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Die Geschichte von Liebe und Sex

Titel: Die Geschichte von Liebe und Sex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lutz van Dijk
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    And the world will be as one …«

    »Stell dir vor, es gibt keine Staaten
    Das ist gar nicht schwer
    Nichts um dafür zu töten oder zu sterben
    Nicht mal eine Religion
    Stell dir all die Menschen vor die in Frieden leben …

    Vielleicht sagst du, ich sei ein Träumer
    Aber ich bin nicht der einzige
    Ich hoffe, eines Tages gehörst du dazu
    Und die Welt wird einig …«
    Am 8. Dezember 1980 wird der 40-jährige John Lennon in New York von einemgeistig verwirrten Mann auf der Straße vor seiner Wohnung erschossen. 2005 übergibt Yoko Ono alle Einnahmerechte aus seinen Solo-Songs an die Menschenrechtsorganisation Amnesty International .

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Protest der Frauen: Die Hälfte des Himmels
    Die Frauenrechtlerinnen der ersten Phase der Frauenbewegung von etwa 1850 bis 1930 setzten sich vor allem für gleiche Rechte der Frauen, wie etwa Wahlrecht und ein Recht auf Bildung, ein. Die Feministinnen der 1960er-Jahre gingen einen Schritt weiter und kritisierten selbstbewusst die Werte der Männerwelt. Es ging ihnen nicht mehr darum, dem Mann gleich zu werden, sondern darum, »weibliche Werte« wie Sensibilität und Kommunikation zu behaupten. Die Gesellschaft sollte weiblicher werden. Den Frauen sollte nicht nur (nach der chinesischen Weisheit) die Hälfte des Himmels gehören, sie wollten ab nun den gesamten Himmel mitgestalten.
    In diesem Sinne verstand sich diese neue Frauenbewegung auch als Teil der neuen sozialen Bewegungen für Frieden, Umwelt und Gerechtigkeit für die armen Länder der Welt. Es entstanden autonome Frauenkneipen und -buchläden, die zum Teil nur für Frauen geöffnet waren. Es entstanden auch lesbische Frauengruppen, die nicht nur die Diskriminierung von Frauen, sondern auch die von Homosexuellen zum Thema machten. Seit |165| den 1990er-Jahren wird auch von einer dritten Phase der Frauenbewegung gesprochen: Mehr und mehr werden westliche Denkweisen in Frage gestellt und der internationale Dialog wird mit Frauen gesucht in Ländern, wo Vorrechte von Männern noch weitgehend unangetastet sind.
    Als wohl bekannteste Vertreterin der internationalen Feministinnen kann die Französin Simone de Beauvoir (1908 – 86) gelten. In Deutschland ist die Feministin Alice Schwarzer (* 1942), die 1977 die Frauenzeitschrift Emma gründete, durch ihre Auftritte in TV-Talkshows inzwischen auch einem breiten Publikum bekannt. Beide Frauen lernen sich 1970 in Paris kennen, als Alice Schwarzer dort als junge Journalistin arbeitet, und bleiben befreundet bis zum Tod der wesentlich älteren Französin.
    Simone de Beauvoir schreibt 1949: »Heiraten ist eine Pflicht, einen Liebhaber nehmen ein Luxus«
    Simone wächst in einem streng katholischen Elternhaus auf. Ihr Vater ist Anwalt, die Mutter als Bibliothekarin tätig. Ihre Eltern achten auf bürgerliche Werte, zu denen auch eine gute Schulbildung gehört. Mit 17 Jahren kann sie ihr Abitur machen und darf danach studieren. Beim Philosophiestudium an der Pariser Sorbonne-Universität lernt sie 1929 mit 21 Jahren den drei Jahre älteren Jean-Paul Sartre (1905 – 80) kennen. Sie verlieben sich, aber wollen keinesfalls eine bürgerlich-spießige Beziehung führen. Nach dem erfolgreichen Abschluss ihres Studiums verzichtet sie zwei Jahre auf eine angebotene feste Lehrerstelle und gibt Privatunterricht, um nicht von ihrem Geliebten getrennt zu sein.
    Mit 23 Jahren tritt Simone schließlich doch eine frei gewordene Stelle als Lehrerin im entfernten Marseille an. Jean-Paul bietet ihr die Heirat an, da Ehepaare im öffentlichen Dienst einen Antrag stellen können, um in räumlicher Nähe beschäftigt zu werden. Simone lehnt dies ab: Sie bezeichnet die Ehe als »Einmischung des Staates in Privatangelegenheiten«. Jean-Paul und Simone versprechen sich trotzdem eine dauerhafte Beziehung, jedoch frei gewählt und unter Wahrung der Unabhängigkeit und Gleichberechtigung beider.
    Während des Zweiten Weltkriegs, als Paris von Hitlerdeutschland besetzt ist, treffen sie sich regelmäßig mit anderen Intellektuellen und Künstlern, wie dem Schriftsteller Albert Camus (1913 – 60) und dem Maler Pablo Picasso |166| (1881 – 1973). Jean-Paul gerät kurze Zeit in deutsche Kriegsgefangenschaft. Nach seiner Freilassung gründen beide eine Widerstandsgruppe. Simone muss 1943 wegen einer Verleumdung ihre Stelle aufgeben (siehe auch S. 16) und schreibt ihren ersten Roman, in dem sie von der gleichzeitigen Liebe zu Jean-Paul und zu einer anderen Frau berichtet. In den

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