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Die Gesellschaft des Abendsterns

Die Gesellschaft des Abendsterns

Titel: Die Gesellschaft des Abendsterns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Mull
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vor der Brust verschränkt. Die Figurine sah aus wie ein heidnisches Götzenbild mit froschähnlichen Merkmalen. Sie war dunkelgrün und glänzte, als sei sie aus gesprenkeltem Jade geschliffen, und sie war etwa fünfzehn bis zwanzig Zentimeter hoch. Auf einem Schild über der Statue stand zu lesen:
    Den Frosch
NICHT
füttern!
    Die kurze Botschaft erfüllte Seth mit einer bösen Vorahnung. Was genau würde geschehen, sobald er den Frosch fütterte? Errol hatte es so dargestellt, als würde es dadurch erst möglich, die Statue aus der Leichenhalle zu tragen.
    Die Statue sah nicht allzu schwer aus. Seth versuchte, sie hochzuheben. Sie rührte sich nicht von der Stelle. Es fühlte
sich so an, als wäre sie an den Marmorblock geklebt, der sich seinerseits so anfühlte, als wäre er im Fundament des Hauses selbst verankert. Seth konnte die Statue nicht einmal zur Seite schieben oder sie leicht kippen. Vielleicht wusste Errol doch, wovon er redete.
    Da er nicht mehr Zeit als unbedingt notwendig in dem Bestattungsunternehmen verbringen wollte, streckte Seth seine Hand mit der ihm verbliebenen Hälfte des Hundekuchens darin aus. Würde die Statue sie tatsächlich fressen? Schritt für Schritt kam er mit dem Leckerbissen langsam näher. Als der Hundekuchen beinahe das Maul berührte, begannen die froschähnlichen Lippen zu zucken. Er zog seine Hand zurück, und die Lippen hörten auf, sich zu bewegen. Schließlich hielt er den Hundekuchen noch näher an die Statue und sah, wie die Lippen sich zitternd nach außen wölbten.
    Anscheinend würde es funktionieren! Seth schob den Hundekuchen in das gierige Jademaul, sorgfältig darauf bedacht, die Figur nicht an seinen Fingerspitzen knabbern zu lassen. Die Statue schluckte den Leckerbissen hinunter, dann saß sie wieder reglos da.
    Es schien sich nichts verändert zu haben, nur dass Seth die Statue jetzt mühelos von dem Marmorblock heben konnte. Ohne Vorwarnung fing die Figur plötzlich an zu zappeln und biss ihn in den Daumen. Seth kreischte vor Schreck und ließ das Ding samt Taschenlampe auf den Boden fallen. Das Gefühl, wie die Jadefigur sich auf einmal wie ein lebendes Wesen in seinen Fingern gewunden hatte, war zu viel für seine Nerven gewesen. Seth hob die Taschenlampe wieder auf und betrachtete seinen Daumen. Auf der Seite entdeckte er eine Reihe winziger Einstiche. Der Frosch hatte Zähne.
    Seth stieß die herabgefallene Statue mit dem Fuß an. Sie rührte sich nicht. Skeptisch hob er sie auf, hielt sie aber diesmalam Sockel fest, damit er den kleinen Reißzähnen ausweichen konnte, falls die Figur abermals versuchen sollte, ihn zu beißen. Doch sie bewegte sich nicht. Er klopfte dem Frosch auf den Kopf. Die Statue war wieder leblos.

    Seth eilte aus dem Raum. Er konnte nichts tun, um den Schaden an der Tür zu vertuschen, also rannte er direkt zum Aufzug. Dieser glitt quietschend ein Stockwerk nach oben und kam dort klappernd zum Stehen. Seth öffnete die Gittertür und stieg aus.
    Als der Hund auf ihn zugetappt kam, zuckte er unwillkürlich zusammen und hätte die Statue beinahe abermals fallen gelassen. Glücklicherweise schien das zottige Tier seine Anwesenheit akzeptiert zu haben. Seth beugte sich vor und streichelte es kurz, dann ging er zu der Tür, die in die Garage führte. An der Tastatur blieb er kurz stehen und schaltete die Alarmanlage wieder ein, indem er auf Abwesend drückte.
    Nachdem er die Tür hinter sich geschlossen hatte, drückte Seth auf den Knopf auf dem Garagentoröffner. Das automatische Licht ging an, Seth schaltete die Taschenlampe aus, lief auf die Einfahrt hinaus und betätigte ein weiteres Mal den Garagenöffner, um das Tor wieder zu schließen.
    Seth wusste, dass es nicht besonders cool aussehen würde, wenn er rannte, aber er konnte einfach nicht anders und stürmte auf den VW-Bus zu. Errol öffnete die Tür, und Seth stieg ein.
    »Gut gemacht«, sagte Errol, während er den Motor anließ. Er brauchte eine Sekunde, um zu wenden.
    »Du warst aber lange dort drin«, bemerkte Kendra. »Ich habe mir schon Sorgen gemacht.«
    »Ich habe einen Computer gefunden und ein paar Videospiele gespielt«, erwiderte Seth.

    »Während wir hier draußen waren und Angst um dich hatten?«, rief Kendra aus.
    »War nur ein Witz«, erwiderte Seth. »Ich musste eine Tür mit einer Axt einschlagen.« Er wandte sich an Errol. »Übrigens, danke, dass Sie mich vor dem Hund gewarnt haben.«
    Sie fuhren die Straße entlang, und das beleuchtete Schild des

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