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Die Gesellschaft des Abendsterns

Die Gesellschaft des Abendsterns

Titel: Die Gesellschaft des Abendsterns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Mull
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Kopf wackelte. Wenn er einen Arm bewegte, konnte man ihn deutlich erkennen, bis er wieder stillhielt.
    »Der Handschuh funktioniert nur, wenn Sie reglos verharren«, sagte Kendra.
    Coulter war wieder unsichtbar. »Richtig. Ich kann reden, ich kann blinzeln, ich kann atmen. Bei jeder größeren Bewegung werde ich sichtbar.« Er zog den Handschuh aus, und
sofort stand er wieder vor ihnen. »Was ziemlich unangenehm ist. Wenn ich erst einmal entdeckt worden bin, nützt mir der Handschuh nicht mehr viel, um zu entkommen. Außerdem verdeckt er meinen Geruch nicht. Also muss ich ihn überstreifen, bevor ich gesehen werde, und das in einer Situation, in der ich mich nicht bewegen muss und in der kein Lebewesen, das meine Gegenwart durch andere Sinne als dem Gesichtssinn erkennen kann, zugegen ist.«
    »Das ist der Grund, warum Sie uns hier treffen wollten«, sagte Seth. »Damit Sie vor uns da sein und sich bereithalten konnten, uns auszuspionieren.«
    »Siehst du?«, sagte Coulter zu Kendra. »Er ist nicht hirntot. Wenn ich euch wirklich hätte ausspionieren wollen, hätte ich mich natürlich hinter die Bank in die Büsche gestellt. Aber ich wollte einen spektakulären Auftritt, deshalb habe ich auf mein Glück vertraut und gehofft, dass ihr nicht mit mir zusammenstoßen und meine Überraschung verderben würdet.«
    »Ihre Fußabdrücke müssen auf dem Rasen zu sehen gewesen sein«, bemerkte Kendra.
    Coulter nickte. »Das Gras war frisch gemäht, und ich bin ein wenig herumgetrampelt, bevor ich an einer Stelle stehen blieb. Aber, ja, hättet ihr richtig aufgepasst, hättet ihr die Abdrücke meiner Füße auf dem Rasen bemerken können. Aber ich habe richtig geraten. Ihr wart nicht aufmerksam genug.«
    »Darf ich jetzt den Handschuh ausprobieren?«, fragte Seth.
    »Ein andermal«, antwortete Coulter. »Hört zu. Ich würde es vorziehen, wenn ihr meinen Handschuh geheim halten würdet. Eure Großeltern wissen Bescheid, aber mir wäre es lieber, die anderen würden nichts erfahren. Es zahlt sich nicht aus, der Welt seine besten Tricks zu offenbaren.«

    Seth tat so, als würde er seine Lippen verschließen und den Schlüssel wegwerfen. »Ich werde nichts verraten«, versprach Kendra.
    »Das Hüten von Geheimnissen ist eine wichtige Fähigkeit, die man in meiner Branche beherrschen muss«, erklärte Coulter. »Vor allem, da die Gesellschaft dort draußen ist und stets Ränke schmiedet, um Informationen zu sammeln und jede noch so kleine Schwäche auszunutzen. Meine wichtigsten Geheimnisse verrate ich nur Menschen, von denen ich weiß, dass ich ihnen vertrauen kann. Anderenfalls wird das Geheimnis im Handumdrehen zu einem Gerücht.« Er schnippte mit den Fingern. »Und ihr hütet besser die Geheimnisse, die ich mit euch teile. Glaubt mir, wenn ich herausbekomme, dass ihr es jemandem verraten habt, werde ich euch nie wieder ein Geheimnis anvertrauen.«
    »Da sollten Sie besser Kendra im Auge behalten«, sagte Seth.
    »Ich habe nie versprochen, dein kleines Geheimnis zu bewahren«, erklärte sie.
    »Ich werde euch beide im Auge behalten. Und ich werde den Einsatz für den Test sogar noch erhöhen.« Er hielt eine kleine grünliche Schote hoch. »In Norwegen gibt es eine Spezies Pixies, die zu Beginn des Winters ihre Flügel verliert. Die Pixie verbringt die kältesten Wintermonate schlafend in einem Kokon wie diesem. Und wenn der Frühling kommt, kriecht die Pixie mit einem Paar schöner, neuer Flügel wieder heraus.«
    Seth rümpfte die Nase. »Das müssen wir geheim halten?«
    »Ich bin noch nicht fertig. Mit der richtigen Vorbereitung werden diese Kokons zu wertvollen Gegenständen. Wenn ich diesen Kokon in den Mund stecke und kräftig daraufbeiße, dehnt er sich unverzüglich aus und umschlingt mich. Ich befinde mich dann in einer absolut undurchdringlichen
Zuflucht, vollkommen sicher vor jedweden Bedrohungen von außen. Durch den Kokon dringt genug Kohlendioxid nach draußen, und es gelangt genügend Sauerstoff hinein, um zu überleben. Selbst unter Wasser! Die Innenwand kann man sogar essen, und zusammen mit der Feuchtigkeit, die er von außen absorbiert, könnte mich so ein Kokon monatelang ernähren. Und obwohl der Panzer von außen nicht zu durchdringen ist, kann ich mich von innen mit ein wenig Arbeit befreien, wann immer ich möchte.«
    »Wow«, sagte Kendra.
    »Dieser seltene, speziell vorbereitete Kokon ist meine Versicherungspolice«, erklärte Coulter. »Er ist meine Dukommst-aus-dem-Gefängnis-frei-Karte. Und er ist

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