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Die Geschichte von Zoe und Will

Die Geschichte von Zoe und Will

Titel: Die Geschichte von Zoe und Will Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristin Halbrook
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nickt.
    »Das müssen wir jetzt besprechen, okay?« Ich lege ihr den Geldbeutel in den Schoß. Versuche, ruhig zu bleiben. »Das Geld gehört uns beiden. Das will ich so. Du bist die Buchhalterin. Zähl das Geld, mach eine Liste oder was auch immer, du weißt schon, so ’ne Art Tabelle, und rechne aus, was wir ausgeben können. Darin bist du besser als ich.«
    Sie nickt und dreht und wendet den Geldbeutel.
    »Das kannst du doch? Ich meine, du weißt, wie das geht?«
    »Ja, das kann ich. Eine Liste oder was auch immer.« Jetzt lächelt sie ein bisschen. Gut.
    »Ich weiß nicht, wie man all das nennt. Also zum Beispiel das mit dem Scheckbuch, wenn man’s kontrolliert, ja? Denn ich hatte noch nie Schecks oder ein Bankkonto und all das Zeug.«
    »Wie konntest du dann das Geld für dein Auto zusammensparen?«
    »Ich hab’s in eine Kiste unters Bett gelegt.«
    Sie zieht das Geld heraus, zählt es, hört aber auch, wie ich das sage, und sieht mich an, als hätte ich etwas Unglaubliches gesagt.
    »Du hast dein Geld in eine Kiste gesteckt? Einfach in einen Schuhkarton ? Und niemand im Haus hat es gestohlen ? Du machst Witze.«
    »Es war kein Schuhkarton. Es hatte ein Schloss und alles. Und jeder wusste, wenn sie sich mit mir anlegen, würde ich ihnen die Fress… würden sie’s mit mir zu tun bekommen.«
    »Okay.«
    »Komm schon, du kennst alle im Heim. Nur weil man im Leben die Arschkarte gezogen hat, macht einen das nicht zu einem schlechten Menschen. Die waren in Ordnung.« Ich umkralle das Lenkrad fester. Die zumindest waren es.
    »Ja, ich kenne sie. Sie hatten Probleme.«
    »Ich auch.« Ich sehe sie an. »Verdammt, du auch.«
    Sie schluckt schwer und nickt und schaut wieder zum Geld.
    »Okay, sie waren also in Ordnung. Aber wenn wir nach Vegas kommen und du einen Job hast, bei dem du mit einem Gehaltsscheck bezahlt wirst und nicht einer Handvoll Zwanzigern hinter einem Traktor, wirst du ein Bankkonto eröffnen und eine Kreditkarte beantragen.«
    »Solange du dich, na ja, um alles kümmerst. Ich will nichts mit Zahlen zu tun haben.«
    »Du Riesenbaby!«
    Sie grinst mich an, und ich grinse zurück. Ja, ich bin froh, dass sie mit Zahlen umgehen kann, und ich das nicht tun muss. Na und! Manche Leute sind gut mit dem Zeug, manche nicht. Ich kann andere Dinge tun, und zusammen sind wir ein gutes Team.
    »Ein Hotel wäre also in Ordnung? Ich meine, die Alternative wäre, sich im Auto den Arsch abzufrieren.«
    »Wenn das die einzige Alternative ist …« Sie lacht. »Dann sollten wir es wohl tun.«

ZOE
    IN SEINER BÖRSE ist mehr Geld, als ich vermutet hätte. Geld, das ich auch als meines erachten soll. Es fällt mir schwer, so darüber zu denken. Ist es falsch, derart auf ihn angewiesen zu sein? Es fühlt sich unnatürlich an, beängstigend. Aber Menschen, die sich gern haben, sollten sich nicht so fühlen, ich weiß. Es ist nur vorläufig, vertröste ich mich. Die Dinge werden sich ändern. Irgendwann werden wir gleichberechtigt sein.
    Große Scheine gleiten durch meine Finger, und ich bin überrascht, dass er so lange so viel Geld sparen konnte. Er muss gut bezahlt worden sein, und vermutlich hatte er nie viel, wofür er es ausgeben konnte. Entweder das, oder er hatte einen Plan und hat sich zurückgehalten, um ihn eines Tages auszuführen. Ich bin beeindruckt. Davon und weil ich weiß, welche Knochenarbeit er die beiden Sommer über, an den Wochenenden und täglich während der Schulzeit, früh am Morgen, verrichtet hat. Er drückt sich nicht vor der Arbeit. Und er hat keine Angst, seine Pläne durchzuziehen.
    Ich wünschte, ich wäre auch so. Frei von Angst. Eine Arbeiterin. Ich hatte nie die Chance, eins von beidem zu sein.
    Die Bäume lichten sich nach einer weiteren halben Stunde Fahrt, und wir erreichen ein Städtchen, das zu dieser Nachtzeit vollkommen ruhig ist. Vielleicht liegt es daran, dass es unter der Woche ist oder weil sich die Skisaison allmählich ihrem Ende neigt. Was auch immer der Grund ist, ich bin froh. Die Hotels werden leer sein und Zimmer leicht zu finden, womöglich sind sie sogar ein bisschen günstiger zu haben. Ich bemerke, wie Will bereits von einer Seite zur anderen blickt, die Schilder mit freien Zimmern absucht und den Kopf einzieht, um die Preise zu lesen. Wir bremsen auf zehn Meilen die Stunde ab, während er sich umschaut.
    »Du fährst einfach«, sage ich. »Ich suche das Hotel aus.« Ich berühre sein Bein, und meine Finger kribbeln.
    »Hört sich gut an, Hüterin des Geldes.«
    Bei

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