Die Gesellschaft des Abendsterns

Titel: Die Gesellschaft des Abendsterns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Mull

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schließlich wiederholte. Warren
trug auch seinen Sombrero. Dale hatte ihnen erklärt, dass er sehr leicht Sonnenbrand bekam.
    »Das ist mehr, als ich erwartet hatte«, sagte Tanu. »Ich hoffe, diese Reaktion auf Kendra wird uns bei der Suche nach einem Heilmittel helfen. Es ist der erste echte Durchbruch, den wir bisher hatten.«
    »Was haben die Feen mit mir gemacht?«, fragte Kendra.
    »Es ist schon sehr lange niemand mehr von Feen berührt worden, Kendra«, antwortete Tanu. »Wir wissen zwar, dass es so etwas gibt , aber wir wissen nicht viel darüber.«
    »Was war, als die Feen Seth angegriffen haben?«, hakte sie nach. »Ist er auch von ihnen berührt worden?«
    »Das war etwas anderes«, erwiderte Tanu. »Feen benutzen ständig ihre Magie, manchmal zu Schelmereien, manchmal, um einen Garten zu verschönern. Wenn jemand von Feen berührt wurde, bedeutet das, dass die Feen ihn mit einer Art Erkennungsmerkmal versehen haben, das ihn als einen der Ihren kennzeichnet, und dass sie ihre Macht mit dem Betreffenden teilen. Wir können uns nicht einmal sicher sein, dass es wirklich das ist, was mit dir geschehen ist, aber es sieht sehr danach aus. Der Sphinx wird dir mehr darüber erzählen können.«
    »Ich hoffe sehr, dass es jemanden gibt, der mir mehr darüber erzählen kann«, sagte Kendra.
    »Du glaubst wirklich, das war ein Durchbruch?«, fragte Dale.
    »Wir müssen herausfinden, was genau es mit Warrens Zustand auf sich hat und welche Variablen sich auf diesen Zustand auswirken. Das müsste der Schlüssel zu seiner Heilung sein«, erklärte Tanu. »Was heute hier geschehen ist, ist ein großer Schritt in die richtige Richtung.«
    »Macht er jetzt wirklich bis in alle Ewigkeit weiter Hampelmänner?« , fragte Seth.

    »Ich schätze, irgendwann würde er zusammenbrechen«, meinte Dale. »Davon abgesehen wird er so lange weitermachen, bis ich ihn anhalte.«
    »Sie lassen ihn einfach allein hier draußen?«, erkundigte sich Kendra.
    »In vielen Nächten bleibe ich bei ihm«, erwiderte Dale, »und in manchen Nächten wacht Hugo über ihn. Aber eine interessante Begleiterscheinung seines Zustands ist, dass die Kreaturen Fabelheims sich ihm niemals nähern, nicht einmal dann, wenn ich ihn nach draußen bringe. Ob gut oder böse, sie bleiben auf Abstand. Ansonsten bin ich natürlich jeden Tag hier draußen, um nach ihm zu sehen, ihn zu füttern und zu waschen …«
    »Wenn wir alle ganz leise wären, könnten wir dann nicht im hinteren Teil von Opas Haus ein Zimmer für ihn finden?« , fragte Kendra.
    »Ich bringe ihn von Zeit zu Zeit dorthin, zum Beispiel an seinem Geburtstag. Aber er scheint sich nie besonders wohl dabei zu fühlen. Er rollt sich nur noch mehr zusammen, wird noch apathischer. Hier draußen wirkt er friedlicher. Das ist der Ort, an dem er gelebt hat, bevor es geschah.«
    »Er hat hier draußen gelebt, noch bevor er ein Albino wurde?«, fragte Seth nach.
    Dale nickte. »Warren hat seine Unabhängigkeit immer genossen. Im Gegensatz zu mir war er nie länger hier. Er kam und ging. Er war ein Abenteurer wie Tanu, Coulter und Vanessa. Er gehörte einer speziellen Bruderschaft an  – den Rittern der Morgenröte. Es war alles sehr geheim. Sie haben daran gearbeitet, die Gesellschaft des Abendsterns zu besiegen. Bei Warrens letztem Besuch blieb er eine ganze Weile. Er war mit einer Art Geheimmission betraut worden. Die Einzelheiten hat er mir nicht verraten. Er war immer sehr verschwiegen, was seine Aufträge anging, bis sie vollendet
waren. Ich habe keine Ahnung, ob sein letzter Auftrag etwas mit dem zu tun hatte, das ihn weiß gemacht hat. Aber er war ein so guter Bruder, wie man ihn sich nur wünschen kann. Hat nie gezögert, mir zu helfen. Jetzt habe ich Gelegenheit, den Gefallen zu erwidern und dafür zu sorgen, dass er genug Bewegung hat, richtig isst, gesund bleibt.«
    Kendra beobachtete, wie Warren in dem absurden Sombrero seine unbeholfenen Hampelmannsprünge machte. Er schwitzte. Es war herzzerreißend, ihn sich als einen intelligenten Abenteurer vorzustellen, der gefährliche Aufträge erfüllte. Dieser Mensch war Warren nicht mehr.
    »Wollt ihr etwas Hübsches sehen?«, fragte Dale, anscheinend in dem Bemühen, das Thema zu wechseln.
    »Klar«, antwortete Kendra.
    »Folgt mir hinauf zum Aussichtsturm«, sagte Dale über seine Schulter.
    Sie ließen Tanu bei Warren zurück, und Dale führte Kendra und Seth wieder in die Hütte und die Leiter zum Dachboden hinauf. Vom Dachboden aus stiegen sie