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Die Gesellschaft des Abendsterns

Die Gesellschaft des Abendsterns

Titel: Die Gesellschaft des Abendsterns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Mull
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Hände auf dem Schoß und schlug einen etwas förmlicheren Ton an. »Jetzt, da ihr einen Blick auf das geworfen habt, was ich tun kann, möchte ich, dass wir uns auf ein paar gemeinsame Ziele einigen. Es sind dieselben Ziele, die ich mir auch selbst gesteckt habe, und wenn wir zusammenarbeiten wollen, denke ich, sollten wir alle hinter diesen Zielen stehen. Vorausgesetzt, ihr wollt mit mir zusammenarbeiten.«
    Kendra und Seth stimmten beide begeistert zu.
    »Mein oberstes Ziel ist der Schutz Fabelheims«, sagte Tanu. »Ich möchte dieses Reservat vor allen Gefahren von außen wie von innen bewahren. Das schließt auch den Schutz der Menschen ein, die hier leben. Dieser Punkt hat für mich oberste Priorität. Verpflichtet ihr euch, mir dabei zu helfen?«
    Kendra und Seth nickten.
    »Zweitens«, fuhr Tanu fort, »will ich die versteckte Reliquie finden. Es könnte eine mühsame Suche werden, aber wenn wir zusammenarbeiten, weiß ich, dass wir Erfolg haben werden. Und in Übereinstimmung mit unserer obersten Priorität müssen wir die Reliquie finden, ohne Fabelheim oder uns selbst zu gefährden. Was bedeutet, dass wir vorsichtig und mit Vernunft vorgehen. Stimmt ihr dem zu?«
    »Ja«, antworteten Kendra und Seth wie aus einem Mund.
    »Und drittens, ohne unsere anderen Ziele aufs Spiel zu setzen, möchte ich ein Heilmittel für Warren finden, Dales Bruder. Wenn ich richtig informiert bin, seid ihr beide ihm noch nicht begegnet?«
    »Nein«, erwiderte Seth.

    »Opa hat mir von ihm erzählt«, meinte Kendra. »Er sagte, Warren wäre im Wald verschwunden. Als er einige Tage später wieder auftauchte, war er weiß wie ein Albino und steif wie ein Stock.«
    »Das ist es im Wesentlichen«, erklärte Tanu. »Es geschah vor fast zwei Jahren. Ehrlich gesagt, glaube ich, eure Großeltern haben die Hoffnung, ihn jemals zu heilen, beinahe aufgegeben. Aber sie sind bereit, uns zu erlauben, es zu versuchen. Wenn irgendjemand ein Heilmittel finden kann, denke ich, sind wir das richtige Team dafür.«
    »Wissen Sie, was ihm zugestoßen ist?«, fragte Seth.
    »Noch nicht«, antwortete Tanu. »Und es ist schwer, eine Krankheit zu heilen, ohne die Ursache zu kennen. Ich habe lange darüber nachgedacht, und ich bin nach wie vor verwirrt, deshalb wird die Hütte, in der Warren lebt, heute unser Hauptziel sein. Dale wartet im Nebenzimmer, um uns hinzuführen. Klingt das wie ein guter Plan?«
    »Klingt perfekt«, sagte Seth.
    »Dann sind wir uns einig, was unsere Ziele betrifft?«, fragte Tanu.
    »In allen Punkten«, erklärte Kendra.
    Tanu grinste. »Auf uns wartet eine Menge Arbeit.«
     
    Die Junisonne brannte vom Himmel herab, als Kendra, Seth, Tanu und Dale einer Biegung des grasbewachsenen Karrenpfads folgten. Vor ihnen lag an einem Hang eine malerische Holzhütte, nicht weit entfernt von dem runden Gipfel eines sanften Hügels. In einiger Entfernung von der Hütte stand ein baufälliges Klohäuschen, und Kendra entdeckte eine altmodische Wasserpumpe in der Nähe der Veranda. An einer Seite der Hütte war der Boden eingeebnet worden, und in adretten Reihen wuchsen zahlreiche Gemüsesorten. Wegen der Neigung des Geländes war der Garten auf drei Seiten
von einer Stützmauer umgeben, und rings um den Garten standen Bäume.
    »Dort lebt er?«, fragte Seth.
    »Warren kommt mit Menschen nicht allzu gut zurecht«, erklärte Dale. »Er reagiert nicht gut auf Unruhe. In der Hütte werden wir uns mit leiser Stimme unterhalten.«
    »Ich dachte, Sie hätten gesagt, er wäre katatonisch«, wandte Seth ein.
    Dale blieb stehen. »Er hat nicht mehr gesprochen, seit er zu einem Albino geworden ist«, antwortete er. »Aber man kann in seinen Augen manchmal Reaktionen erkennen. Es sind nur winzige Regungen, aber ich kann sie deuten. Und er reagiert auf Berührungen. Wenn man ihn führt, bewegt er sich. Wenn man etwas zu essen vor seine Lippen hält und den Mundwinkel anstößt, isst er. Sich selbst überlassen, würde er verhungern.«
    »Erzähl ihnen von der Sache mit der Hacke«, drängte Tanu.
    »Richtig«, sagte Dale. »Eines Abends habe ich ihn im Garten hacken lassen. Ich habe ihm die Hacke in die Hand gegeben und angefangen, seine Arme zu bewegen. Nach einer Weile tat er es von allein. Ich hatte einen langen Tag hinter mir, deshalb setzte ich mich hin, um ihn zu beobachten. Er machte weiter, hackte und hackte. Ich ruhte meine Augen aus, lehnte mich an die Gartenmauer und schlief ein.
    Ich wusste kaum, wie mir geschah, da wachte ich mitten in der

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