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Die Gesellschaft des Abendsterns

Die Gesellschaft des Abendsterns

Titel: Die Gesellschaft des Abendsterns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Mull
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Wissen sie, wo es ist?«
    Kendra nickte. »Sie waren sich nur noch nicht sicher, was sie mit dem Wiedergänger machen sollten. Mein Bruder ist losgezogen, um gegen ihn zu kämpfen. Und da Sie plötzlich wach sind … glaube ich, dass er ihn besiegt haben muss.«
    »Dein Bruder?«

    »Mein kleiner Bruder«, bestätigte Kendra und war mit einem Mal ganz stolz auf ihn. »Er wollte mit dem Schlüssel zum Turm. Er hatte einen völlig verrückten Plan, mit einem Muttrank die Angst zu neutralisieren, die der Wiedergänger ausstrahlt. Ich dachte, er hat nicht alle Tassen im Schrank, aber es muss funktioniert haben.«
    »Er hat den Schlüssel zu dem auf dem Kopf stehenden Turm?«, hakte Warren nach.
    »Wir haben ihn Vanessa gestohlen. Sie ist die Narkoblix.«
    »Dein Bruder beabsichtigt, den Turm zu betreten?«
    »Er will das Artefakt holen, bevor sie es tut«, antwortete Kendra.
    »Wie alt ist er?«
    »Zwölf.«
    Warren wirkte nicht schlecht erstaunt. »Was für eine Art Ausbildung hat er?«
    »So gut wie gar keine. Ich mache mir große Sorgen um ihn.«
    »Wozu du jeden Grund hast. Wenn er alleine in diesen Turm geht, wird er nicht lebend wieder herauskommen.«
    »Können wir ihm dorthin folgen?«, fragte Kendra.
    »Hört sich so an, als sollten wir das besser tun.« Warren senkte den Blick auf seine Hände und schüttelte den Kopf. »Ich bin jetzt also ein Albino. Komm mir nicht zu nahe, mein Glück könnte auf dich abfärben. Es kommt mir so vor, als wäre ich erst gestern losgezogen, um das Artefakt zu holen. Das war es, was mich in den Hain geführt hat. Ich wusste, dass dort eine Gefahr lauert, aber diese überwältigende Angst hat mich vollkommen unvorbereitet getroffen. Jetzt, nachdem ich Jahre meines Lebens in einer von Panik verursachten Trance verbracht habe, bekomme ich also die Chance, genau dort weiterzumachen, wo ich aufgehört habe.«

    »Warum waren Sie hinter dem Artefakt her?«
    »Es war ein geheimer Auftrag«, berichtete Warren. »Wir hatten Grund zu der Annahme, dass das Geheimnis Fabelheims aufgeflogen sein könnte, deshalb wurde ich damit betraut, das Artefakt zu bergen und an einen anderen Ort zu bringen.«
    »Wer hat Ihnen diesen Auftrag gegeben?«
    Warren musterte sie kurz. »Ich bin Mitglied einer verdeckten Organisation, die gegen die Gesellschaft des Abendsterns kämpft. Mehr kann ich dazu nicht sagen.«
    »Die Ritter der Morgenröte?«
    Warren warf die Hände hoch. »Entzückend. Wer hat dir das erzählt?«
    »Dale.«
    Warren schüttelte den Kopf. »Wenn man diesem Burschen ein Geheimnis verrät, könnte man es ebenso gut in die Zeitung setzen. Wie dem auch sei, ja, wir hatten Grund zu der Vermutung, die Gesellschaft könnte Fabelheim entdeckt haben, und ich sollte das Artefakt aufspüren.«
    »Sind Sie bereit, zu Ende zu bringen, was Sie begonnen haben?«
    »Warum nicht? Sieht so aus, als wären die Dinge hier ohne mich nicht gerade gut gelaufen. Es wird Zeit, das zu ändern. Es ist zwar nichts von meiner Ausrüstung mehr dort, wo ich es gelassen habe, aber ob wir nun schlecht ausgerüstet sind oder nicht, wir sollten uns besser beeilen, wenn wir deinen Bruder einholen wollen, bevor er den Turm betritt. Ich nehme an, Hugo ist nicht in der Nähe.«
    »Vanessa, die Narkoblix, hat ihn in den entlegensten Winkel Fabelheims geschickt, mit der Anweisung, dort zu bleiben«, erwiderte Kendra.
    »Die Ställe sind so weit entfernt von hier, dass wir keine Zeit sparen würden, wenn wir uns ein Pferd besorgen. Ich
kenne den Weg zum Tal. Traust du dir eine kleine Nachtwanderung zu?«
    »Ja«, antwortete Kendra. »Mendigo sollte bald zurückkehren. Er ist eine verzauberte Holzpuppe und so groß wie ein Mensch. Er kann uns helfen, schneller dorthin zu kommen.«
    »Eine verzauberte Holzpuppe? Du bist nicht gerade der durchschnittliche Teenager, hm? Ich wette, du hast einige Geschichten zu erzählen.«
    Die Bewunderung in seiner Stimme freute Kendra, und sie hoffte, dass man es ihr nicht anmerkte. Warum musste sie ausgerechnet jetzt an den Augenblick denken, als sie ihn geküsst hatte? Zu allem Überfluss wusste sie plötzlich nicht mehr, was sie mit ihren Händen machen sollte, aber dies war eindeutig der falsche Zeitpunkt für törichte Schwärmereien! Sie durfte einfach nicht mehr daran denken, wie süß Warren war. »Eine oder zwei«, brachte sie hervor.
    »Ich werde ein paar Dinge zusammenklauben«, sagte Warren und eilte zu den Schränken hinüber.
    »Ich habe einen Handschuh, der mich unsichtbar macht,

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