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Die Gesellschaft des Abendsterns

Die Gesellschaft des Abendsterns

Titel: Die Gesellschaft des Abendsterns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Mull
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du verdienst es dir.« Seth brachte den Ball wieder ins Spiel, und der Sphinx erzielte schnell
den nächsten Treffer. Das Gleiche geschah noch zwei weitere Male, und den letzten Punkt erzielte der Sphinx mit einem Schuss, der so stark angeschnitten war, dass der Ball sich in einem Bogen ins Tor drehte.
    »Sie haben mich vernichtend geschlagen!«, rief Seth.
    »Verrate deiner Schwester nicht, dass ich sie habe gewinnen lassen. Wenn sie fragt, sag ihr, du hättest mich geschlagen.« Dann verstummte der Sphinx und musterte Seth von Kopf bis Fuß. »Du bist offensichtlich verflucht worden.«
    »Eine Dämonenstatue hat mich gebissen. Sie können das mit bloßem Auge erkennen?«
    »Ich wusste es schon vorher, aber die Anzeichen des Fluchs sind offenkundig. Ollock der Vielfraß. Wie fühlt es sich an, auf seiner Speisekarte zu stehen?«
    »Nicht so gut. Können Sie das wieder in Ordnung bringen?«
    Der Sphinx öffnete den Kühlschrank. »Ich habe deiner Schwester etwas zu trinken angeboten.«
    »Haben Sie etwas aus Ägypten?«
    »Ich habe Apfelsaft. Ich nehme an, die Ägypter trinken so etwas manchmal.«
    »In Ordnung.« Seth schlenderte im Raum umher und betrachtete die seltsamen Nippes auf den Tischen und Regalen: ein Miniaturriesenrad, ein zusammenklappbares Fernglas, eine kristallene Musikbox, zahlreiche Figurinen.
    Der Sphinx riss die Dose Apfelsaft auf und goss den Inhalt in einen geeisten Becher. »Bitte schön.«
    Seth nahm den Becher und trank einen Schluck. »Die gefrorene Tasse ist cool.«
    »Das freut mich, Seth. Aber ich kann den Fluch nicht von dir nehmen. Er wird bleiben, bis Ollock dich entweder verschlingt oder vernichtet ist.«
    »Also, was soll ich tun?« Seth schlürfte seinen Saft.

    »Du wirst dich auf den Schutz verlassen müssen, den Fabelheim dir bietet. Es wird der Tag kommen, da Ollock an den Toren auftaucht. Der unstillbare Hunger, der ihn zu dir hinzieht, wird mit der Zeit immer stärker werden. Schlimmer noch, der Dämon befindet sich in den Händen der Gesellschaft, und ich habe den Verdacht, sie werden dafür sorgen, dass er dich eher früher als später erreicht. Wenn Ollock erscheint, werden wir einen Weg finden, mit ihm fertigzuwerden. Bis zu diesem Tag wird Fabelheim deine Zuflucht sein.«
    »Keine Schule mehr?«, fragte Seth hoffnungsvoll.
    »Du darfst Fabelheim nicht wieder verlassen, bis der Vielfraß besiegt ist. Denk an meine Worte: Er wird in Kürze erscheinen. Wenn er es tut, werden wir eine Schwäche entdecken und einen Weg finden, sie uns zunutze zu machen. Es dürfte kein Problem sein, dass du im Herbst wieder zur Schule gehen kannst.«
    Seth trank seinen Saft aus und wischte sich mit dem Handrücken über die Lippen. »Das hat keine große Eile.«
    »Unser Gespräch ist fast zu Ende«, sagte der Sphinx und nahm Seth den Becher ab. »Pass auf deine Schwester auf. Turbulente Zeiten stehen euch bevor. Das Geschenk der Feen wird sie zu einer Zielscheibe machen. Dein Mut kann ein mächtiger Verbündeter sein, wenn du verhindern kannst, dass er von Verwegenheit verdorben wird. Vergiss nicht, dass Fabelheim deiner Torheit wegen beinahe gefallen wäre. Lerne aus diesem Fehler.«
    »Das werde ich«, versprach Seth. »Ich meine, das habe ich schon. Und ich werde Kendras Feending geheim halten.«
    Der Sphinx streckte eine Hand aus, und sie verabschiedeten sich. »Ein Letztes noch, Seth. Ist dir bewusst, dass in weniger als einer Woche Mittsommerabend ist?«

    »Ja.«
    »Darf ich einen Vorschlag machen?«
    »In Ordnung.«
    »Öffne keine Fenster.«

KAPITEL 10
Ein ungebetener Gast
    O pa lehnte sich in seinem Rollstuhl zurück und tippte sich mit dem sicheren Ende seines Kugelschreibers auf die Lippen. Kendra und Seth hatten in zwei übergroßen Sesseln Platz genommen, und Oma saß hinter dem Schreibtisch. Kendra und Seth hatten Opa seit dem vergangenen Abend nicht mehr gesehen — nach ihrem Treffen mit dem Sphinx waren sie mit Oma in ein Fondue-Restaurant gegangen und erst spät nach Einbruch der Dunkelheit zurückgekehrt.
    »Die Geschichte ist also die, dass du von Feen berührt wurdest und von dem Zwischenfall noch einige Nachwirkungen zurückgeblieben sind«, beendete Opa sein nachdenkliches Schweigen. »Das klingt plausibel, und es wird dich zu einer weniger wichtigen Zielscheibe machen, als wenn es sich herumsprechen würde, dass du feenartig bist. Natürlich werden wir auch niemandem sagen, dass die Diagnose vom Sphinx kam. Wir erwähnen ihn überhaupt nicht, niemandem

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