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Die Gesellschaft des Abendsterns

Die Gesellschaft des Abendsterns

Titel: Die Gesellschaft des Abendsterns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Mull
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beherbergen aber reichlich Tiere, so dass Fabelheim sich selbst versorgen kann. Hugo verrichtet die meisten der dort anfallenden Arbeiten. Er hat den Büffel heute Morgen von dort geholt.«
    »Haben Sie auch Giraffen?«
    »Die exotischsten Tiere sind Strauße, Lamas und Büffel«, sagte Coulter. »Neben dem gewöhnlichen Vieh.«
    Der Nebel wurde dichter. Die Luft blieb warm, aber der klebrige Geruch von Verwesung wurde immer stärker und das Terrain sumpfiger. Seth entdeckte Gruppen von ausgefransten Pilzen und Steine, die mit glitschigem Schleim überzogen waren.
    Coulter deutete auf einen Pfad, der vom Weg abzweigte. »Normalerweise bist du in Fabelheim relativ sicher, solange du auf dem Pfad bleibst. Aber das gilt nur für die richtigen Pfade. Dieser Pfad zum Beispiel wurde von einer Sumpfhexe angelegt, um die Unachtsamen in ihr Verhängnis zu locken.«
    Seth betrachtete den schmalen Weg, der sich in den Nebel
schlängelte, und versuchte, ihn sich einzuprägen, damit er niemals den Fehler machte, ihm zu folgen. Sie waren noch nicht viel weiter gekommen, als Coulter erneut stehen blieb.
    »Wir befinden uns jetzt am Rand des großen Sumpfs von Fabelheim«, flüsterte er. »Das ist eines der gefährlichsten und am wenigsten erkundeten Gebiete des Reservats. Eine Region, in der es sich lohnen könnte, den auf dem Kopf stehenden Turm zu suchen. Komm.«
    Coulter verließ den Pfad und stapfte hinaus auf den schlammigen Untergrund. Seth lief platschend hinter ihm her, während Hugo und der unglückliche Büffel die Nachhut bildeten. Vor ihnen kam durch die Wand aus weißem Nebel eine geodätische Kuppel in Sicht. Das Gitter von Dreiecken, aus dem die Kuppel bestand, schien aus Glas und Stahl gefertigt zu sein. Die Konstruktion ähnelte den großen Klettergerüsten, die Seth auf Spielplätzen gesehen hatte.
    »Was ist das?«, fragte er.
    »Eine Schutzhütte«, antwortete Coulter. »In einigen der gefährlicheren Bereiche des Reservats wurden an strategischen Plätzen Glaskuppeln errichtet. Sie bieten dieselbe Art von Schutz, die wir im Haupthaus genießen. Nichts kann ungebeten eindringen.«
    Sie gingen etwa zehn Meter an der Kuppel vorbei. »Hugo, mach den Büffel hier fest«, befahl Coulter. »Dann geh hinter die Kuppel und halte dort Wache.«
    Hugo förderte einen Pflock von der Größe eines Zaunpfahls zutage und stieß ihn mit einer einzigen mächtigen Bewegung tief in den Boden. Dann befestigte der Golem den Büffel an dem Pflock. Coulter schüttelte etwas aus einem Beutel auf seine Hand und hielt es dem Büffel vor die Schnauze. »Das wird ihn betäuben«, erklärte er. Als Nächstes zog er ein Messer hervor und versetzte dem Büffel einen
Stich in die Schulter. Der Büffel schüttelte kaum merklich seinen mächtigen Kopf.
    Ein tiefes Brüllen hallte aus dem Nebel. »Zur Hütte«, murmelte Coulter, der das Messer sauberwischte und es dann wieder verstaute. Den Lumpen, mit dem er das Messer abgeputzt hatte, warf er in der Nähe des Büffels auf den Boden.
    Die perfekte Symmetrie der Glaskuppel wurde nur durch eine kleine Luke an der Seite durchbrochen, die ebenfalls aus Glas gemacht und mit einem Rahmen aus Stahl versehen war. Coulter öffnete die Luke und kroch nach Seth hindurch. Die Zuflucht hatten keinen Boden, nur die nackte Erde. Hugo wartete draußen.
    »Hier drin sind wir sicher?«, fragte Seth.
    »Solange wir das Glas nicht von innen zerbrechen, kann nichts zu uns herein, nicht einmal ein Nebelriese im Blutrausch.«
    »Blutrausch?«
    »Du wirst schon sehen«, versicherte Coulter ihm. »Nebelriesen drehen durch, wenn sie Blut wittern. Schlimmer als Haie. Dieser Tribut ist der Preis, auf den wir uns geeinigt haben und mit dem wir für die Informationen zahlen, die Burlox uns über das Sumpfland geliefert hat. Nach der Zahlung des Tributs hat er uns noch eine weitere Information versprochen.«
    »Burlox ist der Riese?«
    »Der Zugänglichste von ihnen, ja.«
    »Was ist, wenn der falsche Riese den Büffel erwischt?«
    Coulter schüttelte den Kopf. »Nebelriesen haben ein ausgeprägtes Revierverhalten, und sie wachen eifersüchtig über ihren Besitz. Kein anderer würde es wagen, in Burlox’ Domäne eindringen. Die Grenzen sind klar definiert.«
    Trotz des Kondenswassers auf dem Glas und des störenden
Nebels hatte Seth einen guten Blick auf den Büffel. Er graste. »Der Büffel tut mir leid«, sagte Seth.
    »Wie das meiste Vieh wurde er dazu geboren, geschlachtet zu werden«, erwiderte Coulter. »Wenn nicht von

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