht schwand, und der Hauch des Morgens lag in der Luft. Er sprang auf, entsann sich des Sieges, den er errungen hatte, und spürte das brennende Gift an seiner Hand. Er hob sie hoch und wunderte sich. Denn sie war mit einem Streifenweißen Stoffes verbunden; er war noch feucht und tat ihm wohl. Da sprach er zu sich selbst: »Warum sollte mich jemand so pflegen und mich doch in der Kälte hier liegenlassen, mitten in der Verwüstung und im Gestank des Drachen? Welch seltsame Dinge haben sich zugetragen?«
    Dann rief er laut, aber niemand antwortete. Ringsum war alles schwarz und öde, und der Hauch des Todes schwebte über dem Ort. Er bückte sich, hob sein Schwert auf, und es war unversehrt und der Glanz seiner Schneiden ungetrübt. »Garstig war das Gift Glaurungs«, sagte er, »aber du bist stärker als ich, Gurthang! Du trinkst jedes Blut. Der Sieg gehört dir. Doch komm! Ich brauche Hilfe. Mein Körper ist erschöpft, und Kälte kriecht mir ins Gebein!«
    Dann wandte er Glaurung den Rücken und überließ ihn der Verwesung; als er aber diesen Ort verließ, kam ihm jeder Schritt doppelt schwer vor, und er dachte: »Vielleicht finde ich am Nen Girith einen Kundschafter, der auf mich wartet. Wäre ich doch bald in meinem eigenen Haus, die zärtlichen Hände Níniels und die gute Heilkunst Brandirs zu spüren.« Er bewegte sich mühsam voran, auf Gurthang gestützt, und kam so im grauen Licht des jungen Tages endlich zum Nen Girith; und gerade als die Leute aufbrechen wollten, um seinen Leichnam zu suchen, stand er plötzlich vor ihnen.
    Da wichen sie entsetzt zurück, im Glauben, Turambars ruheloser Geist sei gekommen, und die Frauen jammerten und schlugen die Hände vors Gesicht. Doch er sagte: »Nein, weint nicht, sondern freut euch! Seht! Bin ich nicht am Leben? Und habe ich nicht den Drachen getötet, den ihr gefürchtet habt?«
    Da wandten sie sich gegen Brandir und schrien: »Narr, mit deinen falschen Geschichten hast du uns weisgemacht,er sei tot. Haben wir nicht gesagt, du redest irre?« Doch Brandir war entsetzt, starrte Túrin mit Furcht in den Augen an und konnte nichts sagen.
    Aber Túrin sagte zu ihm: »Dann bist du es gewesen, der dort war und meine Hand verbunden hat? Ich danke dir. Aber deine Kunst ist nicht mehr wie früher, wenn du Ohnmacht nicht vom Tod zu unterscheiden weißt.« Dann wandte er sich an die Leute: »Redet nicht so zu ihm, ihr Narren! Hat er euch nicht alle beschämt? Er wenigstens hatte den Mut, zum Kampfplatz hinabzusteigen, während ihr jammernd dagesessen habt.
    Doch nun, Sohn Handirs, sprich! Es gibt noch mehr, was ich erfahren möchte: Warum sehe ich dich hier und alle diese Menschen, die ich in Ephel Brandir zurückgelassen habe? Wenn ich mich um euretwillen in Todesgefahr begebe, kann ich nicht Gehorsam erwarten, wenn ich fort bin? Und wo ist Níniel? Ich hoffe zumindest, dass ihr sie nicht mit hierhergebracht, sondern sie dort gelassen habt, wo ich sie in guter Obhut wusste, in meinem Haus, beschützt von treuen Männern!«
    Und als ihm niemand antwortete, schrie er: »Sprecht, sagt mir, wo Níniel ist! Denn sie wollte ich als Erste sehen, und ihr will ich zuerst von den Taten in der Nacht berichten.«
    Doch sie wandten die Gesichter von ihm ab, und endlich sagte Brandir: »Níniel ist nicht hier.«
    »Dann ist es gut«, erwiderte Túrin. »Dann will ich zu meinem Haus gehen. Gibt es hier ein Pferd für mich, oder besser noch eine Trage? Die Anstrengungen haben mich

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