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Die Gesellschaft des Abendsterns

Die Gesellschaft des Abendsterns

Titel: Die Gesellschaft des Abendsterns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Mull
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Pseudogolem.«
    Der Stumpfian stürmte los. Der Motor heulte, und die Reifen quietschten, während der Wagen rückwärtsschoss. Vanessa riss das Lenkrad herum und legte einen anderen Gang ein. Mit kreischenden Rädern fuhren sie plötzlich wieder vorwärts, weg von der Kreatur. Der stechende Geruch von verbranntem Gummi erfüllte den Wagen.
    Als sie sich der Kreuzung näherten, an der sie gerade abgebogen waren, kam der VW-Bus quietschend zum Stehen und versperrte ihnen den Fluchtweg. Ein zweiter Wagen, ein älteres Cadillac-Modell, fuhr neben den Volkswagen und vervollständigte die Straßenbarrikade. Die Straße hatte nur
zwei Fahrspuren, und die schmale Böschung war steil und schotterig.
    Vanessa schaltete wieder, riss das Steuer herum und ließ den Wagen driften. Das Heck brach ein paar Mal zu beiden Seiten aus, die Reifen drehten qualmend durch, dann rasten sie wieder dem turmhohen Strohmann entgegen. Die massige Kreatur schlurfte auf sie zu. Vanessa jagte den Motor hoch, und der Wagen gewann an Geschwindigkeit, aber da der Stumpfian schnell näher kam, hatten sie nicht genug Platz, um wirklich Tempo aufzunehmen.
    Es war nicht viel Platz, aber Vanessa tat ihr Bestes; sie schoss auf den rechten Straßenrand zu, dann riss sie das Lenkrad links herum, kurz bevor sie das Ungeheuer erreichten. Dadurch konnte sie verhindern, dass sie frontal mit dem Stumpfian zusammenprallten. Als sie gerade an ihm vorbeijagten, hob der Strohmann seine riesigen Fäuste und hämmerte damit auf das Dach des Sportwagens ein. Es klang, als wären sie von einem Güterzug getroffen worden. Der Wagen zitterte und geriet ins Rutschen. Einen schrecklichen Moment lang dachte Kendra, sie würden von der Straße segeln, aber Vanessa bekam den Wagen wieder unter Kontrolle, und sie rasten davon.
    Ein Teil des Dachs über Kendra war eingedrückt, Risse durchzogen das Seitenfenster und das Schiebedach. Die Reifen rochen, als stünden sie in Flammen. Aber der Motor schnurrte, und der Wagen schien problemlos zu laufen, während die Tachonadel über die einhundertvierzig stieg.
    »Ich entschuldige mich für etwaige Unannehmlichkeiten«, sagte Vanessa. »Alles in Ordnung bei euch?«
    »Ich wette, wir haben ein paar eins a Bremsspuren hinterlassen«, schwärmte Seth. »Was war das für ein Ding?«
    »Ein aus Stroh gemachter Golem«, antwortete Kendra.

    »Es sah lächerlich aus«, meinte Seth. »Wie ein Heuhaufen, der sich selbstständig gemacht hat.«
    Kendra begriff, dass Seth die wahre Gestalt der Kreatur, die sie angegriffen hatte, nicht gesehen hatte. »Du hast keine Milch getrunken, Seth.«
    »Oh, stimmt. Hat er ausgesehen wie Hugo?«
    »Irgendwie schon«, sagte Kendra, »aber größer und hässlicher.«
    »Das Ding hat uns ganz schön was auf die Mütze gegeben«, meinte Seth. »Es hat das Dach verbeult.«
    Sie bogen auf eine breitere Straße ein, die Reifen jaulten leise, dann beschleunigte Vanessa. »Wir hatten Glück, dass wir mit so geringen Schäden davongekommen sind«, bemerkte Vanessa. »Die Karosserie des Wagens ist verstärkt, und die Fenster sind kugelsicher. Ein normales Auto hätte nicht weiterfahren können. Sie haben sich die beste Stelle für einen Hinterhalt ausgesucht.«
    »Wie kann etwas, das aus Heu gemacht ist, uns so hart treffen?«, fragte Seth.
    »Wer weiß, was unter dem Stroh war?«, sagte Kendra.
    »Was auch der Grund ist, warum ich ihn nicht gerammt habe«, erklärte Vanessa. »Und das war gut so.«
    Kendra warf einen Blick auf den Tacho. Sie fuhren schneller als einhundertundachtzig Kilometer die Stunde. »Machen Sie sich keine Sorgen um Radarfallen?«
    Vanessa grinste. »Ohne einen Hubschrauber wird uns niemand einholen können.«
    »Wirklich?«, fragte Seth.
    »Ich habe noch nie einen Strafzettel bekommen«, prahlte Vanessa. »Ich bin schon öfter gejagt worden, aber ich bin schwer zu fangen, vor allem außerhalb der Großstädte. Wir werden nur gut zwei Stunden bis Fabelheim brauchen.«
    »Zwei Stunden!«, rief Kendra.

    »Was denkst du, wie ich, so kurz nachdem du mit Stan gesprochen hast, bei euch zuhause sein konnte? Wir können auf dem Highway ohne Probleme eine Durchschnittsgeschwindigkeit von zweihundertundfünfzig Stundenkilometern halten. Mitten in der Nacht und mit ausgeschalteten Lichtern wird jeder, der ein Radargerät in der Hand hält, denken, er habe es mit einem Ufo zu tun.«
    »Das könnte der coolste Tag meines Lebens werden«, meinte Seth. »Nur dass ich mit meinen Beinen nirgendwo

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